Wird sich die E-Mobilität durchsetzen?

Zitat von GTX-ler

Währest du bereit es zu bejahen und deinen Kindern es zuzumuten, dass nahe deines Wohnort ein Endlager errichtet wird?

Bis jetzt gibt es weltweit ein erstes Endlager, der Rest der Welt und vor allem die Deutschen weigern sich mit Händen und Füßen dagegen. Bis heute hat man in DE noch nicht mal ein brauchbares Konzept überdas wo und wie. Was du hier abziehst ist reiner Populismus, ohne sich im geringsten Gedanken über die Folgen zu machen.

Meistens reicht es, wenn freigemessener Bauschutt in der Nähe deponoiert werden soll.
https://www.hl-live.de/text.php?id=143429

Zitat von RedID

Diese dezentralen kleinen AKWs werden auch bestehenden Atommüll verarbeiten und deutlich zur Verringerung der strahlenden Altlasten beitragen. Eine komplett auf erneuerbaren Energien basierende Welt (also auch keine AKWs mehr) sehe ich erst in etwa 100 Jahren.

Verstehe jetzt nicht wo wir unterschiedlicher Meinung sind?

Zitat von RedID

Ich bin mit 66 Jahren wohl auch ein "Boomer"? Dann möchte ich klarstellen, dass ich völlig anderer Meinung als unser Frank35440 bin!

Natürlich wird sich die E-Mobilität im Privatbereich in den kommenden 15 Jahren durchsetzen, die Weichen dazu sind längst gestellt. Der notwendige Strom wird bis dann zu gut 75 % aus Wind, Sonne etc kommen. Der propagierte Zubau von Windkraftanlagen hört sich gewaltig an, aber alleine gut die Hälfte wird schon durch "Repowering" bestehender Anlagen gedeckt. Dass bis 2045 sämtliche Kohlekraftwerke und auch die letzten Gaskraftwerke (zumindest in Deutschland) ausgemustert sein werden, davon bin ich überzeugt. EU-weit werden sicherlich noch viele AKWs laufen, neue in Deutschland sehe ich nur, wenn die 5. Generation der AKWs entwickelt sind. Diese dezentralen kleinen AKWs werden auch bestehenden Atommüll verarbeiten und deutlich zur Verringerung der strahlenden Altlasten beitragen. Eine komplett auf erneuerbaren Energien basierende Welt (also auch keine AKWs mehr) sehe ich erst in etwa 100 Jahren.

Für alle Babyboomer kann die Devise nur heißen: wer es sich leisten kann, gehe voran und fahre elektrisch, investiere in Solardach und stelle auf CO2-freie oder -arme Heizung um und leiste seinen Teil zu einer Energiewende bei - wir Babyboomer haben es wirklich lange genug GUT gehabt und teilweise gedankenlos konsumiert.

Damit sollte wirklich SCHLUSS sein!

NuScale ins Insolvent.
https://www.n-tv.de/wirtschaft…daho-article24184694.html

Zitat von GTX-ler

Währest du bereit es zu bejahen und deinen Kindern es zuzumuten, dass nahe deines Wohnort ein Endlager errichtet wird?

Die größte Gefahr sähe ich durch militante Endlagergegner

Zitat von Frank35440

Die größte Gefahr sähe ich durch militante Endlagergegner

Die in deinen Augen was tun ? Den von dir präferierten Atommüll ausbuddeln ?

Im Übrigen hast du die Frage nicht beantwortet.

Zitat von Frank35440

Ich bin ziemlich sicher, dass ich am Ende recht behalte u Deutschland wieder auf AKWs setzt. Wie es zur Zeit aussieht wird das dauern. Vielleicht 20-30 Jahre bis sich die Einsicht auch hier durchsetzt. Aber auf lange Sicht kommt El. Energie von Atomkraft.

Mach 100 Jahre draus, sicher ist sicher...

Eine kleine Lanze für Frank möchte ich doch brechen, obwohl ich nicht in allen Punkten mit ihm übereinstimme.

1. Der durch WP, Mobilität etc. benötigte zusätzliche Strombedarf in Deutschland wird unterschätzt. Das gilt insbesondere für die Stromnetze. Gerade im Winter wird der Strombedarf steigen, wenn PV wenig liefert und die WP bei Kälte unter Volllast fahren.

2. Deshalb wird noch einige Jahrzehnte Strom nicht nur aus erneuerbaren Energien bezogen werden müssen.

3. Die AKW waren abgeschrieben, einschließlich Rückstellungen für Rückbau. Billiger kann man nicht produzieren.

4. Das Risiko der Kernkraft bleibt, die Technik hat hier aber jahrzehntelang funktioniert. Ein Restrisiko bleibt - entweder hier in DE oder in den europäischen Nachbarstaaten, die für uns Atomstrom produzieren.

5. Ja, die Endlagerfrage ist ungelöst. Was nach ca. 70 Jahren Atomkraftbetrieb eine Schande für die deutsche Politik ist. Dies bedeutet eine große Altlast. Diese haben wir unabhängig davon, ob jetzt noch ein paar AKW einige Jahre lang weiterlaufen. Der im Weiterbetrieb anfallende zusätzliche radioaktive Abfall fällt mengenmäßig nicht ins Gewicht.

6. Vielleicht war es unverantwortlich, damals ohne Lösung der Endlagerung AKW zu bauen. Das ist eine akademische Diskussion, bei der ich den Standpunkt von AKW-Gegnern nachvollziehen kann. Wir müssen aber pragmatische Lösungen finden, um mit der Klimakrise umzugehen, die Ressourcen für den Umbau zu einer klimafreundlichen Gesellschaft zu erwirtschaften. Das Klima-Gebot der CO2-Vermeidung verbietet doch auch den Weiterbetrieb unserer Kohlekraftwerke. Ich weiß nicht, was da schädlicher ist und mißtraue allen, für die das eine entschiedene Sache ist.

7. Bei all dem dürfen wir diejenige Mehrheit nicht abhängen, die nicht im EFH mit PV, neuem E-Auto und WP sitzen dürfen.

7. Kleben ist auch keine Lösung, und wieso gibt's keine Kleber, die Spuren für BEV freilassen 😉 !?

Zitat von AndreasL

Die in deinen Augen was tun ? Den von dir präferierten Atommüll ausbuddeln ?

Im Übrigen hast du die Frage nicht beantwortet.

Leben über einem 1000 Meter tiefen Brennstäbelager wäre für mich kein Problem.

Zu den Endlagergegnern ...

Schau mal nach Japan da kostet der Transport von Brennstäben (geschätzt) 1000 Euro. Normaler LKW fährt von A nach B.

In D braucht es Hochsicherheits-Castor-Behälter und Züge, die a) von Hundertschaften an Polizisten begleitet werden und b) dennoch alle 3 Meter einen festgeschweisten Gegner von den Gleisen losflexen müssen. Kosten also ca. 1000 mal höher als in Japan.

Im Winter wird der Strom durch Kraft/Wärmekopplung erzeugt.

Was spricht gegen eine Brennstofzelle die mit Erd-/Biogas betrieben wird.

Zitat von Bercher

Im Winter wird der Strom durch Kraft/Wärmekopplung erzeugt.

Was spricht gegen eine Brennstofzelle die mit Erd-/Biogas betrieben wird.

Erdgas = CO2

Biogas = prima, aber begrenzt

Zitat von Frank35440

Leben über einem 1000 Meter tiefen Brennstäbelager wäre für mich kein Problem.

Zu den Endlagergegnern ...

Schau mal nach Japan da kostet der Transport von Brennstäben (geschätzt) 1000 Euro. Normaler LKW fährt von A nach B.

In D braucht es Hochsicherheits-Castor-Behälter und Züge, die a) von Hundertschaften an Polizisten begleitet werden und b) dennoch alle 3 Meter einen festgeschweisten Gegner von den Gleisen losflexen müssen. Kosten also ca. 1000 mal höher als in Japan.

In Japan wird ja auch im Hinterhof auufbereitet.

"Tokaimura-Unfall"

Einfach mal ein wenig mehr in den Topf und man erfährt was eine kritische Masse ist.

1. Von wem wird das unterschätzt? Die Berechnungen und Modelle für den erhöhten Bedarf für die E-Mobilität sind da doch bekannt. Die Stromanbieter drängen seit Jahren darauf, dass es Trassen geben muss. Aber die, die sie eigentlich im Süden brauchen, wollen sie nicht bzw. opfern sie für populärere Themen.

2. ja, leider.

3-7. Die Kraftwerke waren an ihren Lebensgrenzen angekommen. Die Reaktoren durch Wasserstoffversprödung abgenutzt. Das kuriose dabei ist, es gibt auch weltweit keinen einzigen privatwirtschaftlichen Betreiber, der freiwillig ein AKW betreiben will, da er es alleine wirtschaftlich nicht kann. Auch keinen Versicherer. Der Staat bezahlt also ohnehin immer bei AKWs drauf. Warum nicht einfach Wind und Sonne ernten? Das fällt jeden tagen kostenlos vom Himmel bzw. reist durch diesen. Man muss einfach nur die "Erntemaschinen" hinstellen.
Und noch ein Punkt zur Sicherheit. Solange Menschen involviert sind, ist es einfach immer ein Spiel mit dem Feuer bzw. zu großen Konsequenzen. Auf dieser Karte findet man unteranderem das AKW Schweiz-Leibstadt. Hier hat ein Mitarbeiter einfach mal 4 Jahr lange die Messprotokolle für Strahlenschutzmessungen gefälscht.

Zitat von Loucyber

5. Ja, die Endlagerfrage ist ungelöst. Was nach ca. 70 Jahren Atomkraftbetrieb eine Schande für die deutsche Politik ist. Dies bedeutet eine große Altlast.

Ja und nein, das kann man der Politik nicht alleine zuschreiben.

Von anfang an gab es in der Bevölkerung Atomkraftgegner. Ob Castortransporte oder Endlagerfrage, ein Großteil der Bevölkerung hat es genau so verdrängt und die drei Affen gespielt, so wie es die Politik ausgesessen hat.

Das Einzige wo sich alle einig sind, der Strom kommt aus der Steckdose, muss billig sein und es darf sich nichts ändern.

Und das Spiel geht weiter. Stromtrassen-Gegner, Windpark-Gegner, PV auf Freiflächen, für Alles gibt es Gegner, sie geht auf die Straße, zieht vor Gericht, die Hauptsache die eigenen Interessen werden gewahrt und es wird nichts verändert.

Zitat von Frank35440

Biogas = prima, aber begrenzt

Gäbe aber noch riesige Reserven.

Z.B. der Bio-Müll aus der Gastronomie und den Supermärkten, Gülle und Mist von Tier-Mastbetrieben, ..., wird zum Großteil noch nicht genutzt.

Zitat von Sonnenstromer

Des Weiteren müssen wir uns an die Klimafolgen anpassen, weil der Klimawandel wird, selbst wenn jetzt alles weltweit richtig gemacht wird, Jahrzehnte noch so weitergehen.

Man muss sich da mal ehrlich machen: wenn wir nicht sehr schnell und sehr hart global reagieren, dann wird das mit dem 'an die Klimafolgen anpassen' zumindest in großen Teilen der Welt nicht möglich sein. Google mal nach Kühlgrenztemperatur (Wet bulb temperature). Da sprechen wir dann von der Frage, ob menschliches Leben in bestimmten Regionen überhaupt noch möglich ist.

Und selbst wenn man das ignoriert, weil es uns hier lokal nicht trifft: wenn man den Menschen mal klar sagt, was 'Anpassen an Klimafolgen' konkret bedeutet und was das kostet (wer zahlt, wenn wir z.B. Hamburg und Umgebung aufgeben müssen? Wer zahlt, wenn Teile Ostdeutschlands zur Wüste werden? Woher wollen wir dann noch Nahrung bekommen?), dann erscheint vielen die Bekämpfung des Klimawandels plötzlich gar nicht mehr so blöd. Aber ja, wir werden eine Menge in Anpassung investieren müssen. Aber alles, was wir jetzt noch an CO2 in die Atmosphäre blasen, macht das nochmals teuere. Deutlich teurer.

Zitat von Laubwolf

... und was das kostet (wer zahlt, wenn wir z.B. Hamburg und Umgebung aufgeben müssen? Wer zahlt, wenn Teile Ostdeutschlands zur Wüste werden?

Ich glaube eher, dass das größere Problem sein wird, dass ein paar Millionen Menschen keinen Platz mehr zum Leben haben werden (nur in Deutschland).