Laden planen mittels Apps

Drei Dinge kann keine App der Welt im Voraus einplanen:

1. das Wetter, sprich Wind und Regen
2. die Bedürfnisse der Passagiere
3. die Verkehrslage

Gerade Punkt 1 ist wichtig, weil Gegenwind den Verbrauch auch mal schnell um 20 oder 25% erhöhen kann. Diese Apps sind also immer nur ein Anhaltspunkt, aber keine Vorhersage. Wenn man das im Kopf behält, waren die Daten, die ABRP für mich ausgespuckt hat, immer sehr nah an dem, was dann real auf der Fahrt passiert ist.

Für meine erste Urlaubsfahrt habe ich mir eine Tabelle gemacht, die jeweils den Abstand zwischen den Lademöglichkeiten und die zurückgelegte Strecke sowie die Infrastruktur am Ladeort enthält. Diese Tabelle aktualisiere ich nun doch jedes Jahr, weil ich spannend finde zu sehen, was sich verändert hat und ich mir die Strecke einfach gut einprägen kann, um z. B. Alternativrouten bei Staus besser einschätzen zu können.

Ansonsten gibt es die App ChargingTime, die auch ausführliche Infos zum Umfeld der Ladestationen enthält.

Hallo

Ich fahre (auch als Kunde) mit der EnBW-App. Da die ein recht großes Netz haben, finde ich entlang der Autobahnen immer genügend Schnelllader. Bin des Öfteren aus dem Bodenseeraum nach Köln gefahren und hatte nie Schwierigkeiten eine Lademöglichkeit zu finden.

Die ersten paar Male habe ich mir die Ladestationen aufgeschrieben, einen schönen Ladeplan gemacht, dann aber gemerkt, dass ich je nach Wetter etc. eben doch immer an einer anderen Station geladen habe wie zu zuerst gedacht. Ergo: keinen Plan mehr gemacht, sondern einfach drauflosgefahren. Lediglich die Liste liegt noch auf dem Beifahrersitz, weil es mich über die App während des Fahrens zu sehr ablenkt.

Außerdem: Tempomat auf 120km/h. Schneller saugt den Akku unverhältnismäßig schnell leer.

Die Strategie:

Vor dem Losfahren auf 100% laden

Runterfahren bis etwa 20%-10%

Dann laden bis 80% (weil darüber laden im Verhältnis zu lange dauert)

Gute Fahrt!

Isbjoern

Moin,

ich nutze für die Vorausplanung immer die App ABRP (A Better Route Planner), es gibt eine kostenlose Version, die reicht aus.

Man kann dort Abfahrt und Ankunfts SOC, und den Ankunfts SOC an der Ladesäulen, sein Auto, Akkugröße usw. angeben, des Weiteren kann man die Planung nach Ladeanbieter und Anzahl der Ladesäulen filtern.

Das funktioniert sehr gut. Man muss sich etwas einarbeiten, es gibt schon diverse Einstellungen, doch eigentlich ist später nur noch das Ziel und eventuell der SOC einzutragen.

Wenn man möchte kann man auch mittels eines OBD Dongles und der laufenden App sich während der Fahrt den aktuellen Verbrauch bzw. den voraussichtlichen SOC bei Ankunft an der nächsten Ladesäule bzw. Ziel anzeigen lassen. Auch das funktioniert mit der kostenlosen Version sehr gut.

Die App gibt es für Android und Apple.

Gruß aus dem hohen Norden, FarNorth-NF

Zitat von Sunshine

Ansonsten gibt es die App ChargingTime, die auch ausführliche Infos zum Umfeld der Ladestationen enthält.

diese APP ist für mich ein Gamechanger im ID4. Habe sogar die Bezahlversion mittlerweile.

Vorher planen ist eh immer so ne Sache. Vielleicht kriegt man schon früher Hunger, kommt doch viel weiter usw.

App Charging Time habe ich jetzt auch installiert und werde das bei nächsten längeren Fahrten testen. Ich wollte schon immer eine Möglichkeit haben, die Ladestationen im voraus im Blick zu haben und wie die Belegung usw. ist, insbesondere die Möglichkeit den Filter auf Ladepark, also z.B. 4 oder mehr Ladesäulen einzustellen.

Zitat von ID3_Pro_S

insbesondere die Möglichkeit den Filter auf Ladepark, also z.B. 4 oder mehr Ladesäulen einzustellen.

Das geht bei ABRP auch

Zitat von joernh

Das geht bei ABRP auch

Ich weiß, irgendwie ist das für mich noch nicht ganz rund. Deswegen probiere ich ein und andere aus...

Hintergrund: ich plane mit dem Audi etron und 1.5 to Wohnwagen im Schlepptau vom Hochschwarzwald an die Nordsee zu fahren. Das Navi vom Audi wird im Laufe der Fahrt über den Verbrauch an die zu erwartenden Reichweiten anpassen, aber ich möchte hierbei nicht an Einzellader usw ankommen, sondern bevorzugt Ladeparks anfahren. ARBP zeigt mir "nur" die nächste (geplante) Ladestation/-park an, mit Charging Time sollte ich weiter der Strecke entlang sehen können.

Zitat von ID3_Pro_S

Ich weiß, irgendwie ist das für mich noch nicht ganz rund. Deswegen probiere ich ein und andere aus...

Hintergrund: ich plane mit dem Audi etron und 1.5 to Wohnwagen im Schlepptau vom Hochschwarzwald an die Nordsee zu fahren. Das Navi vom Audi wird im Laufe der Fahrt über den Verbrauch an die zu erwartenden Reichweiten anpassen, aber ich möchte hierbei nicht an Einzellader usw ankommen, sondern bevorzugt Ladeparks anfahren. ARBP zeigt mir "nur" die nächste (geplante) Ladestation/-park an, mit Charging Time sollte ich weiter der Strecke entlang sehen können.

http://www.schnellladepark.app ist Dein Freund.

Vorhersage der Reisezeit schafft doch heute jede App zuverlässig. Was sie halt nicht wissen können, sind Staus wegen Unfällen.

Ansonsten musst du halt die Abfrage zu der Zeit machen, wenn du fahren willst, nur eine eben eine Woche vorher. Wenn ich Sonntagnachmittag nach Esslingen simulieren will, ist das super. Blöd nur, dass ich ja werktags morgens durch Stuttgart durch muss 😉

Du kannst bei ABRP auch in der kostenlosen Version unter „Straßeneigenschaften“ eine Temperatur einstellen. Dadurch verändert sich auch die Reisezeit deutlich.

Was die App nicht wissen kann ist, ob du „digital“ fährst (→ hohe Akkutemperatur) oder möglichst gleichmäßig. Das klappt dann höchstens mit Echtzeitdaten während der Fahrt.

Ich glaube aber, du machst dir zu viele Gedanken. Bei 4° und 0% hat mein ID – ja, ich wollte es unbedingt wissen 😉 – direkt mit 130 kW losgelegt. Vorher 300km Autobahn mit TA auf 130. Es gibt viel zu viele Parameter, die das Laden beeinflussen, aber 30 kW bei einstelligem SoC, das sind dann schon außergewöhnliche Bedingungen oder ein Defekt.

Zitat von Sunshine

Ich glaube aber, du machst dir zu viele Gedanken. Bei 4° und 0% hat mein ID – ja, ich wollte es unbedingt wissen 😉 – direkt mit 130 kW losgelegt. Vorher 300km Autobahn mit TA auf 130. Es gibt viel zu viele Parameter, die das Laden beeinflussen, aber 30 kW bei einstelligem SoC, das sind dann schon außergewöhnliche Bedingungen oder ein Defekt.

Als "Frischling" in der E-Mobilität sehe ich genauso. Ich würde mich davon nicht verrückt machen, wenn man im Hinterkopf hat, dass ausreichend Möglichkeiten bestehen, irgendwo "in der Pampa", unabhängig von der Ladeleistung, laden zu können. Insofern sollte man alles auf sich zukommen lassen und man kann immer noch auf die entstehenden Situationen frühzeitig reagieren.