In der Stadt einen höheren Verbrauch als auf der Autobahn? Hätte ich umgekehrt erwartet.
Das kann man so nicht sagen. Bei einem Elektroauto gibt es eine sogenannten "sweet spot". Das ist so was wie der optimale Arbeitspunkt. Da gehen ganz viele Dinge ein. Effizient vom Motorregler, Windwiderstand, Effizienz der Motoren (fremderregt oder permanenterregt), Rollwiderstand, ... Und das alles kann teilweise noch von der Temperatur abhängen. Man hat im Winter einen anderen "sweet spot", als im Sommer.
Und ich würde sagen, dass er beim ID, bei einer Temperatur von 30 Grad und in einem eingeschwungenen Arbeitszustand, zwischen 90km/h und 100km/h liegt.
Es gibt Fahrer, die ihn bei 120km/h ansetzen, was aber definitiv zu hoch ist.
Man kann das ganz einfach ausprobieren. Auf der Autobahn eine rollende Schrankwand suchen, die regelwidrig 95km/h fährt. Hängt man sich da so dicht dran wie es erlaubt ist, dann sieht man erstaunlich niedrige Verbrauchswerte (ca. 7kWh / 100km) über recht lange Strecken.
Im Netz findet man übrigens einiges zum Thema "sweet spot" von unterschiedlichen Elektroautos.
Für meinen ID habe ich mir aber noch nicht die Mühe gemacht es genau auszumessen.
Es ist einfach über den Daume geschätzt (Meine Werte sind also nicht wissenschaftlich fundiert :-)).
Aus meiner Sicht ist es also ein Mythos, dass die Reichweite in der Stadt höher ist, als auf der Autobahn.
Noch ein Nachtrag:
Es gibt mehrere Ansätze des "sweet spot". Bei meiner Fahrt war das Ziel möglichst viel aus einer Akkuladung herausholen.
Es gibt auch noch die komplexere Variante, bei der das n-malige laden des Akkus mit einbezogen wird. Das ist dann natürlich deutlich komplizierter. Das ist z.B. beim E-Cannonball so.