Ob Elektroauto oder Verbrenner: Frostige Temperaturen machen einer Fahrzeugbatterie zu schaffen. Beim ID. kann dies im Winter zu einer eingeschränkten Ladeperformance beim Laden führen. Woran das liegt und worauf ID. Fahrer bei Minusgraden achten sollten, erfahren Sie hier.
Die Ladeleistungsangabe der Batterie
Wenn ein ID. Modell im Winter nicht seine maximale Ladeperformance erreicht, ist dies erst einmal kein Grund zur Sorge. Denn die volle Leistungsfähigkeit einer Batterie unterliegt natürlichen physikalischen Bedingungen. Die angegebene maximale Ladeleistung wird unter WLTP-Bedingungen bei einer Temperatur von ca. 23°C und einem Ladezustand ab 5% ermittelt. Ändern sich diese Variablen, kann auch die Ladeleistung von der Normangabe abweichen.
Der Einfluss der Batterietemperatur
Die Wohlfühltemperatur des Batteriesystems beim Laden liegt oberhalb von 20°C. Aufgrund seiner hohen Effizienz im Vergleich zum Verbrenner und der zusätzlichen Kühlung durch den Fahrtwind erwärmt sich die E-Antriebstechnik bei Temperaturen unter 0°C jedoch auch bei längeren Fahrten kaum – oder sogar gar nicht. Darum haben wir die ID. Modelle mit einem Thermomanagement ausgestattet, das bei zusätzlichem Heizbedarf eine Balance zwischen Effizienz und Performance schafft.
Ein Rechenbeispiel: Wird ein ID.3 Pro (58kWh Netto-Batterie-Energieinhalt ) bei einer Batterietemperatur von 20°C und einem Ladezustand von 10% geladen, erreicht er die maximale Ladeleistung von 100 kW. Bei 0°C und einem Ladezustand von 10% liegt die Leistung zu Beginn des Ladevorgangs dagegen bei ca. 40 kW und steigt dann während des Ladeverlaufs mit zunehmender Erwärmung der Batterie an. Auch hier unterstützt das aktive Thermomanagement.
Der Einfluss des Ladezustandes
Auch der Ladezustand der Batterie beeinflusst die Ladeleistung beim Laden – denn die Batteriezellen sind bei einem geringeren Ladezustand aufnahmefähiger. Es kann daher vorkommen, dass zwei identische Fahrzeuge an identischen Ladepunkten aufgrund unterschiedlicher Ladezustände unterschiedliche Ladeleistungen erreichen. Grundsätzlich gilt: Ein niedrigerer Start-Ladezustand kann die Ladeleistung erhöhen und die Ladedauer verkürzen.
in Rechenbeispiel: Startet der Ladevorgang eines ID.3 Pro bei optimalen Temperaturbedingungen und einem Ladezustand von 5%, liegt die Ladeleistung bei 100 kW. Mit einem Start-Ladezustand von 50% liegt seine maximale Ladeleistung dagegen bei 70kW.
Mit diesen Tipps optimieren Sie die Ladeleistung Ihres ID.
- Batterie vorheizen: Besonders vor einem geplanten Schnellladevorgang sollte die Batterie im Winter über die programmierbare Innenraumklimatisierung zur Abfahrt vorgeheizt werden.
- Geeigneten Stellplatz wählen: Parken Sie Ihren ID. an kalten Tagen nach Möglichkeit an einem wettergeschützten Ort – zum Beispiel auf einem Stellplatz in einer Garage oder Tiefgarage.
- Ladezustand beachten: Starten Sie an der Schnellladesäule mit einem möglichst geringen Ladezustand und setzen Sie auf kleinere Ladungen bis 50% oder maximal 80%. Das verringert die Ladedauer und schont die Batterie.
Quelle

Mehr Reichweite mit den ID. Modellen im Winter – neun Tipps
Tipp 1: In der Stadt mit Stufe B, über Land in Stufe D
Jedes ID. Modell stellt die Fahrprogramme B und D zur Wahl. B (wie „Brake“) eignet sich für die Stadt: Wenn Sie das Fahrpedal freigeben, rekuperiert das Auto – es bremst über die im Heck liegende E-Maschine und wandelt so die kinetische Energie (Bewegungsenergie) in elektrische um, die in der Batterie gespeichert wird. D (wie „Drive“) hingegen ist das Programm für Autobahn und Landstraße – hier rollt („segelt“) das Auto frei weiter, wenn Sie vom Fahrpedal gehen. Die Nutzung der kinetischen Energie zum Zurücklegen von Wegstrecke ist die effizienteste Methode zur Fortbewegung.
Tipp 2: Vorausschauend fahren und den Eco-Modus aktivieren
Oberhalb von zirka 60 km/h hängt die Effizienz besonders stark vom Luftwiderstand ab. Mit weiter wachsender Geschwindigkeit nimmt der Stromverbrauch eines Elektroautos überproportional zu, 10 km/h mehr Geschwindigkeit beeinflussen die Reichweite schon spürbar. Fahren Sie vorausschauend und nutzen Sie wo möglich die Segelfunktion. Und wählen Sie in der Fahrprofilauswahl den Eco-Modus! Er reduziert die Leistung der Klimaanlage leicht und unterstützt beim Beschleunigen eine effiziente Fahrweise. Per Kickdown können Sie ihn jederzeit übersteuern.
Tipp 3: Fahrerassistenzsysteme nutzen
Alle ID. Modelle haben serienmäßig den Eco Assistent an Bord, der eine vorausschauende, effiziente Fahrweise unterstützt. Wenn sich das Auto beispielsweise einer Kurve oder einer Ortschaft nähert, zeigt das System dem Fahrer durch Hinweise an, wann er den Fuß vom Fahrpedal nehmen sollte. Zudem erhöht der Eco Assistent falls möglich automatisch die Rekuperation.
Tipp 4: Nur den Fahrerbereich heizen
Sie fahren ein ID. Modell mit 2-oder 3-Zonen-Climatronic? Wenn Sie alleine im Auto sitzen, lassen Sie möglichst nur den Fahrer-Bereich mit warmer Luft anströmen. Diese selektive Klimatisierung können Sie auch beim Vorkonditionieren über die We Connect App einstellen.
Tipp 5: Kontaktflächen beheizen
Wenn Sie ein ID. Modell mit Sitz- und Lenkradheizung fahren, dann schalten Sie beim winterlichen Kaltstart beide ein! Die warmen Kontaktflächen vermitteln Ihnen ein so behagliches Gefühl, dass Sie die Luftheizung etwas herunterregeln können. Unterm Strich sparen Sie damit Strom und gewinnen Reichweite.
Tipp 6: Den Reifendruck kontrollieren
Kontrollieren Sie regelmäßig den Luftdruck in den Reifen – schon 0,3 bar zu wenig steigern den Rollwiderstand messbar und sorgen somit für unnötigen Mehrverbrauch.
Tipp 7: Am Stromnetz vorheizen
Aktivieren Sie die Innenraumheizung –am bequemsten über die We Connect App –, bevor Sie starten. Sowohl der serienmäßige Hochvolt-Heizer als auch die optionale Wärmepumpe im Auto ziehen den benötigten Strom direkt aus dem Netz – dadurch bleibt die Leistung der Batterie voll erhalten, und die Reichweite wird nicht reduziert. Die neuesten ID. Modelle (ab Ende 2021) können am Netz nicht nur den Innenraum, sondern auch die Batterie vorheizen. Übrigens: Wenn Sie einmal in einer kalten Gegend sind, machen Sie sich keine Sorgen: Die ID. Modelle starten auch bei extrem niedrigen Außentemperaturen.
Tipp 8: Unnützen Ballast loswerden
Bauen Sie nach der Urlaubsfahrt die Heck- oder Dachträger gleich wieder ab – sie bringen Mehrgewicht mit sich und erhöhen den Luftwiderstand. Im Gepäckraum sollten Getränkekisten nicht zu Dauergästen werden.
Tipp 9: Rechtzeitig auf Sommerreifen wechseln
Wenn der Winter zu Ende geht, wechseln Sie möglichst rasch auf Sommerreifen! Sie sind speziell bei den ID. Modellen auf leichtes Abrollen optimiert. Die Winter- und Ganzjahresreifen haben einen etwas höheren Rollwiderstand, der Reichweite kostet.