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Kleiner Bericht zu 1200 km Langstrecke, 600 hin und 600 zurück vom Rhein an die Spree mit OTA 3.0 im ID.4. Nur damit ihr meine Beschreibung einordnen könnt: Ich habe ja schon nicht gemault als ich noch 2.3 und dann 2.4 hatte, doch auf das Update habe ich mit Ungeduld gewartet (wenn mir auch die Fuß-aufstampf Quengeligkeit fehlt). Klar ist: 3.0 ist schon eine ganze Ecke besser. Nicht nur habe ich keine Softwareprobleme gehabt oder Bugs feststellen können bzw. müssen, sondern ich bin auch ziemlich zufrieden mit der Integration der Ladeplanung in die Navigation.

Erstere hat mir stets Schnelllader mit 150 kW oder mehr vorgeschlagen, die ich dann recht komfortabel auf meine Präferenz Ionity anpassen konnte, sofern nicht ohnehin Ionity Säulen geplant waren. Mit der Funktion Säulen in der Nähe des ausgewählten Ladepunkt suchen bekomme ich nach kurzer Suche alle Ionity Säulen im weiteren Umkreis als Liste sowie als Kartenansicht gezeigt. Anhand der km-Distanz vom Standort zur jeweiligen Säule und mit Blick auf meine ebenfalls in der Karte sichtbaren Fahrtroute auch ich die für mich passende aus und klicke Hier laden. Wenn das Navi mir aufgrund meiner Präferenzeinstellungen ausschließlich Ionity vorschlagen würde, auch wenn ich mit deutlich mehr als den eingestellten 10% SOC am Lader eintreffen würde, würde ich mit der Zunge schnalzen. Doch so ist es schon richtig gut.

Die Reichweitenangabe des Systems auf Strecke war übrigens für mich überraschend präzise, so dass meine Sicherheitsmarge von 50-80 km auch kleiner hätte sein können. Liegt vielleicht daran, dass über längere Strecke ziemlich gleich bleibende Bedingungen herrschten. Sehr angenehm ist, im kleinen Display nicht nur die Prozent des SOC zu sehen, sondern auch die Reichweite und direkt daneben in der Navigation-Kachel die Distanz bis zum nächsten Ladestop. So sehe ich sofort wie es um meinen Reichweite-Puffer steht und könnte die Geschwindigkeit anpassen wenn nötig — war aber nicht nötig, siehe oben.

Sehr angenehm die Ladegeschwindigkeit mit 3.0; Temperaturen zwischen 10 und 25 Grad heute. Einmal sah ich 60 kW/h geladen in 34 Minuten, da war selbst die EV6 Fahrer an der Nebensäule beeindruckt (und ich bin mit 17% an die Säule gefahren). Hatte gestern schon ein Bild gepostet, hier nochmal zusammen mit einem von heute; die Leistung jenseits der 50% kannte ich mit 2.3 nicht.

Was noch? Zieleingabe löst mit 3.0 keine Heiterkeitswellen mehr aus, denn Heidi hört aufs Wort, vorbei die Zeiten wo man mit Engelsgeduld erstmal den Ort, dann die Straße, dann die Hausnummer eingab, weil sie es sonst in der Mehrzahl der Fälle nicht hinbekam. Heute spreche ich die gesamt Adresse in einem Rutsch und Heidi findet es. Kein Witz. Es klappt einfach.

Stauwarnungen und Umfahrungsempfehlungen gibt die Navigation auch und aktuell. Heute ein guter Test weil ich die Situation aus vielen Fahrten gut kenne: Anfahrt auf Kreuz Leverkusen zur Berufsverkehrzeit. Navi schlägt bei Wuppertal vor, Köln westlich zu umfahren und dann auf der 555 nach Bonn. Sei soundsovielte km weiter aber soundsovielte Minuten kürzer. Ich stimme zu. Komme näher und hinter Remscheid sagt Navi, wäre nun doch besser Köln östlich zu umfahren; entsprechende Angaben zu Zeitverlust auf der einen im Vergleich zur anderen Variante. Gut, ich folge der neuen Empfehlung. Dann meint es ich könnte Zeit gewinnen, wenn ich auf der A3 bleibe bis Siegburg, statt Heumarer Dreieck auf die 59 zu wechseln. Das mache ich nicht, denn der kalkulierte Zeitgewinn ist mir die unfallgeplagte A3 Köln-Frankfurt nicht wert. Was will ich damit sagen? Fühle mich gut betreut von einer Software die in gefühlt 4/5 der Beiträge in diesem Faden mitsamt ihres Erfindergroßkonzerns zum Teil übel beschimpft wird.

Sonst noch was?

Ja: Total entspanntes fahren, angenehm leise wie bekannt, mit ACC und Travel Assist auf der gesamten Autobahnstrecke, 130 km/h wo möglich, sonst wie vorgeschrieben mit gelegentlichem 2-3 km/h Zuschlag. Lane Assist habe ich ja nicht, das altes Auto, aber Blinker antippen und sanft rüber ziehen und den Travel Assist sofort wieder übernehmen lassen — das macht sogar Spaß, wenn man die Routine einmal drauf hat. Zwei Finger locker am Lenkrad reichen aus, kapazitiv ist eine schöne Erfindung, ebenso wie die klare unübersehbare Totwinkelwarnung. Im Stau bei zähem Einfädelverkehr ist das fahren völlig entspannend, wo dies vorher der nervigste Bestandteil war. Nicht mal das Lenkrad will angefasst werden bei niedrigem Tempo (habe nicht herausgefunden wo die Grenze genau liegt — weiß das jemand?), da schalte ich die Landenwirbelmassage an und schau dem Auto zu, wie es geduldig Meter für Meter abarbeitet. So soll das sein.

CarPlay funktioniert hervorragend, das wissen wir ja schon. Auf dem Weg hin habe ich meine fachspezifischen Podcasts gehört, auf dem Weg zurück dann doch eher Heidi den Deutschlandfunk einspielen lassen, um für meine USA Wahlanalyse heute Abend präpariert zu sein. Zwischendurch kommen SMS oder What’s App Nachrichten rein, die Siri mir vorliest.

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