Wird sich die E-Mobilität durchsetzen?

  • Weder noch. Das wird in Flugtaxis gesteckt.

    Genau, die werden dann auch ganz groß in The Line rauskommen und Deutschland mit Volocopter zum Weltmarktführer machen 😉


    The Line: Eine Stadt wie aus einem Science-Fiction-Roman - Golem.de
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  • Gerade das MCS würde uns nationalen Fernverkehr mit E-LKWs ermöglichen.

    Wir würden gerne sofort keine Verbrenner mehr kaufen, sondern nur noch E-LKWs.

    Nur ohne Infrastruktur ist das einfach nicht möglich.

    Ich bin komplett FÜR die E-Mobilität, daher das nun Folgende nicht missverstehen:


    Ich hielte es für Nachhaltiger und zusätzlich für eine echte Entlastung der Verkehrswege-Infrastruktur inklusive Verringerung von Staus in Ballungszentren, wenn der Schwerlastverkehr so weit wie nur möglich von der Straße verschwinden würde, vor allem auf Langstrecke.


    Die Investition für eine unfassbar umfangreiche MCS Ladeinfrastruktur wäre aus meiner Sicht daher besser in die Schiene und in Verteilzentren (natürlich mit Schienenanbindung) in der Nähe von Ballungsräumen ausgegeben. Von da aus kann dann mit kleineren Fahrzeugen lokal verteilt werden. Das geht sicher auch elektrisch.


    Den Schwerlastverkehr auf Langstrecke zu elektrifizieren halte ich für den falschen Weg. Der muss weg von der Straße.

    ID.3 Pro Performance (150kW / 58kWh), Mondstein, 18" East Derry, Style +; Assistenz +; Design +; Infotainment +; Komfort +.


    Bestellt 07/2021, EZ 09/2022

  • Schön wär‘s, aber ich befürchte die Schiene ist für „just in time“ und „rollende Lagerhaltung“ weder schnell, noch flexibel genug.

  • gungstol das muss ich als Arbeitnehmer bei einem Logistiker natürlich komplett anders sehen.

    Zum einem weil die Bahn selbst im Ultrafrische-Bereich nie so flexibel sein kann, wie wir als Cross-Docker.

    Zum anderen weil ich überzeugt bin, dass man den Straßengüterverkehr viel schneller zu einem Großteil elektrifizieren kann, als das man auch nur einen nennenswerten Teil zusätzlich auf die Schiene bekommt.

    Ich stimme auch nicht zu, dass eine Ladetrasse für E-LKWs teurer wäre.

    Hier müsste lediglich vom Staat der Anfang gemacht werden, dann ziehen ganz schnell genug Anbieter nach.

    Bei einer vorhandenen Infrastruktur hätten wir zum Beispiel unseren Fuhrpark in spätestens 7 Jahren zu 100% elektrifiziert. Zu 100%, in 7 Jahren wird die Bahn es aber niemals schaffen uns zu ersetzen.

    Ich bin nicht perse gegen die Bahn, aber ich bin dagegen die Elektrifizierung des Straßengüterverkehrs auszubremsen und auf die Bahn zu warten.


    E-LKWs auf die Straße bringen bedeutet sofortige CO2-Einsparung

    Bahnausbau bedeutet CO2-Einsparungung in frühestens 30 Jahren


  • Ich schrieb ja: so weit wie möglich soll der Schwerlastverkehr weg von der Straße. Das schließt nicht aus, dass es Fälle gibt, in denen der LKW alternativlos ist. Ich sprach aber vor allen Dingen von Langstrecke - da kann das Argument Frische nicht unbedingt gelten.


    Man muss auch nicht auf die Bahn warten, sondern diese zum Aufbau zwingen. Das darf natürlich auch gerne staatlich gefördert werden. Auch der Betrieb von wirtschaftlich nicht lohnenden Strecken, die es ja mal gab, und eben aufgrund der Wirtschaftlichkeit verschwanden.


    Dein Betrieb könnte also 7 Jahre nach Bestehen einer signifikanten Ladeinfrastruktur auf Elektro umgestellt sein.

    Diese Struktur besteht jetzt praktisch gar nicht - so wie sie auch für PKW mal nicht bestand. Wie lange bauen wir da jetzt dran rum? Wie ist der Status international, zum Beispiel in Süd- und Osteuropa?


    Und was ist mit den gefühlt 70% LKWs auf unseren Straßen, die Kennzeichen aus Osteuropa tragen?


    Bevor da flächendeckend der Diesel abgelöst wird, vergeht viel, sehr viel Zeit. Eine teure Insellösung in Deutschland (und vielleicht noch Skandinavien, denen ich es auch zutrauen würde) bringt uns da angesichts des Bildes auf Deutschen BABs genau nichts.

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  • gungstol


    Wir fahren Ultrafrische im nationalen Fernverkehr.

    Sieben Jahre und wir wären mit durch, sieben Jahre beträgt bei uns ein Erneuerungszyklus des Fuhrparks.

    Alles was bereits jetzt für uns elektrisch machbar ist, machen wir.

    Wir müssen nicht erst auf eine flächendeckende Infrastruktur warten um zu beginnen, wir sind schon mittendrin.

    Aber wir können natürlich nur dort auf E Umstellen, wo wir auch nachladen können.

    Und nein wir warten hier auch nicht auf eine flächendeckende Lösung vom Staat, sondern setzten bereits jetzt auf JointVentures mit dem LEH um an den HUBs zu laden etc.

    Und es wäre auch keine Insellösung in Deutschland. Unsere Nachbarn sind dort schon viel weiter, egal ob Frankreich, Belgien oder die Niederlande, selbst Schweden etc. Alle haben mehr Ladeparks für LKWs als Deutschland. Im übrigen würde sich auch einiges an Transitverkehr damit erledigen. Deutsche Spediteure mit E-LKWs hätten einen enormen TCO-Vorteil gegenüber Diesel-LKWs.


    Also nein, nicht sieben Jahre nach Ausbau, sondern sieben Jahre ab heute.


    Und zum Thema die Bahn zwingen, davon geht meine Kalkulation mit 30 Jahren aus.

    Ohne Zwang und staatliche Förderung wird das nie was bei der Bahn.


    PS: wir reden hier vom normalen Güterverkehr. Schwerlast wie du schreibst ist nochmal ganz was anderes und macht nur einen Bruchteil der Transporte aus.

    Und dein letzter Satz ist übrigens Quatsch.

    Sorry wenn ich das so deutlich sage. Aber es gibt genug Speditionen wie unsere und noch größere in Deutschland, wenn diese alle auf Diesel verzichten bringt das sogar sehr viel.

  • Ich hielte es für Nachhaltiger und zusätzlich für eine echte Entlastung der Verkehrswege-Infrastruktur inklusive Verringerung von Staus in Ballungszentren, wenn der Schwerlastverkehr so weit wie nur möglich von der Straße verschwinden würde, vor allem auf Langstrecke.

    Solange wir das Frachtaufkommen nicht mehr als halbieren, wird das für immer eine Ideologie bleiben.


    Die Kapazitäten der Schiene sind jetzt schon an der Grenze und selbst wenn wir das Schienennetz und die dazu notwendige Infrastruktur voll modernisieren würden, würden wir nicht mal die Hälfte des derzeitigen Frachtaufkommen auf die Schiene bekommen.


    Dann kämen noch die Nachteile, wie hier schon beschrieben, der langen Transportzeiten hinzu. So müssten z.B. Agrarprodukte, zu erst eingesammelt, zu Verladestatonen gebracht und verladen werden. Nach dem Bahntransport wieder umgeladen und verteilt werden. Frisches Obst und Gemüse wird es dann nicht mehr geben, da zu viele Verladeschritte dazukommen würden.


    Ich sprach aber vor allen Dingen von Langstrecke - da kann das Argument Frische nicht unbedingt gelten.

    Frischen Fisch von der Nordsee wird es dann bei uns in Bayern nicht mehr geben ;)

    Ich fahre ein E-Auto und das aus Überzeugung,

    fossile Brennstoffe gehören bei mir der Vergangenheit an, 30 Jahre WW und Heizen mit Wärmepumpe.

    PV-Anlage - 26,65 kWp - 15 kWh Speicher - Eigenverbrauch + intelligente Wallbox "sonnenCharger"

    Einmal editiert, zuletzt von GTX-ler () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von GTX-ler mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Ich sag nur Deutschlandtakt 2070.

    da bin ich mit meinen 30 Jahren ja noch sehr forsch dabei, zumal der Deutschlandtakt nicht vorsieht, alle LKWs auf Langstrecke zu ersetzen.

    Was ist denn überhaupt Langstrecke.

    Ich bleibe dabei, die CO2-Komponente der LKW-Maut für eine Ladeinfrastruktur für e-LKWs aufwenden und wir tun viel schneller, viel günstiger, viel mehr für unsere Umwelt.

  • Und nein wir warten hier auch nicht auf eine flächendeckende Lösung vom Staat, sondern setzten bereits jetzt auf JointVentures mit dem LEH um an den HUBs zu laden etc

    Das imponiert mir.


    Kann man das auch für verteilte Infrastuktur entlang der BAB machen?


    Ladeinfrastruktur kostet leider beim Aufbau. Später im Unterhalt nicht so viel... mal Display, Kabel und Stecker wechseln, das wars.

    ID.4 GTX (seit 02/23, EZ: 05/21) / Zellmodul A, weitgehend Vollausstattung


    PV-Anlage (08/2022) / 11.25 kWp Ost/West, WR 10 kW, DC-Speicher 10 kW/h (6 kW laden/entladen) /Zappi V2 Überschussladen


    "Lieber fahre ich den Strom weg, bevor ich ihn verscherbel ... "

  • Was mich auch interessieren dürfte, wie weit würden die E-LKW mit einer Akkuladung weitkommen und wie schnell kann man die Akkus wieder aufladen?


    Fakt ist es aber auch, wir haben einfach viel zu viel LKW-Verkehr auf unseren Straßen, was auch ständig Reparaturen erfordert, da die Straßen und die Brücken auch in Mitleidenschaft gezogen werden. Ich persönlich wäre daran interessiert, wenigstens einen bestimmten Teil den LKW-Verkehr auf die Schienen zu verlagern. Mir ist es klar, dass es nicht von heute auf morgen geht und die derzeitige Infrastruktur nicht alles hergeben kann. Aber dadurch würde man u.a. auch die schweren LKW-Unfälle verringern, die meistens durch Übermüdung, Überbelastung und Unkonzentriertheit, weil man nur „monoton“ fahren würde, ausgelöst werden.


    Ich spreche auch nichts gegen die LKW-Fahrer, die meinen Respekt haben, die einfach schweren Job verrichten. Aber wir als Verbraucher tragen u.a. leider auch dazu bei, dass manche Waren billiger angeboten werden, nur weil die Verbraucher es wollen und das kann eigentlich nicht gut sein.

    ID.4 ~ Ende März 2024 bestellt ~ Ende April 2024 AB ~ Voraussichtlicher Liefertermin Juni 2024 (noch nicht bestätigt)

  • Fakt ist es aber auch, wir haben einfach viel zu viel LKW-Verkehr auf unseren Straßen, was auch ständig Reparaturen erfordert, da die Straßen und die Brücken auch in Mitleidenschaft gezogen werden.


    Ich persönlich wäre daran interessiert, wenigstens einen bestimmten Teil den LKW-Verkehr auf die Schienen zu verlagern. Mir ist es klar, dass es nicht von heute auf morgen geht und die derzeitige Infrastruktur nicht alles hergeben kann.


    Aber dadurch würde man u.a. auch die schweren LKW-Unfälle verringern, die meistens durch Übermüdung, Überbelastung und Unkonzentriertheit, weil man nur „monoton“ fahren würde, ausgelöst werden.

    Das Schienennetz hätte auch entsprechend Instanhaltung und Modernisierung bedurft, was man aber die letzten 30 Jahre unterlassen hat, jetzt ist es ebenfalls ein Sanierungsfall.


    Bin ich voll bei dir.


    Unfälle sind leider Bestandteil unseres Lebens. Kannst du dich an den Zug-Unfall letztes Jahr im Gotthard-Basistunnel erinnern?

    Zitat

    Bei dem Eisenbahnunfall im Gotthard-Basistunnel entgleiste am 10. August 2023 ein Güterzug von DB Cargo und SBB Cargo aufgrund eines Radbruchs im Gotthard-Basistunnel. Aufgrund erheblicher Schäden am Bauwerk wurde der Tunnel für knapp zwei Wochen komplett gesperrt. Mit dem 23. August 2023 wurde die eingleisige Oströhre zunächst für Güterzüge wieder freigegeben. Seit 29. September 2023 nutzen auch einzelne Reisezüge diese Möglichkeit. Ein Normalbetrieb ist laut SBB voraussichtlich ab September 2024 wieder möglich

    Wenn du dir den Zeitraum ansiehst, wie lange eine Wiederaufnahme der Logistik auf dieser Strecke dauert, dann kannst du dir auch ein Bild darüber machen was es für die Logistik heißt, wenn eine Störung auf einer Bahn-Hauptstrecke vorliegt.


    Wir werden beides brauchen, aber die Elektrifizierung der LKW-Flotten könnten wir bis 2030 erreichen, die Sanierung und Ertüchtigung der Bahn-Infrastrukturen schaffen wir frühestens in 30 Jahren.

    Ich fahre ein E-Auto und das aus Überzeugung,

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    Einmal editiert, zuletzt von GTX-ler ()

  • dann kannst du dir auch ein Bild darüber machen was es für die Logistik heißt, wenn eine Störung auf einer Bahn-Hauptstrecke vorliegt.

    Das sieht man fast täglich auf unseren deutschen Bahnstrecken.... Verspätungen, Betriebsstörungen, Signalstörungen.... ;)

    ID.4 ~ Ende März 2024 bestellt ~ Ende April 2024 AB ~ Voraussichtlicher Liefertermin Juni 2024 (noch nicht bestätigt)

  • Weder noch. Das wird in Flugtaxis gesteckt.

    Genau, der Volker ist ja technologieoffen! Das ist ja bekanntermaßen synonym für "weiter so, wir können ja nichts ändern, so lange wir nicht wissen, welche Technologie sich durchsetzen könnte". Tja, und so lange die Flugtaxis noch zwei Jahre entfernt sind, müssen wir eben in Verbrenner LKW und Straßenbau investieren.

  • Was mich auch interessieren dürfte, wie weit würden die E-LKW mit einer Akkuladung weitkommen und wie schnell kann man die Akkus wieder aufladen?

    das ist ganz unterschiedlich, da dort im Moment viel Bewegung drin ist.


    Volvo FH Electric z.B hat 540kwh Brutto davon Netto nutzbar 378kwh.

    Verbrauch E-LKW zumindest im unseren Einsatzgebiet aktuell milde Temperaturen 120kwh/100km. Wir fahren etwa 250km aktuell 280 wären aber wohl möglich.

    Ladedauer etwa 2 Stunden. Wobei 10 Prozent nachladen immer etwa 12 Minuten dauern, die Ladeleistung beträgt Max 250kw wird aber erst Stufenweise ab 90Prozent reduziert. Heißt die letzten 10 Prozent dauern etwa 20 Minuten.


    Scania hat etwa 468 kWh netto-Kapazität und eine Ladeleistung von Max 360kw. Der braucht etwa 1,5 Stunden wobei der Akku auch schon für MCS vorbereitet sein soll.

    Ähnliche Werte hat auch der MAN ab Ende des Jahres.


    Mercedes EActros 600 kommt mit nem LFP-Akku in der zweiten Jahreshälfte der hat dann 612 brutto und davon tatsächlich knapp 600kwh Netto nutzbar. Das reicht theoretisch dann für bis zu 500km.

    Sagen wir mal 400 werden realistisch sein.

    Max Ladeleistung mit MCS ich meine im ersten Step 750kw, und das soll dann reichen für 45min von 10 auf 80 Prozent.


    Designwerk hat mehrere Fahrzeuge im Programm bis hin zum 6*2 Sattelzugmaschine mit über 900kwh Akku.

    Wobei die ein bisschen außerhalb der Konkurrenz laufen und auf Grund der Preise wohl eher nicht den Markt fluten werden.

    Ich meine die wurden jetzt auch bei Volvo eingegliedert, sind aber definitiv die Pioniere in diesem Bereich und auch dem Tesla Semi voraus.


    Zum zweiten Teil, ich denke auch man sollte auf Dauer einen guten Teil auf die Schiene auslagern, aber bis dahin darf man sich nicht auf dieser Absicht ausruhen, sondern muss einfach die LKWs decarbonisieren.


    Die Reichweiten klingen jetzt vielleicht erstmal mager, aber die Energiedichte der Akkus nimmt stetig zu. In ein paar Jahren werden auch 800-1000km kein Problem sein. Und mehr braucht es auch nicht

  • Wenn solche E-LKW zum Einsatz kommen sollten, wie hoch wäre dann das Gesamtgewicht? Ich gehe davon mal aus, dass die Akkus schätzungsweise vielleicht ca. 1/3 des gesamten Gewichtes ausmachen dürfte. Dann wären die Belastungen der vorhandenen Infrastruktur umso höher und die Reparaturanfälligkeiten der Straßen und der Brücken dürften dann zunehmen.


    Ob es eine gute Idee wäre, solche Fahrzeuge auf dem Markt zu bringen, wenn man mal von der Effizienz absieht? Bei IDs sieht es auch nicht viel anders aus, sie wiegen bedingt durch die Akkus locker ca. 700 kg mehr als die Verbrenner.

    ID.4 ~ Ende März 2024 bestellt ~ Ende April 2024 AB ~ Voraussichtlicher Liefertermin Juni 2024 (noch nicht bestätigt)

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