Harald Lesch - zur Elektromobilität / E-Fuels und Energiekrise

  • Ich sehe Wasserstoff zwar nicht als Alternative zum E-Auto, aber ich sehe es auch nicht ganz so negativ. Meiner Meinung nach hat es auch gute Seiten:

    Es lässt sich beispielsweise weiterverarbeiten und dann als synthetisches Methan (oder als böses E-Fuel) auch ganz gut speichern, über große Strecken (auch über Kontinente von dort, wo Sonne im Überfluss vorhanden ist) transportieren oder ins bestehende Erdgasnetz einspeisen. Gerade das Speichern und Transportieren erscheint mit Strom im großen Stil z.B. aus irgendwelchen Wüsten zu uns noch nicht so richtig sinnvoll...

    Oh, bitte nicht ins Erdgasnetz einspeisen. Dann können wir auch gleich Geldscheine verfeuern.


    Die einzigen Orte wo das Sinn macht:

    a) Chemieindustrie

    b) Stahlindustrie

    ...

    h) Flugverkehr

    i) Langstreckenverkehr ohne Batteriealternative


    So ungefähr sieht die Prio da aus. Und für den Transport von Energie über lange Strecken würde ich lieber Redox-Flow ins Visier nehmen. Deutlich besserer Wirkungsgrad.

  • Ich sehe Wasserstoff zwar nicht als Alternative zum E-Auto, aber ich sehe es auch nicht ganz so negativ. Meiner Meinung nach hat es auch gute Seiten:

    Es lässt sich beispielsweise weiterverarbeiten und dann als synthetisches Methan (oder als böses E-Fuel) auch ganz gut speichern, über große Strecken (auch über Kontinente von dort, wo Sonne im Überfluss vorhanden ist) transportieren oder ins bestehende Erdgasnetz einspeisen. Gerade das Speichern und Transportieren erscheint mit Strom im großen Stil z.B. aus irgendwelchen Wüsten zu uns noch nicht so richtig sinnvoll...

    Nicht missverstehen, Wasserstoff ist ein sehr wichtiges Gas für die Industrie und Sonderaufgaben, aber derzeit absolut nicht fürs Heizen oder Verkehr.


    Solange wir die Stromerzeugung aus Erneuerbaren und das in ausreichenden Mengen nicht im Griff haben, so wie auch deren Speicherung, ist eine Erzeugung von Wasserstoff in Deutschland wohl Nonsens und Verschwendung.

    Ich fahre ein E-Auto und das aus Überzeugung,

    fossile Brennstoffe gehören bei mir der Vergangenheit an, 30 Jahre WW und Heizen mit Wärmepumpe.

    PV-Anlage - 26,65 kWp - 15 kWh Speicher - Eigenverbrauch + intelligente Wallbox "sonnenCharger"

  • Sorry, aber ich habe große Probleme damit zu verstehen, wie eine ausreichende Elektroladeinfrastruktrur für LKWs aufbebaut werden soll? Muss es da nicht alternative Kraftstoffe geben?


    Tschau

    Gutsch

    :evil: :saint:

    Nein muss es nicht. Es gibt LNG als Zwischenlösung und mittlerweile genug Anbieter von Bio-LNG. Da braucht niemand mehr E-Fuels.

    Wir brauchen jetzt einfach ein paar LKW-Ladeparks sowie weitere KSNI-Förderungen.

    Also falls alternative Kraftstoffe für dich H2 und E-Fuels sind, dann nein die brauchen wir nicht. Bis es diese beiden in Ausreichender Menge und zu einem wirtschaftlichen Preis gibt, sind sie von den E-LKWs komplett abgehängt.


  • Eine Wasserstoffladeinfrastruktur für LKW wäre doch noch aufwändiger, oder nicht?

    Dank der unerbittlichen H2-Lobby werden aktuell reichlich Wasserstoff-Tankstellen gebaut. Schade nur das es a) keine H2-Truck (außer Iveco) von den OEMs gibt

    und b) LKWs mit komprimiertem Wasserstoff nicht weiter fahren können als E-LKWs.

    Und c) 100km im H2-Truck trotz Mautbefreiung etwa 20-30€ mehr kosten als mit dem Diesel-LKW inkl Maut (trotz Mauterhöhung von 83%).

  • Dank der unerbittlichen H2-Lobby werden aktuell reichlich Wasserstoff-Tankstellen gebaut. Schade nur das es a) keine H2-Truck (außer Iveco) von den OEMs gibt

    und b) LKWs mit komprimiertem Wasserstoff nicht weiter fahren können als E-LKWs.

    Und c) 100km im H2-Truck trotz Mautbefreiung etwa 20-30€ mehr kosten als mit dem Diesel-LKW inkl Maut (trotz Mauterhöhung von 83%).

    So wirklich erfolgreich ist der H2-Ausbau aber derzeit nicht. Die Zahl der Tankstellen ist sogar leicht gesunken (https://de.statista.com/statis…%20waren%20es%20noch%2095.)

    Und schaut man sich die (Lobby-)Seite https://h2.live/tankstellen/ an, dann sieht man, dass es außerhalb Deutschlands und Benelux quasi keinerlei Infrastruktur gibt. Dänemark hat 4 Stationen - alle seit mindestens 24h defekt. Italien eine - aber die hat Abends zu. Spanien, Portugal, Polen haben noch gar keine H2-Säulen.

    Ich vermute in D gibt's auch nur vergleichbar viele H2-Tanken, weil über die Jahre alle Stadtwerke zeigen wollten, dass sie auch was innovatives, nachhaltiges machen und man damit immer gut in die Presse kam. Aber wirtschaftlich ist das einfach nicht.

  • Laubwolf

    Dann schau nochmal auf die von dir verlinkte H2-Karte. Aktuell befinden sich 47 350bar Tankstellen (LKW) im Bau.

    Und bereits 22 sind eröffnet. Das sind mehr als 100% mehr als zum Jahresanfang.

    Und das alles ohne H2-Trucks.

    Klingt für mich doch nach recht erfolgreicher Lobby-Arbeit. Vorallem wenn man bedenkt dass diese alle ordentlich bezuschusst werden, während gleichzeitig kein einziges MCS-Projekt läuft.

  • Ich vermute in D gibt's auch nur vergleichbar viele H2-Tanken, weil über die Jahre alle Stadtwerke zeigen wollten, dass sie auch was innovatives, nachhaltiges machen und man damit immer gut in die Presse kam. Aber wirtschaftlich ist das einfach nicht.

    Nein, hätten sie nicht, wenn nicht Millionen an Fördermittel geflossen wären, das gilt auch für die Anschaffung von H2-Busen und H2-Triebwagen.

    Ich fahre ein E-Auto und das aus Überzeugung,

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  • Oh, bitte nicht ins Erdgasnetz einspeisen. Dann können wir auch gleich Geldscheine verfeuern.

    Aber wäre das Erdgasnetz nicht sinnvoller als Windräder abzuschalten oder PV-Anlagen zu drosseln?

    Solange wir die Stromerzeugung aus Erneuerbaren und das in ausreichenden Mengen nicht im Griff haben, so wie auch deren Speicherung, ist eine Erzeugung von Wasserstoff in Deutschland wohl Nonsens und Verschwendung.

    Aber genau da sehe ich ja das Problem. Sowohl Sonne als auch Wind sind nun mal nicht stetig vorhanden und je mehr wir davon bauen und von konventionellen Kraftwerken abrücken, desto stärker schwankt unsere Energieproduktion. Ob es jetzt wirtschaftlich sinnvoll wäre, die Energiespitzen mit der Produktion von H2 abzufangen, bezweifel ich ja selbst. Aber die Überproduktion wegzudrosseln oder noch dafür zu bezahlen, dass wir sie in anderen Länder abgeben, ist auch nicht gerade der Königsweg.

    Volkswagen ID.3 Pure Performance (110 kW; 45 kWh) in Kings Red Metallic

    wird geladen mit Go-eCharger 11 kW home fix Laderegelung durch EVCC mit Überschuss von Dach (11,2 kWp Photovoltaikanlage mit Kostal Plenticore Wechselrichter)

  • Ob es jetzt wirtschaftlich sinnvoll wäre, die Energiespitzen mit der Produktion von H2 abzufangen, bezweifel ich ja selbst.

    Dafür brächte man mehr Batteriespeicher schätze ich. Es werden zumindest stetig mehr: https://battery-charts.rwth-aachen.de/

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  • Und es testen auch explizit Autobauer, was man mit den alten Akkus so machen kann. Ist zwar schon ein Jahr alt, aber zeigt, wie konkret Second Life-Verwertung ist:


    EnBW und Audi weihen Batteriespeicher in Heilbronn ein | EnBW
    AUDI und EnBW testen stationären Batteriespeicher aus Secod Life- Batterien, Einsatz in PV- und Windparks geplant
    www.enbw.com


    Und das ganze passt ja auch super in Container als „portable“ PowerBank, z. B. bei Naturkatastrophen.

  • Dafür brächte man mehr Batteriespeicher schätze ich.

    Definitiv! Oder mehr alternative Speichermöglichkeiten wie Pumpspeicherkraftwerke, Schwerkraftspeicher, thermische Speicher, ... ich glaube, es gibt unzählige Möglichkeiten, aber die Entwicklung kommt an dieser Stelle meinem Empfinden nach dem Ausbau der Erneuerbaren nicht hinterher (bzw. wird nicht in gleichem Tempo forciert).

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  • Dafür brächte man mehr Batteriespeicher schätze ich.

    Wie zum Beispiel Organic-SolidFlow-Batterien. Speziell für diesen Fall entwickelt.


    @ABBolle, die Technik gibt es schon und ist wesentlich effizienter als wie Wasserstoff erzeugen


    Die sind aber nach Amerika gegangen, da in Deutschland anscheinend zuwenig Interesse bestand.


    Organic Solid-Flow Energiespeicher | CMBlu Energy AG
    Unsere Organic-Solid Flow Batterie ist der erste beliebig skalierbare grüne Stromspeicher.
    www.cmblu.com

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  • Österreich macht es vor, wie man die Effizienz eines Photovoltaik-Windkraft-Hybridkraftwerks erweitern kann.

    Erste „SolidFlow“-Batterie nach Österreich geliefert
    Der Redox-Flow-Speicher von CMBlu entsteht in unmittelbarer Nähe eines Photovoltaik-Windkraft-Hybridkraftwerks. Weitere Speichersysteme mit einer…
    www.pv-magazine.de

    Ich fahre ein E-Auto und das aus Überzeugung,

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  • Aber wäre das Erdgasnetz nicht sinnvoller als Windräder abzuschalten oder PV-Anlagen zu drosseln?

    Nein. Ich sagte bereits: Chemie- und Stahlindustrie. Die haben zu Wasserstoff keinerlei Alternativen.


    Verfeuern von Wasserstoff ist das dümmstmögliche was man damit machen kann. Ich kann das nur noch mal betonen: Dümmer und idiotischer geht es da nicht.

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