Es gibt mittlerweile übrigens auch Stichproben, wo der ID.3 bei eisigen Temperaturen 50% mehr verbraucht.
Ich will mit meiner Kritik nicht den Verbrenner verteidigen, sondern nur daran erinnern, dass auch das Elektroauto Schattenseiten hat. Manchmal habe ich hier den Eindruck, dass das von einigen Foristen nicht gerne gesehen wird.
Meine anfängliche Euphorie hat sich jedenfalls schon lange in Luft aufgelöst. Die höhere Effektivität gegenüber dem Verbrenner bringt mir persönlich nur etwas, wenn ich am Ende des Tage wirklich sparen kann.
Zunächst hatte ich wirklich gedacht bei den Verbrauchskosten sparen zu können. Diese Hoffnung hat sich teilweise zerschlagen und das nicht nur wegen der extrem gestiegenen Energiepreise. Die manchmal nervige Ladesituation bei eisigen Temperaturen unter freiem Himmel will ich hier erst mal ganz außen vor lassen, sonst kommt gleich wieder so ein Spruch wie: Oh, mannonmann, wenn dir nicht alles passt beim E-Auto, warum hast Du dir dann überhaupt eines gekauft.
Gerne wird hier auch übrigens vergessen, dass die Mehrkosten erst einmal wieder reingeholt werden müssen, bevor überhaupt ein Spareffekt eintreten kann. Und das dauert!
Grüßle
Gutsch
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Hallo Gutsch,
ich wollte mit meinem Beitrag zeigen, dass auch Verbrenner bei Minustemperaturen einen stark erhöhten Verbrauch haben. Meine Angabe mit 29% betrifft meine Pendelstrecke von 86 km. Bis zu 15 km Strecke braucht mein Smart 8 Liter/100km, das sind im Vergleich zum Sommer 60% mehr. Je kürzer die Strecke, desto höher ist der Verbrauch im Vergleich zum Sommer.
Ich habe eine Wallbox und kann den ID.3 (wenn er im Januar kommt) bequem zuhause und mit einem Preis von 38Cent/kWh (gültig ab 02/2023) laden und vorklimatisieren. Da habe ich durchaus Einsparpotential. Die Anschaffungskosten rechne ich mal nicht mit ein, denn sonst müsste ich mir ein abgelutschtes Auto mit minimalem Komfort kaufen, das dann wirklich Geld spart. Hätte ich keine Wallbox zum Laden zuhause, würde ich mir kein Elektroauto anschaffen. Die Preise an den Ladesäulen finde ich schon fast Wucher.
Meine Erfahrungen mit einem Erdgas Mii haben mir gezeigt, dass ich keine Probleme mit dem erhöhten Zeitaufwand beim Suchen einer Erdgastankstelle hatte. Längere Fahrten werde ich mit dem ID.3 nicht sehr oft machen, so dass auch gelegentliche Ladestopps unterwegs nur selten benötige und damit gut zurecht komme.
Vor der Entscheidung zur Anschaffung des ID.3 habe ich mir einen für ein Wochenende ausgeliehen und meine Pendelstrecke (86km) bei 14° gefahren. Ich kam auf einen Verbrauch von 11,8 kWh/100km. Selbst wenn der sich im Winter verdoppelt, bin ich auf dem gleichen Kostenniveau wie bei meinem Smart (mit aktuellem Benzinpreis von 1,65€ pro Liter). Im Sommer liege ich deutlich darunter. Der Benzinpreis wird voraussichtlich wieder auf 1,80€/Liter steigen, so dass der Benziner bei den Kosten weiter zurückfällt. Das ein Elektrofahrzeug im Durchschnitt 40% weniger CO2 auf die Lebensdauer des Fahrzeugs emittiert, spielt für mich auch eine Rolle.
Fazit. Man sollte die Vor- und Nachteile eines Elektrofahrzeugs für sich persönlich durchspielen und sich ehrlich eingestehen, ob man zu den erforderlichen Kompromissen bereit ist. Man kann alle dafür notwendigen Informationen finden, ist jedoch zugegebenermaßen sehr mühsam und zeitaufwändig.
Grüße
Dietmar