Probleme beim Reifenwechsel

  • Hallo zusammen,


    ich habe am Wochenende die Reifen gewechselt.

    Vorab zu sagen: Ich habe über die letzten 20 Jahre immer selbst die Reifen gewechselt, bin darüber Informiert, was es mit Anzugsdrehmomenten auf sich hat und schaue generell immer nach mit wieviel NM angezogen werden muss.


    Am Samstag habe ich das 1. Mal von Sommerreifen (original VW-Alu) auf winterreifen (Kompletträder Alu vom VW Autohaus - Keine ID-Felgen, aber VW-Felgen für den ID3) gewechselt.


    Wie immer Radschraube gelockert, Auto hoch, andere Felge drauf, ein bisschen angezogen, Auto runter...


    Drehmomentschlüssel auf 120 eingestellt... Von meinem Astra war ich es gewohnt bei 140 NM nach dem Vor-Anziehen so zwischen 50 und 70 Grad zu drehen, bis bei 140 NM der Schlüssel geknack hat. Beim ID3 konnte ich bei 120 viel weiter drehen... Ich habe mich gewundert, den schlüssel mal auf 100 NM gestellt, hat nach ca. 35 grad geknackt. Habe den Schlüssel dann mal auf 140 gestellt und am Astra probiert, hat geknackt. Hab ihn dann wieder zurück auf 120 NM gestellt und an den anderen schrauben versucht. Ich konnte sie alle über 90 Grad weit drehen, ohne das es geknackt hat, und der Kraftaufwand war bei weitem nicht so viel, wie bei den 140 NM beim Astra, ich war also definitiv weit darunter.

    Dann habe ich es versucht, ich habe einfach mal weitergedreht, wie gesagt, vom gefühl her war ich weit unter dem was ich beim Astra für 140 NM gebraucht habe. Und dan kam es wie es kommen musste, die Schraube ist gerissen. Ich konnte sie aber zum Glück wieder rausdrehen.


    Wie gesagt, ich wechsele seit 20 Jahren Reifen in der kompletten Familie selbst, hatte noch nie Probleme, und jetzt das...


    Kann doch normal nicht sein, oder? Hat von Euch einer eine Idee?


    Habe jetzt alle Schrauben mal mit 100 NM angezogen und werde dann mal in Richtung werkstatt fahren.

  • Hast Du beim ID irgend eine Verlängerung verwendet, die Du beim Astra nicht verwendet hast?


    Drehmoment ist Drehmoment, also auch über eine Verlängerung, aber bei meinem Drehmomentschlüssel stimmt das Knackmoment auch nicht, wenn ich eine lange Verlängerung nehme. Irgend was verkantet sich vermutlich.

  • Nein, alles identisch. Wie gesagt, vorher nie Probleme gehabt. Beim Kia (vor dem ID3) der hatte auch 120 NM. Und man hat es ja auch im Gefühl nach den Jahren. Und beim Astra mit den 140 NM brauche ich deutlich mehr Kraft als jetzt wo beim ID die Schraube gerissen ist. Astra war wie gesagt locker festdrehen mit dem Akkuschlagscharuber, nach groben 60 Grad kam der Knack. Hier, locker festdrehen, dann > 180° (mit weitaus weniger Kraftaufwand wie beim Astra vor dem Erreichen der 140NM) und dann Knack, aber an der Schraube, nicht am Schlüssel.


    Ich habe jetzt nochmal einen neuen Schlüssel bestellt. Mal schauen

  • Ja, wenn ich die Schrauben in die Felgen stecke haben sie hinten genau gleich viel rausgeschaut. Beide Felgen haben auch innen die halbrunde Aufnahme genau wie die Originalfelgen.

  • Handelt es bei den Schrauben für die Winterräder um ein- oder zweiteilige Radschrauben? Ich beschäftige mich gerade ebenfalls mit dem Thema. Die Anleitung des Fahrzeugs schreibt die Verwendung von zweiteiligen Radschrauben vor. Kann das einen Einfluß auf das Anzugsmoment haben?

  • Die Schraube hat eine Art halbrunde Kugel dran die nicht fest verbunden ist. Meinst du das mit Zweiteilig.

    Sind ja die, die beim Auto dabei waren.

    Einmal editiert, zuletzt von mxm01 ()

  • Die Anleitung des Fahrzeugs schreibt die Verwendung von zweiteiligen Radschrauben vor. Kann das einen Einfluß auf das Anzugsmoment haben?

    Ja, zweiteilige Schrauben mit 120 Nm anziehen fühlt sich ganz anders an als einteilige Schrauben mit 120 Nm. Falls das die Frage war. ;)


    Die Schraube hat eine Art halbrunde Kugel dran die nicht fest verbunden ist. Meinst du das mit Zweiteilig.

    Ja, das sollte zweiteilig sein.

  • Ja, zweiteilige Schrauben mit 120 Nm anziehen fühlt sich ganz anders an als einteilige Schrauben mit 120 Nm. Falls das die Frage war. ;)


    Ja, das sollte zweiteilig sein.

    Hmm, das könnte es erklären, es hatte sich beim anziehen so angefühlt wie "Kaugummi", weiss nicht wie ich es anders beschreiben soll. Am Anfang mit ein bisschen "mehr" Kraft und dann wieder mit weniger.

  • Dennoch seltsam. Reißen sollte da ja trotzdem nix, nur weil es sich "komisch" anfühlt. Dafür ist der Drehmomentschlüssel ja grade da und entkoppelt dann bei zu viel Power (wenn richtig eingestellt). 🤔


    Vielleicht Drehmomentschlüssel defekt. Hast du diesen denn vorschriftsgemäß entspannt gelagert übers Jahr, d.h. auf 0/niedrigst eingestellt?

  • Ja, aber wie gesagt, der Kraftaufwand um als weiter zu drehen der war ja nicht mal hoch. Ich habe jetzt nochmal einen neuen bestellt (mit Kalibrationsnachweis).

    War auch immer entspannt gelagert. Und wenn ich ihn auf 100 gestellt habe, hat er ja geknackt und beim Astra mit 140 ja auch. (Gut, das ist ein Opel, der geht nicht so schnell kaputt :D )

  • Ich habe auch erst am Wochenende wieder von den Sommerrädern (20er Alu) auf Winterräder gewechselt (18er Alu). Hatte da jetzt keine Probleme - mache es gleich wie bei meinen früheren Fahrzeugen. Drehen bis es am Schlüssel knack und dann nach ca. 50km das gleich nochmal.


    Hat bei meinem ID.3 bis jetzt noch keine Probleme gegeben - weder von Sommer- auf Winterräder wechseln noch umgekehrt. Dass die Schraube da bricht trotzt Drehmomentschlüssels ist schon eigenartig.

    VW ID.3 1st Max (seit 09/2020) mit SW 3.2 (OTW)

  • Ich habe auch erst am Wochenende wieder von den Sommerrädern (20er Alu) auf Winterräder gewechselt (18er Alu). Hatte da jetzt keine Probleme - mache es gleich wie bei meinen früheren Fahrzeugen. Drehen bis es am Schlüssel knack und dann nach ca. 50km das gleich nochmal.


    Hat bei meinem ID.3 bis jetzt noch keine Probleme gegeben - weder von Sommer- auf Winterräder wechseln noch umgekehrt. Dass die Schraube da bricht trotzt Drehmomentschlüssels ist schon eigenartig.

    Naja, das die Schraube bricht war schon gerechtfertigt (so weit wie ich gedreht habe) und ja auch gut (damit die Felge nichts abbekommen hat), aber mich verwirrt halt das ich so weit drehen konnte und das wie gesagt ohne viel Kraftaufwand.

  • „Ohne Kraft“ und „Schrauben abreissen“ passt für mich nicht zusammen…


    120 Nm sind an jedem Fahrzeug 120 Nm. Da reissen meine Schrauben nicht ab…


    Ich verstehe Deine Gradangaben nicht, soll das die Umdrehung 1/4, 1/2 usw. angeben?

    Wie kannst Du eine gerissene Schraube (mit mehr als 120 Nm noch herausdrehen, oder hast Du dafür „Hilfsmittel“ verwendet?

  • mxm01 , was ich nicht verstehe ist, warum du bei Radschrauben mit Drehwinkel arbeitest, Radschrauben sind doch grundsätzlich Drehmoment gesteuert und nicht Drehwinkel.

    Für Drehwinkel gesteuerte Anzugsverfahren müsste dir dann der Hersteller doch ein Schwellmoment von x NM vorgeben und von dort aus müsstest du dann x ° weiter drehen.

    Bei Drehmoment gesteuerten Anzugsverfahren kann es aufgrund verschiedener Reibwerte im Gewinde oder am Kopf zu größeren Abweichungen des Anzugsmoment kommen, deshalb werden bei diesen Schraubverfahren alles überdimensioniert ausgelegt.


    Für mich ist es kein Wunder wenn dann Schrauben abreißen, es macht da schon einen Unterschied ob du ab ein Schwellmoment von z.B. 80 oder 100 NM noch 90° weiterdrehst, immerhin wirkt die geringe Steigung des Gewindes wie eine riesen Übersetzung.

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