Darauf möchte ich gerne eingehen.
Aber weder BMW noch Mercedes liefern das ansatzweise.
Was heißt "ansatzweise"? Was ich bei beiden Herstellern sehe sind Changelogs und generell Updates, welche sogar OTA erfolgen.
Damit sind sie in meinen Augen deutlich weiter als VW. Da tappt man als Kunde nämlich komplett im Dunkeln.
Da macht es auch keinen Sinn neue BMWs mit alten IDs zu vergleichen, nur weil BMW in irgendeinem Modell mal eine oder zwei Funktionen nachgeliefert hat.
Genau von diesen "alten IDs" (und MEB-Schwestermodellen) werden heute mit alter Hardware und Software 3.x diverse Fahrzeuge in der Autostadt Wolfsburg ausgeliefert. Morgen auch. Übermorgen auch. Softwaretechnisch schon veraltet und abgelöst, ehe sie das Werksgelände verlassen haben.
Den "alten" Cupra Born kann man übrigens noch genau so neu bestellen: https://www.cupraofficial.de/fahrzeuge/born
Welche Autos sind in meinem Vergleich nun also "alt"?
Klar kommen ständig irgendwelche Updates bei Tesla, deswegen verändert sich an dem Auto trotzdem nicht wirklich was.
Matrix-Licht, manuelle Akku-Vorkonditionierung, Spotify-Integration oder ein neuer Sicherheitsassistent für Rückwärtsfahrten stufe ich durchaus als spürbare Änderungen ein.
Ich glaube man sollte seine Erwartungshaltung was OTAs angeht etwas ändern. Wer ein Auto kauft und dabei Kompromisse eingeht, weil er glaubt die OTAs werden es schon richten, der wird nie glücklich werden egal mit welchem Hersteller.
Hätte ich vorher gewusst, welche ätzenden Fehler mein Automodell hat, wäre die Entscheidung niemals auf dieses gefallen.
Wenn ich mich in meinem Bekanntenkreis und Kundenkreis umschaue, bin auch ganz klar der Meinung dass der Großteil der Autofahrer keine OTAs braucht und auch gar nicht haben will. Die wollen einfach nur ein Fahrzeug was funktioniert.
Ich will auch "einfach nur ein Fahrzeug was funktioniert".
Davon ist es aber weit entfernt: Abstürze/Freezes beim Start, nicht funktionierende Laderoutinen, Tonstörungen beim Radioempfang, eine nicht funktionierende Sprachbedienung (des Sonnenschutzrollos) oder sich zurücksetzende Einstellungen sind nur ein Teil der Fehlerliste, die sich viele MEB-Fahrzeuge teilen.
Hinzu kommen noch Born-spezifische Probleme wie eine Lenkradheizung über 60 Grad oder ein nicht funktionierendes Abbiegelicht.
Bei einem Auto mit einem Preis von über 45.000€ könnte man durchaus erwarten, dass Basis-Funktionen wie das Radio und das Abbiegelicht oder die Lenkradheizung ordentlich funktionieren.
Von der unterdurchschnittlichen App und der schlechten Uptime der Serverdienste rede ich erst gar nicht.
All diese Probleme sind meiner Meinung nach auf Fehler in der Software zurückzuführen. Ob Updates für diese Software nun OTA, via OBD-Stecker, USB-Stick oder Diskette aufgespielt werden ist mir vollkommen egal. Ich erwarte auch keine neuen Features, sondern einfach eine Behebung der vorhandenen Fehler.
Tatsächlich warten viele andere und ich seit über 1,5 Jahren generell auf Updates, welche diese Probleme beheben. Diese kommen aber schlichtweg nicht.
Zuletzt hatte ich übrigens einen Termin mit einem Außendienstmitarbeiter, der alle Probleme wahrgenommen und verstanden hat.
Laut seiner Aussage hat er selbst keine Info, woran aktuell gearbeitet wird, wann Updates kommen und was diese beinhalten.
Das Software-Chaos im Konzern ist wohl noch schlimmer, als ich es je vermutet habe.
Im Termin wurde vom Hersteller festgelegt, dass als Reparaturmaßnahme das Lenkrad und das Infotainment-Steuergerät getauscht werden sollen.
Gebracht hat diese Maßnahme natürlich nichts, außer dass sie dem Hersteller sinnlos Geld gekostet und meine Zeit gefressen hat.
Man kann Softwarefehler nicht durch den Tausch von identischer Hardware beheben.
Möglicherweise habe ich mit meinen 30 Jahren und meinen Beruf im IT-Bereich auch eine andere technische Auffassungsgabe als ein durchschnittlicher VW-Neuwagenfahrer. Das meine ich absolut nicht böse.
Und ja, die Rückabwicklung der Fahrzeuge ist bereits veranlasst.