Firmware Version 3.0: Update-Probleme, Fragen und Talk

Zitat von p5freak

Ja, er ist das erste Modell auf einer neuen Plattform, die aber bereits seit 2015 entwickelt wird. Das sind jetzt 7 Jahre. Und VW ist keine Hinterhofwerkstatt von Hobbyschraubern die das nach Feierabend machen.

Du musst aber Volkswagen zu Gute halten, dass E-Mobilität und Software für die auch Neuland sind. Für eine Firma, die den Verbrenner bis ins Detail verfeinert hat, ist halt das Schraubertum noch immer in den Köpfen verankert.

Die Lehren eines Professors sterben erst wenn die Schüler in Pension sind.

Ja, schon. Aber Autos sind schon seit ca. 30 Jahren fahrende Computer. Von daher hat es mich überrascht das VW so wenig Ahnung von Software hat.

Die Software hat früher der Lieferant geliefert die auch das Steuergerät geliefert haben, da kaum etwas miteinander vernetzt war.

Ausgeliefert wird die erste Charge des ID.5 noch mit OS 3.0. Es bringt vorwiegend eine gegenüber der Vorversion verbesserte Routenplanung mit automatischen Ladestopps.

Zitat von Christoph Rogalla

Ich habe ihn im 2. Winter nur behalten, weil das Update angekündigt war.

Wird in diesem Winter für Kurzstreckenfahrer nicht besser werden.. 🤷‍♂️

Zitat von p5freak

Ja, er ist das erste Modell auf einer neuen Plattform, die aber bereits seit 2015 entwickelt wird. Das sind jetzt 7 Jahre.

Auch wenn es statt 7 Jahre 15 Jahre wären: Das Prinzip ist, keine brandneue Hardware zu kaufen, sondern lieber etwas warten wenn man potentielle Kinderkrankheiten vermeiden möchte. Gilt übrigens für Produkte von Apple genauso um eine angesehene nicht-deutsche Firma zu nehmen. Z.B. nicht das allererste iPhone oder die allererste Apple Watch, sondern lieber die dritte Generation kaufen. Du hast es ja oben mit der SSP Plattform genauso erkannt.

Mal ein Frage, weil alle über die Verschiebung reden. Wenn ich jetzt mal den Blick eines VW Softwareverantwortlichen einnehme: Die Version 3.0 ist ja schon fertig, wird mit den neuen Fahrzeugen ausgeliefert, die 3.1 gibt es schon in etlichen Vorführfahrzeugen (Presse-Fahrzeugen). Das würde ich sagen, die eine Version schon freigegeben, die anderen schon in einer finale Beta-Version. Also alles gut. Dass die Version vieles an Verbesserungen bringt, ist ja mittlerweile klar. Also ist das Problem ja nicht die Software, sondern der Zusammenhang zwischen Hardware (= Steuergeräte), 12V Batterie und Software.

Also ist ja nicht das Problem, dass die Entwickler die Software nicht hinbekommen haben, sondern das gewisse Hardware-Abhängigkeiten nicht antizipiert wurden. Ist zwar auch nicht schön, aber eine andere Ursache. Ein Problem mit dem Apple auch schon konfrontiert war. Früher wurden da oft schlechtere Produkte auf den Markt gebracht, weil das Design - Team, Hardware-Team und Software - Team nicht an einem Strang gezogen haben.

Will nur mal einen anderen Blickwinkel reinbringen, will damit weder VW kritisieren noch verteidigen.

Wenn 3.0 und 3.1 wirklich endlich da ist, dann gibts sicher diverse VW Events dazu und man wird das die VW Verantwortlichen sicher fragen. Nur abwarten. Gibt sicher Probleme das 2.4 auf die 2.1 Autos zu kloppen oder 3.0 direkt auf die 2.1 Autos.

Zitat von andymile

[…] Also ist das Problem ja nicht die Software, sondern der Zusammenhang zwischen Hardware (= Steuergeräte), 12V Batterie und Software.

Also ist ja nicht das Problem, dass die Entwickler die Software nicht hinbekommen haben, sondern das gewisse Hardware-Abhängigkeiten nicht antizipiert wurden. […]

Wenn ich mich richtig erinnere, geht es bei den Updates um Mengen von um die 7GB. Das ist schon mal ein Brocken, oder ungefähr das Doppelte eines Hauptversionssprunges bei macOS ist. Allerdings kann man die Hardware, auf der die Updates dann verarbeitet werden sollen, nicht wirklich miteinander vergleichen, wenn es um Leistungsfähigkeit geht.

Und angesichts dieser Tatsache bleibt die Frage, warum die Software nicht anders konzipiert wurde, so dass man kleinere Stücke in geringeren Intervallen ausrollen kann, statt auf den ganz großen Wurf zu setzen – und zu warten–, der das Auto dann für 12 Stunden stilllegt.

Auch das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen: Es bedeutet nämlich, dass ich keine Ahnung habe, ob ich am nächsten Morgen pünktlich bei der Arbeit sein oder mit VW um die Mobilitätsgarantie streiten werde. Alternativ mache es am Wochenende – wie alle berufstätigen ID-Fahrer – sorge für einen „Verkehrstau“ auf den VW- Servern.

Auf mich wirkt es eher als ob OTA beim MEB erst gar nicht vorgesehen war und viel zu spät mit der heißen Nadel nachgebastelt wird.

Zitat von Sunshine

Und angesichts dieser Tatsache bleibt die Frage, warum die Software nicht anders konzipiert wurde, so dass man kleinere Stücke in geringeren Intervallen ausrollen kann, statt auf den ganz großen Wurf zu setzen – und zu warten–, der das Auto dann für 12 Stunden stilllegt.

Diese Frage kann man sich stellen und ist sicherlich auf berechtigt. Aber selbst bei kleineren Stücken wäre ja noch das Problem mit den Steuergeräten und der damit verbundene Werkstattbesuch. Was ja zeigt, dass man aller immer zusammen denken muss: hardware und software. Es war ja auch nur ein Argument dafür, das VW mittlerweile an sich Software kann und ich hoffe und glaube aber auch, dass sie aus ihren Fehlern lernen werden. Was das angesprochene Multitasking betrifft und das Apps wieder auf dem Speicher verschwinden verweise ich auch wieder gerne auf Apple und deren langer Weg der iOS Entwicklung. Manches braucht halt Zeit. Was allerdings die Kommunikation betrifft, hat aber VW wirklich noch Luft nach oben...

Zitat von Sunshine

bleibt die Frage, warum die Software nicht anders konzipiert wurde, so dass man kleinere Stücke in geringeren Intervallen ausrollen kann, statt auf den ganz großen Wurf zu setzen – und zu warten–, der das Auto dann für 12 Stunden stilllegt

Das geht bereits. ICAS3 & ICAS1 unterstützen Updates von kleineren Teilen (und auf mehreren Ebenen). Das hilft aber nicht, wenn man viele große neue Features bringt die quasi überall miteinander verbunden sind. Dann muss man auch viel mehr austauschen.

Und es ist eben kein normales Betriebssystem. Wir reden hier von mehreren Betriebssystemen auf einer Hardware mit Virtualisierung. Teile davon sind Real-Time und andere konventionell.

Das macht Updates nochmals komplexer

Zitat von WattSekunde

Auf mich wirkt es eher als ob OTA beim MEB erst gar nicht vorgesehen war und viel zu spät mit der heißen Nadel nachgebastelt wird.

Das mag vielleicht auf dich so wirken, aber OTA war von Beginn an ein essentieller Faktor. Ich habe mir sagen lassen, das man aber für den Bestand gar nicht so große Updates geplant hat (also in Bezug auf Features). Entsprechend kann es daher ein wenig so aussehen.

Ich persönlich kann damit aber gut leben, ich lass mir gerne mehr schenken

Das Problem mit den kleinen Updates ist auch dass man jedes Mal das Fahrzeug komplett abtesten muss. Das ist ganz schön aufwändig. Wenn es schlecht läuft macht es die Situation dann schlimmer als bei wenigen größeren Updates.

Denken wir mal gar nicht so groß via OTA usw., sondern nur mal ganz klein.

Warum ist selbst die WeConnectID App seit Jahren so scheisse, minimalistisch und instabil? Anscheinend kann VW doch keine Software

Zitat von C_iD.4

Warum ist selbst die WeConnectID App seit Jahren so scheisse, minimalistisch und instabil? Anscheinend kann VW doch keine Software

mal abgesehen von instabil, was ich so noch nicht bemerkt habe, liegt das alles daran dass die Fahrzeugsoftware 2 Jahre hinterher ist.