Man darf nicht vergessen, dass neben den Schnellladern für unterwegs, die wie eine heutige Tankstelle betrachtet werden können, es die Home Charger und die Destination Charger geben wird. Dieses Plus der Elektromobilität scheint bisher ja keine Rolle in der Diskussion zu spielen, weil die meisten noch in "Tankstellen" denken. Dass die etablierten Mineralölkonzerne bereits um- und vorausdenken und sich zu Energiekonzernen wandeln, sieht man ja bereits bei Aral, OMV und Shell, dass zunehmend Fläche für HPCs und entsprechend ausgewiesene Parkplätze bereitgestellt wird.
Vor fast zwei Jahren machte ich mich als damaliges E-Mobilitäts-Greenhorn auf eine erste längere Reise mit einem Car-Sharing e-Golf und wurde ganz hibbelig, wenn die Autobahn sehr lange bergaufwärts verlief. Die damals seltenen an der Autobahn gelegenen Tripple-Charger oder sonstige Ladesäulen waren oft defekt, weil Ladestecker gebrochen waren oder weil der Ladevorgang sich nicht starten ließ. Und wenn ich Glück hatte, hieß das bei 7,2 kW erstmal richtig lange Warten - und gleichzeitig immer hoffend, dass auch die am Ankunftsort angepeilte Wallbox funktioniert.
Ganz klar, die Menge der Lademöglichkeiten muss schneller als die stets wachsende Zahl anFahrzeugen zunehmen, damit es nicht zu Engpässen und langen Staus kommt. Hier könnten sich z.B. die Alpenrouten als kritisch herausstellen, aber nachdem auch dort kräftig investiert wird, wäre das von temporärer Natur. Falls Tesla sein Ladenetz öffnet, passt das auch aus meiner Sicht perfekt ins Konzept und wäre auch ein Win-Win mit dieser Community.
Die von Fremdkunden generierten Deckungsbeiträge dürften den langfristigen Betrieb zu groß geratener oder an weniger attraktiven Standorten errichteten Standorten Ladeparks sicherstellen.
Und ein Mindestmaß an Planung betreibt man ja auch beim Fahren von Verbrennern, wenn man taktisch vorgeht und mit Spritpreis-Apps eine bestimmte Tankstelle ansteuert. Das ist mit den heutigen Lade-Apps auch nicht anders. Und für die immer-Spontanen wird es und zukünftig auch bei ihren Lieblingstankstellen Schnelladesäulen geben. Schließlich wollen die auch in den von ihnen betriebenen Shops was verkaufen. Heute verweilen E-Auto-Fahrer länger, aber auch das wird sich mit der Einführung neuerer Technik ändern.