Ist das Navi wirklich so schlecht?

Ich glaube das Problem ist eher, dass hier eine notwendige Logik fehlt.

Bei dieser Anzahl an Navi-Datensätzen, dauernden Änderungen und zig Quellen welche Daten pflegen ist es glaube ich ganz normal, dass Fehler vorhanden sind. Auch können nicht alle Einträge vor Freigabe geprüft werden - da würde es nie ein Update der Navidaten geben.

Mir fehlt einfach die Verbindung zwischen Navidaten, Verkehrszeichenerkennung, anderen Hilfssystemen und sagen wir mal "allgemein gültigen Wahrscheinlichkeiten".

Beispiel 1:

Navidatenbank sagt innerorts plötzlich 100km/h. Die Verkehrszeichenerkennung hat kein Schild erkannt (es gibt keines). Das Navi könnte wissen, wir sind im Ortsgebiet - somit 100km/h = unplausibel > zeige Information an - beschleunige aber nicht auf 100.

Beispiel 2:

Navidatenbank sagt auf der Autobahn plötzlich 50km/h. Die Verkehrszeichenerkennung hat kein Schild erkannt (es gibt keines). Das Navi könnte wissen, wir sind auf der Autobahn, 50 ist eine eher ungewöhnliche Geschwindigkeit hier - somit 50km/h = unplausibel > zeige Information an - reduziere aber nicht auf 50.

Beispiel 3:
Bundestraße es gilt 70km/h - Navidatenbank plötzlich 30 (kein Schild) - ca. in 30-40m nächstes 70er Schild. Die Verkehrzeichenerkennung hat das 2.te 70er Schild in diesem Beispiel sicher schon "in Sicht". Logik: Zuvor 70, kein 30er Schild erkannt, in 30-40m wieder 70 > Navieintrag unplausibel.

In meinen Augen alles fehlende Logik.

Das betrifft auch die Verkehrszeichenerkennung - da fehlt auch eine Plausibilitätslogik.
z.B. die Assistenten wissen, dass rechts neben mir ein LKW fährt - der LKW Bereich (mit dem 80km/h Aufkleber) müsste eigentlich ignoriert werden.

Oder mein Klassiker:
Ortsgebiet 50km/h - nur für die Straßenbahn 70km/h (70km/h Zusatzschild mit "nur" + Straßenbahn-Piktogramm) - es wird immer auf 70 beschleunigt.
Besser wäre es: unerkannte Zusatztafeln mit >Regelgeschwindigkeit = ignorieren / unerkannte Zusatztafeln mit <Regelgeschwindigkeit = aktivieren (aus Sicherheitsgründen) - oder halt vom Benutzer einstellbar

Aber alles in allem bin ich mit dem ID Navi zufrieden. Ja, es gibt vermutlich Besseres - aber für mich (bei SW 3.5) schon jammern auf hohem Niveau.

Kann ich nur so unterschreiben. Vor Braunschweig ist ein Stück auf der A2 wo das Auto seit 3 Jahren durchgehend jedes Mal auf 40 km/h abbremsen will.

Da fehlt jede Logikprüfung. Direkt vor meiner Haustür auf der Bundesstraße sieht das Navi seit 3-4 Wochen plötzlich einen Kreisverkehr und will abbremsen.

Auf selber Bundesstraße in Gegenrichtung(ein Stück weiter) wird eine 70 Km/h Begrenzung aufgehoben. An 3 von 4 Tagen erkennt das Auto das, am 4. Tag nicht. Warum es das dann nicht erkennt, erschließt sich mir nicht.

Mir erschließt sich derzeit kein Nutzen unserer Diskussion bzw. keine sinnvolle Fortentwicklung des Navigationssystems. Wie ich bereits früher schilderte liegen m.E. folgende grundsätzlichen, d.h. systemischen Fehler vor:

1. Die Datenbasis des Navigationssystems basiert auf einen Opensource - genauer - auf einem Openmap-System. Die Korrekturen in den Datensätzen können durch Jedermann induziert werden. Jedoch haftet niemand wirklich für die Richtigkeit und Zuverlässigkeit der Daten. Niemand fühlt sich wirklich verantwortlich für die Korrektur von Datensätzen wenn zum Beispiel eine kurzfristig baustellenbedingte Geschwindigkeitsbeschränkung wieder aufgehoben wurde. Wenn falsche Daten über Monate oder über Jahre nicht korrigiert werden, ist das Navi-System nutzlos.
2. Wenn das Navigationssystem nicht in der Lage ist just-in-time die stautechnisch bzw. Ressourcen-schonendste Strecke (Energie- und Zeitverbrauch) den Verkehrsverhältnissen anzupassen, dann leistet es zu wenig. Wer in der Stau-Hauptstadt Europas "Hamburg" einigermaßen schnell von A nach B kommen will, der ist auf ein professionelles System angewiesen. In diesem Chat, aber auch in anderen das Navigationssystem betreffenden Chats wurde wiederholt geschildert, dass eine vernünftige Stauumgehung immer wieder scheitert wenn das OnBoardNavi genutzt wird. Ich kann dazu auch selbst beitragen.
3. Und die Ladeplanung ist auch TOP: Obwohl ich nur 4 km vom heimatlichen Ladeort (dem Endziel) entfernt bin, will mich das Navi einen 10-km-Weg zu einer HPC-Säule lotsen, weil der Akku-Stand unter 20% fiel........ 10 km eine Richtung!

Von einem Fahrzeug welches inkl. Ausstattung nach Liste 50.000 € kostet bei einem Privatkauf, erwarte ich einfach, dass das Navi keine groben System-Fehler hat. Ich gehöre nicht zu den "Enttäuschten" - im Gegenteil - ich bin mit meiner Heidi hoch zufrieden. Aber das ist mir einfach zu wenig. Ich habe deshalb mehrere externen Navis parallel getestet (OnBoard-Navi / Tablett / Handy mit TomTom Go, ABRP, Google, mobility+, u.v.a. mehr).

Ich habe keine Hoffnung, dass es mit diesem System von Here irgendwann besser werden wird.

Wie ich bereits früher hier schilderte: Ich nutze für die "Navigation inkl. Stauumgehung für 2 x 80 km täglich" ein Navi im bezahlten Abo (20 €/a). Das erspart mir im Durchschnitt 2 x 0,5 Std. pro Tag im Stau. Als Heimlader brauche ich eine Ladeplanung für die Langstrecke nur 1 - 2 mal im Monat. Ich habe dafür den Rat aus dieser Kommune hier angenommen: Fahren, fahren, fahren bis der Ladestand kleiner 10-15% ist, dann eine HPC-Säule mit der mobility+-App suchen und bedarfsgerecht aufladen. Gelegentlich nutze ich ABRP vorausschauend.

Den TA nutze ich trotzdem; das geht auch mit TomTom Go gut.

Alles andere ist Navi-Murks und Geiz ist wirklich nicht geil.

LG

Zitat von Michael58

Obwohl ich nur 4 km vom heimatlichen Ladeort (dem Endziel) entfernt bin, will mich das Navi einen 10-km-Weg zu einer HPC-Säule lotsen, weil der Akku-Stand unter 20% fiel........ 10 km eine Richtung!

Wenn du in den Einstellungen vorgegeben hast, dass am Ziel x Kilometer verfügbar sein müssen, dann war das wohl nötig. Wenn du das nicht willst, solltest du die Einstellung ändern.

Zitat von xandur

Wenn du in den Einstellungen vorgegeben hast, dass am Ziel x Kilometer verfügbar sein müssen, dann war das wohl nötig. Wenn du das nicht willst, solltest du die Einstellung ändern.

Danke für den Hinweis. Das weis ich selbst und ändert nichts an der schlechten Programmierung des Systems. In meinen Informatik-Kursen, an welchen ich an der Uni teilnahm hätte dieses Systemverhalten zu einer echten Abwertung geführt. Aber heute ist das wahrscheinlich anders. Geiz ist nicht geil!

Ja, Navi hin oder her, aber auch ohne laufende Navi stellt mir das Auto regelmäßig ein Bein.

Wenn er auf der Autobahn plötzlich 40 km/h erkennt, und per Rekuperation abbremst, dann ist das nicht nur doof sondern auch sau-gefährlich.

Ich sehe es aber auch ehrlicherweise nicht ein, bei einem 50.000+ Euro alle möglichen bezahlten Funktion zu deaktivieren, da der Hersteller es jahrelang nicht in den Griff bekommt. Und das kann ich leider nicht umgehen indem ich Apple- oder Google Maps verwende.

Zitat von Michael58

Aber heute ist das wahrscheinlich anders. Geiz ist nicht geil!

Das hat aber auch nichts mit Geiz zutun, siehe aktuelle Pisa Studie.

Wenn Lehrkräfte Ausreden suchen was schuld daran hat und es dabei noch immer auf Coron schieben, was soll dann die nächste Generation daraus noch lernen.

Zitat von GTX-ler

Das hat aber auch nichts mit Geiz zutun, siehe aktuelle Pisa Studie.

Wenn Lehrkräfte Ausreden suchen was schuld daran hat und es dabei noch immer auf Coron schieben, was soll dann die nächste Generation daraus noch lernen.

Meinst du denn wirklich, dass die Coronadefizite sich so ruck-zuck aufholen lassen?

Zitat von Gambit

Ich sehe es aber auch ehrlicherweise nicht ein, bei einem 50.000+ Euro alle möglichen bezahlten Funktion zu deaktivieren, da der Hersteller es jahrelang nicht in den Griff bekommt.

Es ist und bleibt nun einmal ein Assistenz-System und kein autonom operierendes Fahrzeug. Und die Assistenten sind bei keinem Hersteller perfekt. Mag sein, dass sie bei BMW etc. weniger Fehler machen, aber auch da kann das passieren. Einfach beim nächsten Fahrzeug nicht mehr kaufen solange es kein Level 3 System ist und Geld sparen.

Zitat von GTX-ler

Das hat aber auch nichts mit Geiz zutun, siehe aktuelle Pisa Studie......

Ich habe diese verkürzte Aussage hier im Zusammenhang mit der Nutzung des Navigtionssystems häufiger genutzt und meine damit, dass

1. eine kostenfreie Nutzung von Daten, die durch Dritte geliefert und gepflegt werden oftmals nicht das gleiche positive Nutzungsfeeling nach sich zieht, wie die Nutzung eines professionell gepflegten Datenstammes. Deshalb spare ich nicht (Geiz^2) an den Nutzungsgebühren.
2. ich lieber 19,99 € jährlich an einen Anbieter zahle, der mir seit Jahren jeden Arbeitstag eine stimmige Route und vernünftige Stauhinweise gibt, so dass ich pro Fahrtrichtung 1/2 Std. Fahrzeit spare. Das macht 1 Std. mehr Freizeit pro Tag.
3. mein Navi auch nicht ständig mit falschen Daten nervt, indem es immer wieder grundlos und fälschlich auf 30 / 50 / usw. abbremst.

Zitat von horsty

Es ist und bleibt nun einmal ein Assistenz-System und kein autonom operierendes Fahrzeug. Und die Assistenten sind bei keinem Hersteller perfekt. Mag sein, dass sie bei BMW etc. weniger Fehler machen, aber auch da kann das passieren. Einfach beim nächsten Fahrzeug nicht mehr kaufen solange es kein Level 3 System ist und Geld sparen.

Das hat auch nichts mit der Qualität des TA zu tuen. Der TA ist im Prinzip in Ordnung. Nur die Navi-Software sowie die Navi-Daten von Here sind grottenschlecht weil zu häufig falsch und dies führt zu Fehlern. Andere Foristen haben dies auch beschrieben. Ein Teil der Daten wird bei Updates korrigiert und ein anderer Teil wird ruiniert, weil neue falsche Daten eingepflegt werden. Die Datenpflege ist einfach amateurhaft und eines 50.000 € plus-Autos nicht wert.

Im Übrigen bin ich von der Heidi begeistert und möchte sie nicht missen oder hergeben.

LG

Zitat von Michael58

Das hat auch nichts mit der Qualität des TA zu tuen. Der TA ist im Prinzip in Ordnung. Nur die Navi-Software sowie die Navi-Daten von Here sind grottenschlecht weil zu häufig falsch und dies führt zu Fehlern.

Die Navi-Daten von Here sind nicht übel. Ich habe sie öfters an Strecken kontrolliert, wo unbegründet gebremst wird (weil da irgendwann mal ne Baustelle war) bzw Geschwindigkeitsbeschränkungen hinter Ampelkreuzungen zwar nicht per Schild aufgehoben werden aber hinter der Kreuzung erledigt haben.

in Der Here-DB stimmt alles perfekt - es wird nur nicht von VW übernommen.

Zitat von Schmaumermal

.... in Der Here-DB stimmt alles perfekt - es wird nur nicht von VW übernommen.

Bist Du Dir da sicher? Woher weist Du dies? Spekulation?

Nach meinem Eindruck, dies mag falsch sein, werden "meine" von mir in das Datenmodell der Here-Cloud eingegebenen Änderungshinweise gerade nicht sofort in das Datenmodell für die monatlichen Updates übernommen, sondern zunächst geprüft. Aber von wem? Nach welcher Logik? Was erscheint dem Prüfer (Mensch oder KI?) plausibel oder unplausibel?

Das ist alles im Einzelfall einer Datenänderung nicht transparent nachvollziehbar.

Deshalb würde ich nicht behaupten, dass VW die Datenübernahme be- oder verhindert. Daran hat der Volkswagenkonzern kein Interesse.

Zitat von Michael58

Bist Du Dir da sicher? Woher weist Du dies? Spekulation?

Keine Spekulation - einfach Tatsache, die an vielen Einzelfällen überprüft wurde.

Wenn auf völlig freier Strecke auf einer Bundesstraße vor ca 1 jahr eine Baustelle war (mit 50 km/h) hinter der die Beschränkung aus Faulheit nicht aufgehoben wurde..

erschien das bei Here und in der aktuellen VW-navi-Karte.

NUR .. in der Here-Karte wurde die Beschränkung hinter der Baustelle logischerweise aufgehoben. In der VW-Karte kommt keine Aufhebung.

Seit 3/4 Jahr ist die Baustelle weg. Die Here-karte wurde aktualisiert. Die VW-karte nicht.

Ich hab hier mehrere Kreisstraßen auf denen bei Here alles passt. Bei VW sind noch Geschwindigkeitsbeschränkungen drin, die 5 (FÜNF!) Jahre alt sind.

Zitat von stoneracer

Ich hab mich auch schon über ein paar Fehler in der Umgebung geärgert, man kann diese jedoch zum Glück selbst auf https://mapcreator.here.com/ korrigieren, dauert dann zwar einige Zeit aber mit dem nächsten Navi Update ist es dann in der Regel behoben.

Was meinst du, ist seit ca. 1,5 Monaten meine Nebenbeschäftigung xD

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In der Zeit hätte ich aber viele kWh nachladen können, in der ich mich durch Google Streetview-Aufnahmen geklickt und mich MapAlerts in meiner Umgebung angenommen habe...
Also für alle, die Ladeweile haben eine echte Empfehlung