BYD und chinesische Autos starten durch

Zitat von Wolle-e

Und zudem ganz schön mutig, oder will die EU Deutschland noch mehr schaden. Wenn ich so an die Teile auch in europäischen Autos aus China denke. Ausfuhrzölle aus China auf Akkus und Teile z.B , das ist doch nur wieder eine Spirale.

Das ist wohl eine schwierige Abwägungssache. Alternativ hat man sonst ggf. Szenarien wie damals bei Solar- und Wind-Energieanlagen, die quasi kaum mehr konkurrenzfähig außerhalb von China hergestellt werden können. Ist nun die Frage, ob man das wiederholen möchte. Übrigens eine interessante Studie zum Thema vom IFW in Kiel: https://www.ifw-kiel.de/de/pub…euer-aber-zu-ueberstehen/

Zitat von Wolle-e

Und zudem ganz schön mutig, oder will die EU Deutschland noch mehr schaden. Wenn ich so an die Teile auch in europäischen Autos aus China denke. Ausfuhrzölle aus China auf Akkus und Teile z.B , das ist doch nur wieder eine Spirale.

Es gibt "günstiger herstellen" und es gibt "zu Dumpingpreisen anbieten um andere aus dem Markt zu drängen".

Letzteres wird nicht ohne Grund mit Strafzöllen belegt. Konkurrenz okay, aber nicht so.

Es ist hierzulande deswegen auch größeren Anbietern verboten, Ware unter Wert zu verkaufen.

Zitat von Rhywden

Es ist hierzulande deswegen auch größeren Anbietern verboten, Ware unter Wert zu verkaufen.

Das, was du da schreibst bezieht sich auf:

Herstellkosten (SK) Selbstkosen der Hersteller?

Stickerpreise (Sk plus Marge plus Steuer) der Hersteller?

Käuferpreise ( incl. Überführung und Maklerkosten)?

Man sollte immer dazusagen, was man an Preis meint, denn der Verkaufspreis hat mit Begehrlichkeit des Produktes zutun und nichts mit den Herstellkosten des Herstellers.

Persönlich bin ich gegen Zölle und Subventionen, da diese ohnehin nur die Wettbewerbsfähigkeit verzerren.

In China ist ein anderes Kostenniveau der Bauteile und auch ein anderes Lohnniveau.

Somit sind die im Vorteil gegenüber Europäischen Produkten.

Da kann jetzt schreiben wer will, ob Prof. Dr.... oder irgend ein wirtschaftsnahes Institut.

Wer grundsätzlich gegen Subventionen ist, hat nichts verstanden. Das ist ein wichtiges Steuerinstrument eines jeden Staats.

China will auch im eigenem Land die Elektromobilität vor allem in den Ballungszentren haben.

Dadurch wird natürlich gefördert und das hatten wir bis vor Kurzen doch auch, oder?

Die Frage ist für mich bei dem Artikel zur Abkopplung, ob die Erfahrung aus dem Gas und Corona mit Lieferketteneinbruch wirklich vergleichbar sind zu einem kompletten Lieferstopp.

Vieles wird erst in Jahren in ausreichender Menge nicht aus China kommen können.

Mal abgesehen der Handelsbeziehungen/Knechtungen Chinas mit den Rohstofflieferanten weltweit, besonders Afrika.

Gerade VW lebt gut mit China, da muss man schon dran arbeiten die Abhängigkeit zu verringern.

Der Wohlstandverlust in D wird größer sein, als die nackten Zahlen suggeriern.

Zitat von Noname

In China ist ein anderes Kostenniveau der Bauteile und auch ein anderes Lohnniveau.

Das sind aber nicht die einzigen Faktoren.

Wenn wie schon geschrieben, die öffentliche Hand, direkt oder indirekt Millionen oder gar Milliarden in diese Unternehmen investiert, Schlüsselrohstoffe für sich bunkert und bewusst in Kauf genommen wird, dass mit dem Autoverkauf Verlust gemacht wird, dann ist das natürlich eine extreme Wettbewerbsverzerrung.

Tesla hat 17 Jahre Verlust gemacht. Haben die Aktionäre den Wettbewerb verzerrt? Wie wäre es, wenn ein grosser Teil des Unternehmens in den Händen von ein paar Milliardäre läge? Wenn es Staatsfonds wären? Wann ist es die Förderung einer Zukunftstechnologie, wann Wettbewerbsverzerrung?

Zitat von Rhywden

Wer grundsätzlich gegen Subventionen ist, hat nichts verstanden. Das ist ein wichtiges Steuerinstrument eines jeden Staats.

Steuerinstrument?

Oder ein Zeichen, das man zu teuer produziert?

Nicht genügend Mechanisierung in den Werken einsetzt?

Gar alte Produktionsprozesse nicht ändern will?

...

Zitat von Noname

Steuerinstrument?

Oder ein Zeichen, das man zu teuer produziert?

Nicht genügend Mechanisierung in den Werken einsetzt?

Gar alte Produktionsprozesse nicht ändern will?

...

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Ja, tatsächlich als Steuerung - oder auch zur Abfederung von Problemen in Krisen.

Siehe z.B. hier:

Subventionspolitik - Bundesfinanzministerium - Themen

Die Subventionspolitik ist Teil einer umsichtigen Haushalts- und Finanzpolitik. Hier finden Sie die Subventionsberichte der Bundesregierung.

www.bundesfinanzministerium.de

Beispiele aus dem 29. Bericht:

pasted-from-clipboard.png

Das hat vielfach wenig bis gar nichts mit Protektionismus zu tun.

Es geht u.A. um Energiewende und auch Förderung der E-Mobilität.

Bei letzterer gab es die selben Zuschüsse auch für z.B. chinesische E-Autos.

Dazu gehört auch so etwas:

pasted-from-clipboard.png

Nebenbei:

Ich will hier keine Diskussion über Sinn/Unsinn im Einzelfall provozieren.

Aber generell greift der deutsche Staat (oder die EU) hier ein, um eine Steuerungswirkung zu erzielen. Vielleicht nicht immer erfolgreich und nicht immer im Sinne ALLER Bürger.

Schau gerade im ZDF "Kampf um die Welt", da wird auch auf VW China eingegangen. Gibts bestimmt noch in der Mediathek.

Zitat von Wolle-e

China will auch im eigenem Land die Elektromobilität vor allem in den Ballungszentren haben.

Dadurch wird natürlich gefördert und das hatten wir bis vor Kurzen doch auch, oder?

Wenn ich das der Presse richtig entnehmen kann, gewährt der chinesische Staat den Autoherstellern jedoch weitreichende Kredite, obwohl sie stark defizitär produzieren.

Die Subventionen in Deutschland hingegen, unterstützen die Anschaffung eines Fahrzeugs unabhängig vom Hersteller und verzerren damit nicht den Wettbewerb untereinander. Sie haben somit eine allgemeine Lenkungswirkung.

Rettungspakete gibt's zwar auch mal bei uns, aber das sind meist einmalige Aktionen und auch meist nur, wenn es durch einen externen nicht planbaren Einfluss passiert ist und die Lage nicht hoffnungslos ist.

Chinas BIP pro Kopf entspricht ungefähr einem 1/6 dem der USA. Sprich, sie produzieren sehr ineffizient. Um da konkurrenzfähig in einer Schlüsseltechnologie zu sein, bleibt nur so lange zu subventionieren, bis es sich für die anderen (ohne staatliche Mittel) finanziell nicht mehr lohnt die Dinge selbst herzustellen. Quasi genau wie es bei Solar und Windanlagen war. Sich dann wieder aus dieser Abhängigkeit zu befreien ist nicht ganz einfach.

Zitat von Wolle-e

Schau gerade im ZDF "Kampf um die Welt", da wird auch auf VW China eingegangen. Gibts bestimmt noch in der Mediathek.

Man sollte sich um alles zu verstehen, aber den gesamtem Themenabend reinziehen, ist wirklich interessant.

Hier ein guter YT-Beitrag zum Thema BYD

Zitat von ID-Smiley

Hier ein guter YT-Beitrag zum Thema BYD

Natürlich können die Chinesen alles besser, ich bleibe aber bei dem was ich habe bzw. einem europäischen Hersteller, denn ich habe nichts aber auch gar nichts zu bemängeln an meinem derzeitigen Fahrzeug, und z. B. ein NIO ist da auch nicht besser, nur da habe ich einen direkten Vergleich.

Vorab: Ich finde es grundsätzlich seltsam, den Titel des Videos "Warum BYD die deutsche Autoindustrie zerstört" zu benennen, wenn das persönliche Fazit des Erstellers nachher dann doch sehr ausgewogen ist.

Wenn ich von den 40k für den ID3 die 7k Umweltprämie von VW abziehe, dann gibt es keinen Preisvorteil für den Dolphin.

Die Gründe, die dargelegt sind, warum BYD so gut da steht, sind nachvollziehbar und meiner Meinung nach auch richtig. Die deutsche Autoindustrie hat das E-Fahrzeug einfach verpennt oder ignoriert.

Aber sie stellen sich immer besser darauf ein, wie es ja auch in dem Video aufgezeigt wird. Der riesige Kostenvorteil liegt bei BYD bei der Batterie und doch kann er sich preislich hier in Deutschland nicht absetzen. Unteranderem VW wird die Batterie zukünftig auch selber herstellen.

Wie schon in einem anderen Beitrag von mir hier in diesem Thread erwähnt, sehe ich noch immer nicht das Knallerangebot aus China. Sie machen ihre Sache mit den Fahrzeugen sicherlich gut, aber die etablierten Hersteller doch mittlerweile auch.

Im Übrigen werden die Zahlen in dem Video etwas durcheinander geworfen und sind unscharf. Die Zahlen von VW sind eigentlich immer Zahlen des Konzerns gewesen, also die Summe aller Marken, als Gegenspieler wurde aber fast immer die Sparte VW PKW erwähnt. Das aber nur als Randnotiz.

Zusammengefasst kann man sagen, dass das Video inhaltlich die Dinge zumeist korrekt darstellt und das Fazit vermutlich auch richtig ausfällt. Der Titel ist reißerisch und suggeriert damit eigentlich einen anderen Inhalt, den man aber nur richtig wahrnimmt, wenn man das Video zu Ende schaut.