Erfahrungen 3.300 KM durch Italien

  • Ich wollte es erst in den Thread zur Frage zur der Akkugröße schreiben, aber vielleicht interessieren die Erfahrungen auch allgemein:


    Wie waren von NRW aus drei Wochen in der Schweiz und Norditalien unterwegs (ID.3 pro S, 77 kW, SW 3.2). 3.300 Kilometer insgesamt:


    - Gestern auf der Rückfahrt vom Zwischenstopp in Österreich waren wegen des Rückreiseverkehrs die Ladesäulen an der Autobahn schon sehr belegt. Da ich keine Lust hatte, mich anzustellen, sind wir weiter gefahren und mit 58 km Restlaufweite dann an einen freien Schnelllader gekommen. Ich habe schon recht neidisch auf die Teslalader geschaut, die immer noch viele freie Plätze hatten. Aber insgesamt nur zwei Ladestopps für 700 Kilometer mit je 35 Minuten waren völlig okay.


    - Im Norden des Comer Sees gab es genau einen DC-Lader (50er) und der war defekt. AC- Lader gab es gelegentlich und meist frei. Sie sind aber halt unpraktisch, weil man die Zeit im Blick haben muss. Da wir am See aber eher selten das Auto gebraucht haben, war das kein Drama.


    - An der italienischen Küste gibt es reichlich Schnelllader. Viele sind jedoch an den Raststätten der Mautstraßen. Bevor man also abfährt, lieber noch mal voll laden. AC-Lader seltener und gerne mal zugeparkt.


    - Einmal hatte der Navi und ACC für ca. zwei Tage seinen Geist aufgegeben. Das war wohl ein Serverproblem bei VW.


    - Zum Thema Akkugröße: Natürlich war ich froh über den großen Akku auf der Reise. Im Winter bin ich noch ein Leih-ID.3 mit mittlerem Akku und SW 2.0 gefahren. Der hatte an kalten Tagen nur eine Reichweite von knapp 200 Kilometer, bevor man wieder nach einer Ladestation Ausschau halten musste. Am Schnelllader war er dann eine Schnecke. Das hat dann auch regional genervt.


    - Durchschnittsverbrauch auf der Reise ca. 17,5 kW/100 km, und max 130 km/h, sehr gut beladen.

    ID.3 pro S, 77 kW mit WP, EZ 4/2023

  • Danke, sehr guter Bericht aus der Praxis.

    Bitte berichten Sie mehr in dieser Art.

    Mit freundlichen Grüßen.

  • Danke für den Bericht. Ich hoffe, dass viele Neulinge und noch nicht BEV Fahrer lesen, wie unkompliziert elektrisch fahren ist.

    Da ich keine Lust hatte, mich anzustellen, sind wir weiter gefahren und mit 58 km Restlaufweite dann an einen freien Schnelllader gekommen. Ich habe schon recht neidisch auf die Teslalader geschaut, die immer noch viele freie Plätze hatten.

    Deshalb hierzu auch eine kurze Ergänzung: Ich habe auch keine Lust mich anzustellen, wenn mal etwas mehr los ist. Und mit etwas Vorausschauen kann man in den einschlägigen apps auch erkennen, wenn es mal eng werden wird und alternative Ladestopps planen. Da gibt es mittlerweile mehr als genug Auswahl und fast täglich (na gut, jede Woche….) kommen neue dazu! :) Und da man ja bei (fast) allen Tesla SuC auch laden kann, muss man nicht neidisch schauen, oftmals ist das auch gar nicht viel teurer, wenn überhaupt.


    - Einmal hatte der Navi und ACC für ca. zwei Tage seinen Geist aufgegeben. Das war wohl ein Serverproblem bei VW.

    Hierzu eine Frage: Ausfall des ACC wegen eines Serverproblems???

    ID.3 1st MAX; MJ 2021; ausgeliefert Okt. 2020; SW-Stand 3.0 (8.1.2023)

  • Hierzu eine Frage: Ausfall des ACC wegen eines Serverproblems???

    Das hatte ich vorletzte Woche in Italien auch. Navigation und ACC waren bis 2 Tage nach Grenzübertritt in Italien nicht mehr verfügbar.

    VW hatte mir mitgeteilt, dass das daran lag dass die Karteninformationen für Italien nicht rechtzeitig heruntergeladen werden konnten.

    Normalerweise sollte das weniger als 30 Minuten nach Grenzübertritt dauern.

    Vermutlich gab es Server Probleme.

  • Was ich nach wie vor nicht begreife, ist, warum die ACC-Funktion am Funktionieren des/der VW-Server hängen soll. Das ist doch eine autonome Bordfunktion. Beider Navigation mit TA könnte ich mir vorstellen, dass die Navigation nicht funktioniert. Aber selbst dann könnte doch der Teil "Abstand halten" funktionieren.

  • Die Information "geschlossene Ortschaft" kommt aus der Navigationssoftware. Ohne diese Information würde das Fahrzeug mit der außerorts gefahrenen Geschwindigkeit weiter fahren. Mal drauf achten: Du kommst auf einen geschwindigkeitsbeschränkten Bereich zu und das Auto reduziert schon vor dem Schild die Geschwindigkeit: Die Information kommt aus der Navigationssoftware. Wenn die Geschwindigkeit aber exakt am Schild erst reduziert wird kommt die Info von der Schildererkennung (Kamera).

    ID.3 pro "Nackter Hirsch" 107kW ,Softwarestand 3.2 , AHK und Rückfahrkamera nachgerüstet.

    go.eCharger V4 mit openWB-Standalone für PV Überschussladung

  • Die Information "geschlossene Ortschaft" kommt aus der Navigationssoftware. Ohne diese Information würde das Fahrzeug mit der außerorts gefahrenen Geschwindigkeit weiter fahren. Mal drauf achten: Du kommst auf einen geschwindigkeitsbeschränkten Bereich zu und das Auto reduziert schon vor dem Schild die Geschwindigkeit: Die Information kommt aus der Navigationssoftware. Wenn die Geschwindigkeit aber exakt am Schild erst reduziert wird kommt die Info von der Schildererkennung (Kamera).

    Was du beschreibst ist ja Funktionalität des TA und nicht reines ACC. Also wenn man ohne TA, rein mit ACC fährt (eingestellte Geschwindigkeit fahren und dabei Abstand zum Vordermann halten), sollte das ja generell ohne Navi-Daten funktionieren. Das ist das was RadioDelta meinte

  • Was ich nach wie vor nicht begreife, ist, warum die ACC-Funktion am Funktionieren des/der VW-Server hängen soll. Das ist doch eine autonome Bordfunktion. Beider Navigation mit TA könnte ich mir vorstellen, dass die Navigation nicht funktioniert. Aber selbst dann könnte doch der Teil "Abstand halten" funktionieren.

    Die Fehlermeldung in Italien nach Grenzübertritt war “ACC - keine Daten verfügbar”

    Wenn keine Kartendaten vorhanden sind, wird die Verkehrszeichen Erkennung und damit die Geschwindigkeitsanpassung eingestellt.

    Abstand halten hatte weiterhin funktioniert.

    Nach ca 2 Tagen in Italien war dann alles wieder gut, da konnten die fehlenden Daten wohl irgendwann erfolgreich geladen werden.

  • Vielen Dank für deinen Bericht.

    Bei uns geht es demnächst auch los nach Italien. Wir sind uns in der Tat noch nicht so richtig im Klaren darüber, ob wir die Fahrt mit dem ID4 oder dem Diesel antreten sollen (das sind echte Luxusprobleme :P). Für den Diesel sprechen natürlich Reichweite, Höchstgeschwindigkeit (700km Autobahn bis zur österreichischen Grenze und ab da mit Geschwindigkeitslimit) und das unkomplizierte Betanken. Für den ID4 sprechen eigentlich nur bequemere Sitze, bessere Assistenzsysteme und fehlende Motorgeräusche. Gerade die fehlenden Schnelllader am Comer See machen mir Sorgen.

    Wenn du die jetzige Fahrt mit zurückliegenden Verbrennerfahrten vergleichen kannst - was war unkomplizierter und angenehmer?

  • kommt darauf an wo du über die Grenze kommst. Tipp: Raststätte Chiasso ca 2km vor der Grenze- GoFast Ladesäulen die auch unter Last mit anderen BEVs immer noch die volle Ladepower bringen.

    Ansonsten buche ich grundsätzlich Hotels mit eigener eLadestation (da gibt es jede Menge) oder Unterkünfte mit einem öffentlichen Lader in der Nähe. Das AC Ladenetz in Italien ist, nach meiner Erfahrung von bisher 3 Italien Rundreisen, recht gut ausgebaut. Sogar im Süden.

    DC Lader gibt es allerdings praktisch nur an Autobahn Raststätten oder in Industrieparks (wie in D).

    Empfehlenswert ist die EnelX App/Karte, die hat eine bessere Abdeckung als WeCharge und ist idR günstiger.


  • Bei der Buchung der Unterkünfte haben wir nicht darauf geachtet, ob es eine Lademöglichkeit gibt. Da haben wir andere Prioritäten gesetzt.

    Außerdem bin ich für die Ladevorgänge auch auf die Akzeptanz der DKV Fleet Card+Charge bzw. App angewiesen. Das funktioiert fast überall aber oftmals gerade nicht an den Hotelstationen, sondern nur an öffentlichen Säulen. Daher müsste ich bei den Fahrten immer DC Lader einplanen.

  • Vielen Dank für deinen Bericht.

    Bei uns geht es demnächst auch los nach Italien. Wir sind uns in der Tat noch nicht so richtig im Klaren darüber, ob wir die Fahrt mit dem ID4 oder dem Diesel antreten sollen (das sind echte Luxusprobleme :P). Für den Diesel sprechen natürlich Reichweite, Höchstgeschwindigkeit (700km Autobahn bis zur österreichischen Grenze und ab da mit Geschwindigkeitslimit) und das unkomplizierte Betanken. Für den ID4 sprechen eigentlich nur bequemere Sitze, bessere Assistenzsysteme und fehlende Motorgeräusche.

    Der Dieselfahrer ist die Auspfuffwolken schon so gewöhnt, dass er den Wegfall derselben gar nicht als Vorteil ansieht ;)

  • Also ich würde wieder mit dem ID.3 fahren (Wir haben auch noch einen Verbrenner (Touran) in der Garage.) Das Fahrgefühl ist deutlich besser mit dem ID.3, alleine schon die geringeren Geräusche und die fehlenden Leistungslöcher (trotz des DSG beim Touran kein Vergleich). Die Reisegeschwindigkeit des Verbrenners sehe ich nicht als Vorteil, aber das ist natürlich subjektiv. In der Regel fahre ich nicht viel schneller als 130 km/h. Zumal in der Schweiz und Italien sowieso nicht mehr geht, eher meist (viel) weniger.


    Die Ladepausen waren völlig okay. Meist reichte die Zeit für die notwendigen Dinge kaum aus (Toilette, Essen, Beine vertreten)….


    Trotzdem wünsche ich mir viel mehr Schnellladesäulen und daran mehr Komfort. Wie wäre es mit Staubsaugergeräten? Dann könnte man zeitgleich auch das Auto mal reinigen. Oder eine Überdachung? Oder mindestens einen Getränkeautomaten?

    ID.3 pro S, 77 kW mit WP, EZ 4/2023

  • Der Dieselfahrer ist die Auspfuffwolken schon so gewöhnt, dass er den Wegfall derselben gar nicht als Vorteil ansieht ;)

    Nur weil man die "Auspuffwolke" beim ID nicht sieht, ist sie ja nicht automatisch nicht vorhanden. Sie entsteht halt einfach nur woanders. Wo kommt noch mal der Strom unserer Fahrzeuge her? Aber diese Diskussion ist überhaupt nicht das Thema dieses Stranges und darüber hinaus auch belanglos. Es geht um die Praxiserfahrungen mit dem Stromer im Urlaub auf Langstrecke.

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