Aviloo oder ähnliches - Batteriegesundheit prüfen

Zitat von Biker

Die Maßeinheit Ah ist für einen Akku logiscger, da ein direktes Maß für die Ladung.

Aus energetischer Sicht ist die Verwendung kWh trotzdem OK, da ein Maß für Energie, elektrische und mechanische Arbeit.

Wir reden immer von einer Systemspannung von 400V - aber die Akkunennspannung ist bei unseren drei Akkuvarianten ja verschieden AFAIK weil die Packs anders verschaltet sind. Der FU vor dem Motor passt ja an.

Daher ist kWh schon die zu nutzende Einheit IMHO, in Ah lägen die 3 verfügbaren Akkupacks ganz anders zueinander.

Zitat von Schraeg

Du kannst die Ah übrigens auch auslesen, wenn einem der Wert besser gefällt.

(Jetzt ist auch klar warum BMW bei i3 immer von Ah und nicht von kWh geredet hat!)

BMW hat beim i3 immer von Ah geredet, weil das die gängige Größe zu der Zeit war. Ist es bei einzelligen Speichern (Handies und co) ja immer noch.

Schon bei Fahrradakkus ergibt die Angabe nur in Ah aber keinen Sinn: Die gibt es ja von 24V über 36V bis 48V Systemspannung, da ist die kWh-Angabe schon brauchbarer. Bei einer Unterstützung mit 250W kann man sich dann ausrechnen, wie lange der Akku hält.

Beim Auto ist das wiederum leicht anders, die 99kW ruft ja niemand dauerhaft ab.

Beim Auslesen selber würde ich behaupten: Wer viel Mist, misst Mist. Wichtig wäre zu gucken, welcher der Werte direkt gemessen wird und welcher nur umgerechnet ist. Wenn man die Werte dann auch noch für eigene Schätzungen verwendet, multiplizieren sich schnell die Fehlerraten. (Zusätzlich zu den gemessenen Werten muss man eigentlich auch immer den Fehler mit rechnen)

Von VAG wünschte ich mir mal die Ansage, wie eigentlich das Balancing genau funktioniert. Ergibt es Sinn den Akku zweimal im Jahr auf 100% zu laden oder funktioniert das Balancing auch so absolut ausreichend?

Zitat von vandroiy

Die Batteriegesundheit ist übrigens 95% bei 13.000km . Abweichung ist aber +- 3 %.

51,54 kWh entnehmbar, bei angeblich 58 kWh finde ich schon heftig bei 13.000 km und kaum DC laden. Ich hoffe das konservative Batteriemanagement führt dazu das die >90% länger gehalten werden können.

Nur noch 95% bei 13000 km fände ich schon recht viel. 98% da +-3% fände ich aber ganz ok.

Wobei es ja offenbar üblich ist, dass man beim Einfahren des Akkus erst mal recht viel verliert und der Akku sich danach recht gut hält wen man zu ihm schaut.

Bin mal gespannt auf die ersten Messungen bei 30k und 50k km.

Die 95% überrascht mich nicht. Ich hab mal irgendwo gelesen dass die ersten paar % ziemlich schnell weg sind, danach verläuft es aber langsamer.

So oder so ähnlich soll es dann wohl verlaufen.

ev-battery-degradation-curve-01.png

Kann es aber gerade nicht mit weiteren Quellen belegen.

Zitat von vandroiy

Meiner hat bei 100% Zellspannung von 4,166 V, bei 79% 3,957V., bei 10% sinds 3,37 V. lt. Aviloo ist bei 3,2V Scchluss, also sehr konservativ.

Ebenfalls lt. Aviloo ist bei 100% Ladestand lt. Display der reale SoC 96,4%.

Nutzbare Energie Neuzustand ist 54 kWh.

Damit bekommen die üblichen Prospekt-Angaben einen ganz anderen Stellenwert!

62kWh verbaut, 58kWh verkauft und nur 54kWh nutzbar bei 100% SOH

Hammer!

Also wenn die was an OBD anstecken ist das ja auch nichts besonderes... Dann können sie ja auch nur auf die vom BMS übermittelten Werte zugreifen und sind damit genau so genau, wie das was Schraeg ja auch gemacht hat. Da hätte ich jetzt echt mehr erwartet von so einer besonderen Prüfung

vandroiy

Sobald du deine Messfahrt mit dem Aviloo Ding absolviert hast, kannst du auch noch die Anzeigen deiner Fahrdaten im Infotainment System posten?

Ich berechne nach längeren Fahrten halt immer die entnahme laut BC:

Verbrauch * Strecke = Entnommen Energie

Und dann halt im Dreisatz auf 100% hochrechnen, hier also :0,9

Bin so leider nie in die Nähe von 58kWh gekommen. Jetzt mit diesem Thread kann ich mir endlich erklären warum. Von den nutzbaren 58 sind wohl doch nur 54 nutzbar... Sauerei

Ich gehe bei mir von 56 kWh aus.

Zitat von vandroiy

ein bisschen mehr als OBD anstecken ist es schon: Sie haben ja die Werte (Temperatur, Entnahme, Spannung, Stromentnahme usw.) im Verlauf des ganzen Tests und werten das aus, normalisieren das auf einen Standardwert um Vergleichbarkeit herzustellen (Sommer/Winter, Vollgas/Ökologisierer...). Das hat schon mehr potentiall als "x kWh entnommen für x % = Akku Kapazität".

Andererseits kommen einmal 95 und einmal 98% raus, je nach Fahrweise.... naja.

Nein, es ist eben nicht mehr: Sie nutzen die Messwerte, die ihnen das OBD-System liefert. Ich weiß nicht, ob der Dongle/die App summiert oder ob die die Summen in den Steuergeräten abrufen können?

Wenn alleine 4% Unterschied in der Fahrweise raus kommen, könnte das schon der Ladeverlust beim Rekuperieren sein. Und dann kommen wir zum nächsten Problem: Darf man den Ladeverlust beim Rekuperieren dem Akku anlasten? Ich denke nicht. Diese Messmethode scheint das zu tun.

Und auch dort gilt: Fehlerbalken addieren sich. Mit jedem Rekuperationsvorgang. Wenn man die Rekuperation nur auf 10% genau schätzen kann (was ein guter Wert wäre) und jemand hat nicht die Möglichkeit, den Akku von 100 auf 10% ohne einmal Bremsen zu leeren, kommt da bei 100 Bremvorgängen schon einiges zusammen - wenn man im hügeligen Raum fährt noch mehr.

So eine stumpfe "%-Ansage" sagt halt ohne Darlegung der Messmethode gar nichts. Ich würde daher auch nur raten, die "wie, von meinen 58kWh kann ich nur 54kWh nutzen?"-Fragen nicht zu ernst zu nehmen.

PS: Hat jemand Zugriff auf einen Rollenprüfstand? ( Optimalerweise mit Energierückgewinnung? ) Da wäre so eine Vermessung möglich. Mit Amperemeter an dem Batterieabgang optimalerweise.

... sehe ich auch so: da werden die Werte aus das "Battery Energy Modul (8C) am OBD2 ausgelesen und über der Zeit protokolliert.

Ich würde übrigens noch die Batterie-Temperatur betrachten bei der Analyse.

Die Linearität könnte man feststellen falls zu den Werten auch die gefahrenen km protokolliert wurden.

"Gemessen" wird da gar nichts - dass sind die Werte die das Auto selbst bereitstellt.

Und wie genau die sind ist ja nicht bekannt...

@vandroiy hast Du die komplette "Messreiche" als XLS vorliegen oder nur die zitierten Endergebnisse?

Hatte gerade mit Fa. Aviloo Kontakt - sie schicken mir auch ein Testgerät.

Ich werde drüber berichten - das hat eindeutig Potential!

Zitat von vandroiy

@eingemaischt

Die Rekuperation müssen sie nicht schätzen.

Doch, müssen sie.

Je mehr du auf dem Testzyklus rekuperierst, desto kleiner wird deine Batterie geschätzt werden. Denn du kannst zwar die Werte des gemessenen Stroms des BMC nehmen, aber weißt nicht, wie viel in den Zellen wirklich abgespeichert wird. 10-20% Verlust wären nicht verwunderlich.

20% von deiner Rekuperation entsprechen schon der Hälfte der bei dir angegebenen Degradation.

Muss ich eingemaischt Recht geben, die Rekuperation ist nicht richtig bestimmbar. Da man die Verluste innerhalb der Batterie, mit so einer Messung nicht bestimmen kann.

Somit ist es auch unmöglich die Batterie vernünftg im Straßenbetrieb zu vermessen.

Wenn man seine Batterie vernünftig vermessen will, geht das nur über einen externen Tester der die Batterie mit konstanter C-Rate entläd.