Wird sich die E-Mobilität durchsetzen?

  • In 2022 entfiel mit knapp zwei Dritteln der Löwenanteil an Neuzulassungen auf das Gewerbe. Und gerade in dieser Gruppe haben vor allem die Dienstwagennutzer einen starken Anreiz, sich für ein Elektroauto zu entscheiden, so wie ich auch.


    Und diese, ebenfalls wie ich, können bei ihren Kollegen das eine oder andere Vorurteil abbauen. Das funktioniert in meiner Firma tatsächlich ganz gut. Der BEV-Anteil steigt kräftig, und inzwischen entscheiden sich auch Aussendienstler für Elektromobilität, was vor einem Jahr noch undenkbar war, weil die 1.300km Reichweite des Dieselkombis als überlebenswichtig galt.


    Das wird schon!


    Nachtrag: auf der anderen Seite höre ich, vor allem unter Privatnutzern, häufig bei jenen Vorbehalte, die eigentlich nur täglich max. 50km pendeln und ein Mal im Jahr eine lange Strecke mit dem Auto in den Urlaub fahren. Das finde ich etwas widersinnig, zumal eben jene häufig auch noch eh bereits den Fernverkehr der Bahn nutzen, weil selbst fahren zu stressig ist.

    Wenn das Auto-affine Petrolheads wären, könnte ich es ja noch verstehen, aber die meisten fahren im Alltag eher emotionslose Blechdosen und/oder leisten sich für‘s Sonntagstourle einen Oldi.

    ID.3 Pro Performance (150kW / 58kWh), Mondstein, 18" East Derry, Style +; Assistenz +; Design +; Infotainment +; Komfort +.


    Bestellt 07/2021, EZ 09/2022

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  • Ich hoffe es findet doch noch ein Umdenken in der Politik statt welches eine vernünftige Lenkungswirkung zugunsten der BEV zur Folge hat


    (z.B. man fährt unterm Strich und offensichtlich deutlich günstiger als mit Verbrenner).

    Die Hoffnung stirbt zuletzt, obwohl die Lobbyisten nicht müde werden. ;)


    Man fährt unterm Strich günstiger, allein schon wegen der Tatsache, dass man keine fossilen Treibstoffen mehr verbrennt. Nicht Alles muss man in EURO und Cent messen.

    Ich fahre ein E-Auto und das aus Überzeugung,

    fossile Brennstoffe gehören bei mir der Vergangenheit an, 30 Jahre WW und Heizen mit Wärmepumpe.

    PV-Anlage - 26,65 kWp - 15 kWh Speicher - Eigenverbrauch + intelligente Wallbox "sonnenCharger"

  • Man fährt unterm Strich günstiger, allein schon wegen der Tatsache, dass man keine fossilen Treibstoffen mehr verbrennt. Nicht Alles muss man in EURO und Cent messen.

    Ich würde aber mal behaupten, dass 90% der Bevölkerung eben NICHT in der Lage ist, finanzielle Aspekte auszublenden.


    Als Privatkäufer zwischen 40 und 58k€ für ein Auto in Golf-Größe oder zwischen 46 und 65k€ für einen „Tiguan“ ausgeben muss man auch können. Zumal die Betriebskosten kaum mehr unter denen eines vergleichbaren Verbrenners liegen.


    Jetzt könnte man jenen natürlich ein gebrauchtes BEV empfehlen, aber selbst hier im Forum gibt es ja starke Vorbehalte gebrauchten BEV gegenüber. Wie soll man da einen privaten Verbrennerfahrer davon überzeugen?

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  • Was hast du gegen Kobald? Das wird überall verwendet (Kathalysator bei der Treibstoffherstellung [auch E-Fuels: Fischer Tropsch], Temperaturfeste Legierungen, die schöne blaue Keramik ...) bei diesen Einsätzen gelangt es in die Umwelt.
    Kobalt ist nicht besonders giftig ("All Ding ist Gift").
    Es ist bei E-Autos als Feststoff im Akku verbaut und kann auch bei Bränden nicht in die Umwelt gelangen. Auf Grund des hohen Preises wird es zu 100 % recycled.

    Der Einsatz von Kobalt gehört zu den Mythos der umweltschädlichen Batterie. Im Gegensatz zum hochsauberen umweltfreundlichen Verbrenner.

    =>Wieso wir Neues wie die Elektromobilität gerne schlecht reden

    Gar nichts, du hast mich missverstanden 😊 Mich ärgert – genau wie dich – dass im Zusammenhang mit BEV Kobalt so furchtbar ist, es ansonsten aber widerspruchslos verwendet wird. Und angesichts der Tatsache, dass die Tage von Kobalt in Akkus ohnehin gezählt sind, ist es doppelt scheinheilig.


    Ansonsten ist das Problem von Kobalt weniger der Stoff an sich, sondern wie es gewonnen wird und wer davon profitiert. Und da ist ein kritischer Blick durchaus angebracht, auch wenn das schlechte Gewissen die technisierte Welt reichlich spät und selektiv überkommen hat.

  • @all


    Kleine Info! ;)


    "

    Kobalt wird überwiegend als Nebenprodukt der Nickel- und Kupferproduktion gewonnen. Die Demokratische Republik Kongo ist mit einem Anteil von etwa 60 % an der weltweiten Bergwerksförderung der größte Kobaltproduzent. Aufgrund der geologischen Gegebenheiten verfügt das Land über etwa 50 % der weltweiten Kobaltreserven und wird wahrscheinlich auch zukünftig der größte Primärproduzent von Kobalt bleiben und damit eine wichtige Rolle bei der weltweiten Kobaltversorgung einnehmen. "


    BGR - Deutsche Rohstoffagentur - Kobalt


    Kupfer wird in jedem Elektrogerät verwendet!

  • Und selbst wenn ich den Kompromiss des häufigen Ladens aus Überzeugung und der Umwelt zu liebe eingehe, werde ich dafür mit höheren Energiekosten als beim Verbrenner bestraft. Also gleich zweimal verloren, einmal Zeit und einmal Geld.

    Ist das so? Wie kommst du denn darauf? Wenn du auf die kWh rechnest stimmt das, wenn du auf Kosten 100km rechnest dann kommt es halt drauf an was/wo/wie du lädst.

    Die aktuelle Abzocke um das maximale aus der Strompreisbremse zu holen halte ich für wirklich fragwürdig. Die Folgekosten sind für die Allgemeinheit kaum tragbar, aber das ist ein anderes Thema - da zeigt sich unsere neo-liberalisierte Marktwirtschaft als nicht besonders krisenfest.


    Bei den BEV muss man dafür allerdings viel mehr Geld ausgegen und hat oft ein zu großes Auto. Was will ich mit einem 38kWh Akku in nem "Golf" der aber eben nur 150-200km auf der Autobahn schafft? Wäre das einmal mit gemacht hat, der will sicher kein BEV mehr.

    Ich beobachte gerade was anderes. Freunde von uns haben das gleiche gemacht wie wir: Ein BEV gekauft und den Verbrenner nicht sofort verkauft, weil Langstrecke. Und sie machen die gleiche Erfahrung wie wir: Der Verbrenner steht rum und wird praktisch nicht mehr bewegt. Und das mit einem MX30.


    Ich bin gerade mit einem Kollegen auf Dienstreise, diesmal mit einem Benziner-Mietwagen, etwas um die 550km. Zweimal haben wir für eine Toilettenpause angehalten, bei 500km ging die Tankleuchte an. Wir hatten einen Schnitt von 90km/h in der Fahrtzeit, mehr als 120-130km/h waren „dank“ der Motorisierung höchstens ein paar Minuten drin.

    Die gleiche Strecke bin ich Anfang Januar mit dem ID.3 Pro gefahren, einmal unterwegs laden, einmal auf die Toilette. Am Ende stand ein höherer Schnitt und eine etwas kürzere Fahrtzeit weil LKW eben kleinere Hindernisse waren. Laden kann man am Hotel und dann für die Rückfahrt wieder mit 100% los ziehen mit Energiekosten 25% unter denen des Verbrenners.


    Die Akkugröße spielt dabei einfach eine untergeordnete Rolle. Verbrauch und Ladegeschwindigkeit sind die Faktoren. Mit einem i3 würde ich im Vergleich zum ID.3 dann eine halbe Stunde länger brauchen, dafür sind aufgrund der Effizienz die Kosten geringer.

    lte gebrauchten BEV gegenüber. Wie soll man da einen privaten Verbrennerfahrer davon überzeugen?

    Die Vorbehalte beruhen auf Unwissenheit. Gerade bei den Toyota-Hybriden sieht man wie lange Batterie mitunter halten. Ich würde auch ein gebrauchtes Elektroauto kaufen, aber der Markt ist halt einfach leergefegt. Es ist ja nicht so, als würde keine Nachfrage bestehen, ganz im Gegenteil!


    Bei Verbrennern hätte ich eher Vorbehalte ein gebrauchtes Fahrzeug zu kaufen - ab einem gewissen Alter setzen da die Verbrenner-Krankheiten ein und die Motoren haben das Potenzial zur Dauerbaustelle. Mein Kollege mit dem ich gerade unterwegs bin hat in so einen gebrauchten Verbrenner locker 10.000€ gesteckt in den paar Jahren in denen er ihn hatte, und das nur im Bereich Motor. Und dieses Muster zieht sich durch den Freundeskreis.

  • Ich würde auch ein gebrauchtes Elektroauto kaufen, aber der Markt ist halt einfach leergefegt. Es ist ja nicht so, als würde keine Nachfrage bestehen, ganz im Gegenteil!

    Mobile.de listet 40k gebrauchte E-Autos. Als leergefegt würde ich das nicht bezeichnen.

  • Mobile.de listet 40k gebrauchte E-Autos. Als leergefegt würde ich das nicht bezeichnen.

    Ja und gefühlt 80% kostet mehr als ein Neuwagen des gleichen Modells ^^

    Zumindest das letzte Mal als ich geguckt hatte.


    Daher im Sinne "günstiger Gebrauchtwagen" ist es wirklich ziemlich leer gefegt.

    Freundliche Grüße Simon

  • Es kommt halt sehr drauf an....

    Mir sind die etwas längeren Fahrzeiten egal - aber durch Ladepausen brauche ich, wenn ich mich im Bereich 500-600km bewege, locker 30 bis 45 länger als mit dem Verbrenner, bei gleicher Reisegeschwindigkeit auf dem Tacho (in der Rgel 120, wo erlaubt/möglich).

    Das liegt auch daran, dass ich an den meisten meiner Ziele keine Ladesäule in Laufweite habe, also auf meinen Akkustand bei Ankunft achten muss.

    In der Folge muss ich auf der Rückfahrt noch mehr Ladezeit einplanen (eben Richtung der oben genannten 45 Minuten), denn ich fahre nicht mit 100% los - siehe oben: keine gut erreichbare Ladesäule am Reiseziel.

    Da ich solche Strecken zu selten fahre als dass sich ein Tarif mit Grundgebühr rechnen würde, muss ich mit EnBW oder Elli-Tarifen ohne Grundgebühr laden. Das kostet echtes Geld. Da ist der Verbrauch grob kalkuliert nicht mehr billiger als beim vergleichbaren Verbrenner.

    Zuhause wiederum kommen 2/3 bis 3/4 des Stroms aus der PV. Da kostet micht die kWh die 12 Cent, die ich nicht bekomme weil ich selbst verbrauche.

    Billiger geht's nicht.


    Verbrenner:

    Wir haben zwei Verbrenner aus 2015 in der Familie. Keine Kosten außer normaler Wartung und Verschleiß (Inspektionen, Ölwechsel, Bremsen, Reifen). Bei einem ist demnächst der Auspuff fällig. Sonstige Schäden: Null.


    Will sagen:

    Einzelbeispiele können sehr unterschiedlich ausfallen.

    Die aktuelle Entwicklung bei den politischen Steuerungsmechanismen und Preisen ist aber eher geeignet die Elektromobilität wieder zu bremsen als zum Durchstarten anzufeuern. Solange keine preiswerteren Fahrzeuge am Markt sind (sowohl neu als auch gebraucht) wird es zäh bleiben.

  • In 2022 entfiel mit knapp zwei Dritteln der Löwenanteil an Neuzulassungen auf das Gewerbe. Und gerade in dieser Gruppe haben vor allem die Dienstwagennutzer einen starken Anreiz, sich für ein Elektroauto zu entscheiden, so wie ich auch.


    Und diese, ebenfalls wie ich, können bei ihren Kollegen das eine oder andere Vorurteil abbauen. Das funktioniert in meiner Firma tatsächlich ganz gut. Der BEV-Anteil steigt kräftig, und inzwischen entscheiden sich auch Aussendienstler für Elektromobilität, was vor einem Jahr noch undenkbar war, weil die 1.300km Reichweite des Dieselkombis als überlebenswichtig galt.

    Sehe ich anders.


    Klar, der Dienstwagennutzer hat den 0,25%-Anreiz. Wenn allerdings der AG seinen Job richtig macht und seriös rechnet, was unter dem Strich besser ist, dann zerhaut der Leasingfaktor bei den E-Auto-Angeboten ganz aktuell in den letzten Wochen diese Rechnung aber brachial und er muss ein Veto einlegen und (wieder) auf Verbrenner bestehen. Und letztlich entscheidet immer noch der AG und nicht der AN, trotz aktuellem AN-Markt. ;)


    Es gab eine Zeit, ja, da waren die E-Angebote wirklich toll und ich habe aus der Zeit auch einige laufen. Aber wenn deren Verträge auslaufen, dann werden es Stand heute (!) - so pervers es ist - wohl wieder Verbrenner. Einfach, weil die E-Autos im Moment zu teuer sind und deren Nachteile (ja, die gibt es bei Reichweite, Ladezeit u.ä. einfach) das noch verstärken.

  • Abgesehen vom Umwelt- und Effizienzaspekt, welchen man in unserer Branche meines Erachtens zwingend berücksichtigen muss: das ist tatsächlich relativ einfach. Wenn mir der AG wieder einen Verbrenner aufbrummen will, muss er das auf der anderen Seite irgendwie kompensieren. Das muss nicht Entgeldlich, sondern kann auch Vertraglich passieren.


    Erfolgt das nicht, macht meinen Job kurzfristig jemand anders, weil ich nicht mehr bereit sein werde, über 700€ privates Geld im Monat für ein nahezu ausschließlich aus beruflicher Veranlassung notwendiges Fahrzeug auszugeben - und ich weiß nicht, ob das dann wirklich billiger ist.

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  • Ist vertraglich doch problemlos von allen Seiten vorgesehen: Der AN verzichtet ausdrücklich auf Privatnutzung und schon fällt jeder Geldwerte Vorteil weg. Ist bei dir ja dann kein Problem, da es eh nahezu ausschließlich beruflich genutzt wird.

  • Wird etwas „kompliziert“ wenn man für verschiedene Standorte zuständig ist :)


    Aber wie auch immer: ich bin zuversichtlich, dass auch in Zukunft für beide Seiten tragbare Lösungen gefunden werden.


    Wir wissen beide, was wir aneinander haben.

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  • Wird etwas „kompliziert“ wenn man für verschiedene Standorte zuständig ist :)

    Gar nicht, berufliche Fahrten darfst du doch endlos machen. Nur stellst du das Ding am Feierabend eben vorschriftsgemäß auf dem Betriebshof ab anstatt es nach Hause zu nehmen. So wie bisher ja auch, da es ja keine Privatfahrten gab. :evil:


    Das ist ja keine neue Erfindung. Und damit bist du dann wirksam bei 0% Geldwertem Vorteil und alle Probleme sind gelöst.

  • Erfolgt das nicht, macht meinen Job kurzfristig jemand anders, weil ich nicht mehr bereit sein werde, über 700€ privates Geld im Monat für ein nahezu ausschließlich aus beruflicher Veranlassung notwendiges Fahrzeug auszugeben - und ich weiß nicht, ob das dann wirklich billiger ist.

    In dem Falle kann man auf Fahrtenbuch umstellen und versteuert dann die private Nutzung nur für die gefahrenen Kilometer.

    Habe ich lange so gemacht, weil es sich für mich mit meinem Verhältnis dienstlich/privat wirklich gerechnet hat.

    Wie sehr Fahrtenbuch nervt oder nicht hängt dann wieder vom Einzelfall ab und der Anzahl zu erfassender Fahrten.

    Ist auf beiden Seiten AG & AN mehr Aufwand und man muss es sich gut überlegen.

    Aber das ist OT.


    Was Dandy sagt entspricht dem, was ich auch erwarte - bei den kleineren Flotten wird da der Stift aus der Schublade kommen und man muss sich überlegen ob/wie sich das BEV ohne Förderung noch rechnet.

    So kommen dann wieder weniger Fahrzeuge in den Verkehr und damit in den Gebrauchtmarkt.

    Der Weg zur verbrennerlosen Welt ist da noch weit - und bis zum andern Ende des Lifecycles, wenn Autos ihren letzten Nutzungsabschnitt irgendwo im Export antreten sowieso.

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