ID.3 - Softwareupdate 2.1

Es gibt keine konkreten Vorgaben (habe ich nicht gefunden), es gibt nur Empfehlungen. Eine Empfehlung ist nach meiner Auffassung keine bindende Vorgabe. Es steht nirgendwo, dass man (z.B.) nur 3x auf 100 % laden kann und beim 4ten mal erlischt die Garantie auf die Batterie. Geht auch gar nicht, da diese Fahrzeuge mit einer konkreten KW-Kapazitätsangabe (z.B. 77 KW netto / 82 KW brutto) verkauft werden. Diese Kapazitätsangaben sind verbindlich, Empfehlungen sind es nicht. Man kann ja schlechterdings 77 KW verkaufen und dann mit der 80 % - Empfehlung gleich wieder um 20 % einkassieren oder man verliert die Garantie auf die Batterie. Das ist die formale Seite.

Die Realität ist aber wohl die, dass die Empfehlungen in technischer Hinsicht sinnvoll erscheinen und man im eigenen Interesse im täglichen Gebrauch diesen Empfehlungen ganz überwiegend folgt.

Garantie ist aber eine freiwillige Leistung des Herstellers. Für die gesetzliche Gewährleistung gilt sicher was cazzur eben schrieb - was aber in den Garantiebedingungen drinsteht kann ein Hersteller frei gestalten und da könnten sie sehr wohl Einschränkungen reinschreiben wie sie wollten.

Zitat von robkrueger

Garantie ist aber eine freiwillige Leistung des Herstellers. Für die gesetzliche Gewährleistung gilt sicher was cazzur eben schrieb - was aber in den Garantiebedingungen drinsteht kann ein Hersteller frei gestalten und da könnten sie sehr wohl Einschränkungen reinschreiben wie sie wollten.

Richtig. Allerdings wenn die vom Hersteller frei formulierten Garantie-Leistungen durch den Kaufvertrag zum Vertragsbestandteil geworden sind, können sie nicht mehr durch den Hersteller geändert werden. Und Garantie-Leistungen können nicht Herstellerangaben zu technischen Spezifikationen ändern. VW hat uns Fahrzeuge mit der Angabe 77 KW nutzbare Kapazität verkauft also nutze ich auch 77 KW Kapazität und zwar uneingeschränkt. Ich finde es unangemessen, das der Hersteller bezogen auf 77 KW schon mal gleich 20% Kapazität (und auf 82 KW bezogen sogar 25%) als Empfehlung abzieht. Dann sollten die Fahrzeuge doch ehrlicherweise gleich nur mit 61,60 KW Kapazität verkauft werden.

Wie gesagt, ich hab die Bedingungen nicht gelesen, weil ich sie online nicht finden konnte und auf den Papierstapel zu Hause gerade nicht zugreifen kann. Aber es wäre ja durchaus denkbar dass VW schreibt - "hier haste 'n Auto - 2 Jahre Gewährleistung machste, wat'de willst - danach geben wir Garantie auf die Batterie für X Jahre und hundert-x-tausend Kilometer, aber nur wenn du nicht öfter als in 15% aller Ladungen über 80% lädst" - könnten Sie doch machen oder?

Hat mal jemand den genauen Wortlaut der Garantiebedingungen gefunden?

Hier habe ich etwas zu den Garantie Bedingungen gefunden (ganz unten)

https://www.google.com/url?sa=…Vaw0nBQIZdLEXBj_iECQm4o0S

Edit: Zitat

Zitat

Garantieausschluss und -beschränkungen Eine Garantieleistung für Hochvoltbatterien ist ausgeschlossen, wenn die Fehlfunktion oder der übermäßige Verlust des Netto-Batterieenergieinhaltes dadurch entstanden ist, dass:

...die Vorschriften über den Betrieb, die Behandlung und Pflege des Fahrzeugs (insbesondere die Pflegehinweise für das Laden und den Ladezustand der Hochvoltbatterie), die sich aus der dem Fahrzeug beigefügten Betriebsanleitung ergeben, nicht befolgt worden sind; oder...

Das ist natürlich hinreichend schwammig

Will also sagen, wenn man zu oft über 80% lädt dann könnten Sie sich auf dieser Klausel rauswieseln, oder? Zu oft DC Laden ist in den 3 goldenen Regeln ja nicht erwähnt..

Zitat von robkrueger

Das ist natürlich hinreichend schwammig

Will also sagen, wenn man zu oft über 80% lädt dann könnten Sie sich auf dieser Klausel rauswieseln, oder? Zu oft DC Laden ist in den 3 goldenen Regeln ja nicht erwähnt..

Aber was ist zu oft? Das müsste doch mit einer konkreten Zahl quantifiziert werden. Anders geht es doch gar nicht.

Zitat von MarLer

[..]

VW bot mir einen Rücktritt vom Kaufvertrag bereits an, aber.....

Die 3% MwSt. Vorteil wären dann verloren. Zudem würde eine Nutzungspauschale von ca. 1% des Kaufpreises abgezogen werden, da ich das Auto ja bereits genutzt habe (dieser Punkt ist eine bodenlose Frechheit).

Unterm Schritt wären das rund 1.500 € Verlust für mich und keinerlei Kompensation für meinen Ärger durch VW - das wollte ich nicht hinnehmen.

Zudem wäre hier die BAFA Prämie erst einmal futsch und ich habe inzwischen auch Bedenken, wie lange es die 6.000€ noch geben wird. Wenn die wegfallen würde, wäre es ein Desaster.

[..]

Ich bin in einer ähnlichen Lage wie Du, bei mir ist es die Alarmanlage die einfach los geht und nach dem dritten erfolglosen Versuch das zu reparieren (mit insgesamt ca. 8 Wochen in der Werkstatt) hat mir VW den Rücktritt vom Kaufvertrag angeboten.

Allerdings ebenfalls mit Abzug für die Nutzung, bei mir stehen da noch mehr als 1% im Raum, man konnte (wollte?) mir da noch nichts genaues sagen. Zudem verliere ich den Vorteil der 16% Mehrwertsteuer da ich noch 2020 gekauft hatte. In gewisser Weise verstehe ich die Sache mit der Nutzungsentschädigung, aber es fühlt sich trotzdem alles sehr wenig kundenfreundlich an. Neben dem Ärger (für den es nicht mal eine Entschuldigung oder irgendeine Kompensation gab) müsste ich mir jetzt einen neuen ID3 bestellen aber noch mehr als 2000€ drauf legen um das gleiche Fahrzeug zu haben das ich schon einmal vor 6 Monaten gekauft habe. Plus den Stress mit der Bafa und dem Risiko daß der Topf leer ist.

Vielleicht bin ich einfach nicht energisch genug aufgetreten, ich glaube Dorfl hatte davon berichtet, dass sein Wagen getauscht wurde. Wie auch immer, ich bin recht unglücklich mit der Situation und vor allem mit dem fehlenden Willen von VW Kunden, die wie ich Pech haben, so entgegen zu kommen, dass zumindest kein finanzieller Schaden entsteht.

Mein Gefühl sagt derzeit, daß ich den Rücktritt mache, zähneknirschend den Verlust hinnehme und ein neues Auto beim Mitbewerber nehme. Ich bin einfach müde. Alles sehr schade, der ID3 ist wirklich ein tolles Auto, passt super zu uns. Bis auf den Winterkurzstreckenverbrauch (der sicher noch in Ordnung kommt) hab ich auch nix zu meckern.

Deinen Ärger und die Müdigkeit verstehe ich sehr gut. Einfache Rücknahme ist angesichts der finanziellen Begleiterscheinungen auch keine echte Option. Naiver Vorschlag, ohne zu wissen, ob das funktioniert. Kannst Du die Alarmanlage nicht stillegen? Sicherung ziehen? Kabel abkneifen? Ist auch keine tolle Lösung und hört sich auch ein wenig laienhaft an. Aber vielleicht könntest Du damit leben ohne Geld zu verlieren.

Ist von außen her immer schwer zu sagen, aber ich würde das Auto zurückgeben. Schauen ob es die richtig gewählte Ausstattung war und bis zum Facelift / Modellwechsel einen iD.3 oder ein anderes E-Auto erst ein paar Monate mieten. Eröffnet zumindest die Chance zum Vergleich.

Zitat von Radiodelta

Deinen Ärger und die Müdigkeit verstehe ich sehr gut. Einfache Rücknahme ist angesichts der finanziellen Begleiterscheinungen auch keine echte Option. Naiver Vorschlag, ohne zu wissen, ob das funktioniert. Kannst Du die Alarmanlage nicht stillegen? Sicherung ziehen? Kabel abkneifen? Ist auch keine tolle Lösung und hört sich auch ein wenig laienhaft an. Aber vielleicht könntest Du damit leben ohne Geld zu verlieren.

Danke für deine freundliche Antwort. Als Workaround funktioniert es, das Keyless Access abzuschalten. Von daher ist die rationale Reaktion vermutlich wirklich, es dabei zu belassen und zu hoffen, dass es irgendwann in Ordnung kommt. Aber so ganz glaube ich nicht mehr dran, ich befürchte es wird dauerhaft defekt bleiben weil es irgendein extreme seltener Fehler im Zusammenspiel der Hardware ist. Und nach dem letzten Reperaturversuch (Update auf 2.1 das hilft wohl bei den meisten) ging die Alarmanlage in der Nacht wieder los. Die Vorstellung nach dem nächsten Reperaturversuch das ganze nochmal zu erleben, schreckt mich ab. Und dauerhaft ein >40.000€ Auto mit einem solchen Mangel zu haben gefällt mir auch nicht. Daher bin ich auch müde, hab das Gefühl derzeit gibt es einfach keine gute Option. Aber ich freue mich über die Vorschläge/Erfahrungen hier im Forum, hilft mir die Dinge besser einzuordnen.

Zitat von lot11

Ich würde Keyless Access abschalten, wenn ich sonst vom ID begeistert wäre. Eventuell kommt zu einem späteren Zeitpunkt eine Lösung für das Problem. Und du hast bis auf den Mackel keinen Schaden. Und vor allen Dingen, auf welches vergleichbare Auto würdest Du umsteigen wollen. Es gibt keine fehlerfreien Autos. Ich bin täglich am Ladepark Hilden (Frühstück) und komm mit viele Fahrern ins Gespräch. Jeder hat seine Probleme mit seinem Auto. Und da wie in Deinem Fall dann ab sofort den Schlüssel zu nutzen mit Druck auf die Taste, ist eigentlich easy.

So, oder so ähnlich, sehe ich das auch.

Ich finde, mit etwas Glück, kann man schon ein fehlerfreies Auto erwarten.

Aber es ist schon manchmal erschreckend was man in der heutigen Zeit als Kunde so einstecken muß.

Kurz Off Topic:

Wir sind vor einiger Zeit mit einem Bauvorhaben auf die Nase gefallen.

Wir haben dann einen Sachverständigen hinzu gezogen der uns aber nach einiger Zeit klar gemacht hat dass die vorhandenen nicht unerheblichen Mängel nur vom Unternehmer, mit dem man jetzt Krach hat, beseitigt werden können. Von weiteren Schritten wurde uns abgeraten da dass ein sehr langfristiger Prozess würde und man am Ende nur bedingt Recht bekommt.

Also, alleine die Tatsache, dass VW den Rücktritt anbietet zeigt doch, dass sie es mit diesem Auto nicht im Griff haben. und deshalb würde ich das auch tun. Denn auch mit einem Work-around wirst Du doch nicht mehr glücklich werden mit diesem speziellen Exemplar.

Über die Nutzungspauschale solltest Du verhandeln. Vermutlich ist das erstmal ein Verhandlungsvorschlag von VW. Der reduzierte Mwst Satz ist perdu. Den „Verlust“ solltest Du versuchen bei der Nutzungspauschale gegenzurechnen. Und wenn Du einen neuen beim gleichen Agenten/ Händler kaufst, hat der vielleicht ein Interesse, dir als guten Kunden noch was gutes zu tun.

Null auf null rauszukommen oder doch einen Austausch hingestellt zu bekommen ist kein Selbstläufer. Dazu braucht es vermutlich ein sehr bestimmtes Auftreten bzw. anwaltliche Unterstützung.

Einen spezialisierten Rechtsanwalt einzubinden könnte sich auch lohnen, auch wenn man zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses keine Rechtsschutzversicherung mit Vertragsrechtabdeckung hatte.