Tempolimit

Ich bin gegen ein Tempolimit und für eine Pedelecisierung des Automobils: Ab einer gewissen Geschwindigkeit - z.B. 130 - hört die Motorunterstützung einfach auf und der Fahrer muss selbst selbst voll in die Pedale treten, um schneller zu werden. Auf dem Rad erreiche ich durch diese Begrenzung nur berab über 26. Volvo und die IDs gehen mit Ihrer Selbstbeschränkung in die richtige Richtung. Und mit einem E-Twingo gar, fährt kaum jemand freiwillig über 130. Da hat man mit dem Lenkrad festhalten - ganz ohne Tempolimit - schon genug körperliche Anstrengung.

Vorab: Ich fahre selbst wenn es die Situation zulässt gerne schnell Auto, kann mich aber auch mit einem Tempolimit von 130 anfreunden.

Ich finde es aber interessant wie sich immer alle so die Argumente zurechtlegen wie es gerade zum eigenen Leben passt.

- Als Fußgänger würde ich gerne generell SUVs verbieten, viel zu gefährlich

- Als Familienvater würde ich sagen maximal Tempo 30 in allen Städten

- Als ökologischer Mensch würde ich sofort alle Verbrenner verbieten

Die Liste kann man endlos so weiter führen. Kann man sich dann ja ausmalen wie viel dann am Ende noch übrig bleibt.

Will sagen: Bevor man nach verboten ruft sollte man doch mal überlegen welchen Beitrag man selbst noch leisten kann. Mit gutem Beispiel voran. Ich kann da für mich persönlich sagen: Da kann ich noch einiges tun bevor ich mit gutem Gewissen andere beschränke.

Pro 130km/h auf der Autobahn. Gründe dafür gibt es genug, Gründe dagegen nur einen.

Das Problem beim nächtlichen "rasen" ist die Differenz in der Geschwindigkeit zu "normal" fahrenden, z.B. LKW. Je größer diese Differenz ist desto fataler die Unfälle. Und mal ehrlich wer wurde noch nicht Nachts von einem schnellen Fahrzeug genötigt! Auch wenn man mit 160km/h einen LKW überholt passiert das.

Wir sind schon lange die Geisterfahrer. Und das weltweit!

Weltweit gibt es 11 Länder ohne Tempolimit auf Autobahnen: Nepal, Myanmar, Burundi, Bhutan, Afghanistan, Nordkorea, Haiti, Mauretanien, Somalia,Libanon und Deutschland.

Davon haben 10 keine Autobahnen. 😉

Zitat von cazzur

Dem ist nichts hinzu zufügen!

Doch, es gibt vieles, was andere Länder anders haben als wir, wenn das "der einzige" Grund ist dass es bei uns auch so sein muss, na denn gute Nacht.

Moin,

ich halte ein Tempolimit nur zeit- und ortsgebunden für sinnvoll. Zeitgebunden bedeutet für mich zu Pendelzeiten und ortsgebunden in Ballungsräumen, wo man alle 2 KM eine Abfahrt hat wie z.B. im Ruhgebiet oder rund um Großstädte. Dazu könnte man bei vielbefahrenden Autobahnen noch bei 2-spurigen Fahrtrichtungen machen. Wenn ich die A1 von Münster nach Hamburg betrachte ist für mich das anstrengenste Stück zwischen Münster und Lengerich. Da würde man stressfreier durchkommen, wenn das Tempo reguliert wäre.

Einen Umweltaspekt hat das Tempolimit für mich nicht und ein Vergleich z.B. zu Österreich oder der Schweiz ist für mich auch nicht sinnvoll, da Deutschland ein Flächenland ist und die Autobahnen nicht so durch natürliche Gegebenheiten wie Gebirge begrenzt sind.

Für mich persönlich muss ich sagen ich finde es aber charmant in Österreich, dass ich als E-Auto-Fahrer schneller als der Verbrenner fahren darf und grundsätzlich käme ich auch mit einem Tempolimit zurecht.

Zitat von cazzur

Die Nacht bricht herein, wenn alte Zöpfe nicht neuen Gegebenheiten weichen sollen. Kein Tempolimit ist so ein alter Zopf. Tempofreiheit stammt aus einer Zeit, als PKW´s nicht mehr als 1.500 Kg wogen und 210 Km/h mit einem Porsche 911 noch Einem das Fürchten lehrte. Aus (vermeintlichen) Fahrspaß bringen einem hohe Geschwindigkeiten keinen nennenswerten Zeitgewinn, erhöhen das Unfallrisiko, verjubeln Energie, schaden der Umwelt und steigern die Lärmemissionen. Alles für den persönlichen Fahrspaß??? Die Zeit ohne Tempolimits ist eindeutig abgelaufen!

Was du schreibst ist ohne Frage richtig. Man kann deinen Text aber fast genau so auf so viele Bereiche des Lebens anwenden.

Es ist einfach Zeit das auf Schnellstraßen ein modernes Leitsystem eingeführt wird, starre Limits sind von gestern und bringen nicht viel.

Als Beispiel, wenn ich mit 130km/h auf den Stau zufahren, dann bremsen muss dann gibt es den Ziehharmonikaeffekt (Verkehr, eine Ursache für Staubildung bei kritischer Verkehrsdichte, bei der fließender Verkehr durch ständiges Beschleunigen und wieder Abbremsen der Kolonne fahrenden Autos ins Stocken gerät.), zielführender wäre es, den Verkehrsfluss intelligent zu steuern, dann reduziere man das Tempo eben schon rechtzeitig vor dem Stau und entzerrt das Ganze.

Ich schlage ein generelles Tempolimit von 130 km/h nur für Verbrenner vor. Das trifft dann auch meinen Zweitwagen: Mercedes GLC 220D.

Auch ich kann mich mit einem Tempolimit auf 130 anfreunden. Seit der "Elektrifizierung" fahre ich sowieso eigentlich nur noch max 130. Klar bin ich auch schonmal schneller gefahren. Aber brauchen tue ich das nicht wirklich. Ich sage es auch meinen Freunden, das ich mit dem ID noch nie so entspannt in den Urlaub gefahren bin. Vorher ist man mit dem Verbrenner geheizt wie ein Irrer (jung und ...) Und mittlerweile hat man dich etwas mehr Verständnis dafür. Früher hätte ich mein Veto eingelegt gegen ein Tempolimit. Heute sieht es anders aus.

Ich finde es immer wieder erstaunlich mit einem Vergleich eines LKWs. Man überholt einen markanten LKW. Nach einer Weile fährt man dann Mal eben auf die Raststätte für einen Toilettengang oder weil der Hunger ruft.

Nach 5 oder 10 Minuten fährt man dann weiter und muss nach kurzer Zeit feststellen, das exakt der markante LKW wieder vor einem ist.

Auch ich habe manchmal Probleme beim überholen. Linke Spur ist frei, man fährt raus und sieht etwas angeflogen. Der notorische Mittelspurfahrer trägt aber auch dazu bei... Aber ob nun 130 oder 140 als Limit ist mir persönlich egal. Aber der Faktor Gefahr ist Natürlich geringer. Und die Differenz kann man dann relativ gut einschätzen. Aber bei 200 wird es dann schon anders.

Daher Pro Limit!

Zitat von rico_p

Man sollte an der Stelle auch mal über den Mehrverbrauch nachdenken, wenn ich über die Autobahn heize. In normalen Situationen, wenn das Öl normal nach Deutschland fließt, mag das alles noch ok sein, aber wir leben nicht in normalen Zeiten und müssen haushalten.

Wer Öl exzessiv verbraucht, sorgt für eine weitere Verknappung und damit steigende Preise für alle.
Ein Tempolimit wäre daher auch sozial.

Wie gesagt, ich habe nichts gegen das Tempolimit, habe nur Spaß hier die andere Position einzunehmen. Und da würde ich gerne mal Fragen wer der ID.4 Fahrer sich denn Gedanken gemacht hat dass so ein großes und schweres Auto einen Mehrverbrauch (erst recht bei Autobahngeschwindigkeiten) hat? Begeistert vom Buzz dürfen wir dann auch alle nicht sein, oder?