Moin.
Ich würde das Thema Tempolimit da lieber rauslassen. Nicht, weil ich dir da inhaltlich groß widersprechen wollte, aber das ist in meinen Augen von der Antriebsart unabhängig. Wer will kann mit eAutos Tempo 240 fahren, wer will kann als Verbrennerfahrer ein Tempolimit gut finden - das sind unabhängige Themen (weitgehend).
Was mich frustriert:
- aktuelle Ladetarife. Die Haushaltsstrompreise fallen, die Tarife an den Ladesäulen gehen hoch. Da haben wir ganz offenbar keinen wirklich funktionierenden Markt.
- konkret eine Aldi Süd-Ladesäule, bei der ich nicht mit Kreditkarte zahlen kann und deswegen nicht den günstigen Aldi-Tarif nutzen kann
- Reifendruckmessung an Schnellladestationen wäre cool - zur Tanke fahren ist irgendwie komisch.
- Verbrenner, die sich auf Ladeplätze stellen. Es hat mich zum Glück noch nie so getroffen, dass es ein echtes Problem gab, aber es nervt.
- Pappnasen, die es nicht ertragen können, wenn ein BEV vor ihnen ist. Die dann unbedingt (selbst rechts) überholen müssen, sich dann direkt vor einen setzen. Gerne ältere Diesel, aber auch mal 'normale' Mittelklassewagen.
- das mittlerweile die Frage eMobilität selbst von CDU und FDP zu einer Art Kulturkampf stilisiert wird. Die Frage 'geht das' ist längst geklärt, die Frage 'wie schaffen wir das' wäre dringend. Anstatt dessen wird über Freiheit, Technologieoffenheit und ähnliche Begriffe Stimmung gemacht.
- über Mobilitätswende wird gar nicht mehr sinnvoll nachgedacht. Carsharing, Multimodalität, Güterzüge...
- teils dürftige Ladeinfrastruktur abseits der Autobahnen. Gerade in eher dünn besiedelten Gegenden (da wo man als Tourist gerne mal hin will), würde ein Schnelllader ab und an durchaus etwas bringen. Und an solchen Ecken wird das ohne Subventionen nicht funktionieren.
- warum gibt es immer noch Supermarktparks ohne jeden Ladepunkt? Hier gibt es eine Anlage mit REWE, Lidl, dm, denn's und Aldi und die haben keine einzige Säule.
- die Diskussionen mit Diesel-Dieter und Co. Dauernde Erklärungen, warum eAutos gar nicht funktionieren... Sorry, ich bin mit dem Auto schon etwas gefahren, mir wäre aufgefallen, wenn das nicht funktioniert hätte. Und wenn es ein Problem für dich ist, dass D ab und an Strom aus dem Ausland importiert, dann wirkst du glaubwürdiger, wenn du dein Benzin auch nur aus eigenem Anbau im heimischen Garten nutzt. Und wenn du ernsthaft ein Problem mit BEV hast, weil das nicht männlich sei, dann such dir professionelle Hilfe.
- mehr Destination-Charging: also Ladepunkte an typischen Zielorten außerhalb der Innenstädte - Museen, größere Wanderparkplätze. Die brauchen dann aber auch Blockiergebühren, die an die typischen Verweilzeiten angepasst sind.
Aber mal ganz ehrlich: vielleicht bin ich durch die Region hier verwöhnt, aber derzeit funktioniert eMobilität einfach gut. Was mich am Fahren nervt, sind Dinge, die mich mit einem Verbrenner auch nerven würden (andere Autofahrer, zu enge Parkplätze/zu breites Auto...).