Mit dem ID.3 nach Südtirol
Die Anreise betrug rund 300 km, das Hotel lag auf knapp 2000 Höhenmetern.
Voll gestartet ging es zunächst in strömendem Regen bis Nassereith (140 km) um bei Ionity zu laden, war nicht notwendig, aber bei 30 Cent die kWh sagt man nicht nein.
Dort haben wir für 15 Minuten gestoppt und bis 80% geladen. Bei Ankunft war eine Säule belegt, bei Abfahrt dann alle.
Zum nächsten Zwischenstopp ging es nach Nauders zum Frühstück. Im Ort AC bis 80% geladen und mit ENBW bezahlt, We-Charge hätte hier nämlich gerne 1,09€ für das AC Laden!
Da wie gesagt das Hotel auf knapp 2000 Metern liegt, haben wir in Glurns nochmals vorsorglich auf 100% mit AC geladen, während wir die Stadt besichtigten.
Danach ging es dann von Glurns (1000 hm) nach Sulden (1980 hm) hinauf.
Der ID.3 macht unglaublichen Spaß in den Bergen, der Heckantrieb und der kleine Wendekreis machen Spitzkehren zum reinen Vergnügen.
Obwohl „nur“ 204 PS ist der Ecomode mehr als ausreichend um flott die Pässe zu erklimmen.
Ich fühlte mich zurückversetzt in eine Zeit vor mehr als 10 Jahren, als ich die Strecke mal mit einem Smart fortwo gefahren bin. Heckantrieb, kleiner Wendekreis aber jetzt mit etwas mehr Leistung.
Die Rekuperationsleistung geht bis auf 100 kW, so das selbst bei langen und steilen Passabfahrten, die Bremsscheiben/Trommeln kaum gefordert werden. Über den Daumen schafft er es rund 70-80% der Energie mittels Rekuperation zurückzuführen.
Von der Höhe gestartet erreicht man dann natürlich Fabelverbräuche, die gerne die Autobauer für ihre WLTP Angaben hätten:
Die Rückreise ging über das Stilfser Joch und den Umbrailpass.
Die Fahrt über das Stilfser Joch war fahrtechnisch kein Problem, aber es sind sehr viele Rad- und Motorradfahrer unterwegs.
Zweitere vergessen gerne, dass sie nicht alleine auf der Straße sind, überholen auch mal in Spitzkurven parallel (man hat ja seine Augen überall).
Jedenfalls war es lustig zu sehen, das bei engen innenliegenden Spitzkurven so mancher Motorradfahrer ausholen musste, um die Kurve zu meistern, mit dem ID.3 klappte es indes in einem Zug.
Auf der Passhöhe (2757 hm) angekommen ging es nach kurzer Pause über den Umbrailpass zurück nach Südtirol um dann nochmals in Glurns auf 100% DC für die Heimreise zu laden.
Den Rest der Heimreise fuhr der ID.3 dann ohne weiteren Ladestopp, trotz 50% AB nur 13,7 kWh/100 km.
Es waren sogar noch 180 km Restreichweite im elektrischen Tank.
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Von den Fahreigenschaften am Pass und in den Bergen hat mich der Wagen wirklich beeindruckt.
Sonstiges:
Travel-Assist mal klug, mal einfach nur doof:
Auf der AB mit Travelassist ist es schon eine feine Sache. Scheibenwischer läuft, somit weiß der Wagen das es regnet —> Verkehrsschilder mit Begrenzung bei Regen werden automatisch eingeregelt und beachtet.
Während er manchmal wirklich sehr intelligent wirkt, umso dummer ist er dann wiederum in anderen Situationen wie zum Beispiel im Leermoser Tunnel er lotst mich korrekt in den Tunnel, hat dort natürlich kein GPS „denkt“ dadurch ich sei außerhalb des Tunnels auf einer Bergstraße und fordert mich dann unentwegt zum Wenden im Tunnel auf (verboten und gefährlich).
Der Spuck war erst vorbei, als wieder Verbindung zu den Satelliten bestand.
Das kann mein Nokia Navi von 2012 besser.
Fazit:
Gefahren bin ich mit Version 2.3.
Wenn VW nun mittels der kommenden Updates noch etwas Feinschliff betreibt, ist der ID.3 ein tolles Fahrzeug. Die Hardware dazu hat er. Auch wenn er auf Knopfdruck nicht pupsen kann...
We-Charge:
Kann man mittlerweile abseits der Ionity Säulen komplett vergessen. AC Laden hätte überall 1,09€/kWh mittels We-Charge gekostet... DC ebenso teuer...