Tesla, nein Danke, ein ernüchternder Erfahrungsbericht.

  • An diesem Wochenende hab ich "über den Tellerrand" geblickt und ein M3 Probe gefahren und hätte mich erwärmen können. :saint: Aber dann, wendete sich das Blatt. :evil:

    Bei gemeinsamer Besichtigung des Fahrzeugs nach Rückgabe fand der Telsa-Mitarbeiter auffällig schnell mehrere Kratzer an der Oberseite der Beifahrertür, welche angeblich am Tag davor (hab ihn over-night mit 25% Akkustand ausgeliehen u. "durfte" ihn dann kostenfrei am Supercharger quasi im "Hinterhof" einer Tanke 30 Min laden) nicht da waren und die ich mit 100% Sicherheit nicht verursacht habe. Unabhängig davon, ob Tesla Regressforderungen gegen mich stellt oder nicht, hat mir diese unschöne Situation mit dem wenig vertrauenswürdigen Mitarbeiter des Tesla-Stores Regensburg die Augen 8| schlagartig geöffnet, dass ich unter einer seriösen Firma was Anderes verstehe. Man gibt sich hipp, Tatoos auf den durchtrainierten Armen. Auf e-Mails wird nur reagiert, solange ein Verkauf winkt. Eventuell stehen die Verkäufer unter massivem Leistungsdruck. Wegen des Verhaltens der Mitarbeiter und der unten aufgeführten Gründe kommt das "Startup" für mich nicht in Frage.


    Die Fahr- u. Ladeleistung ist gut (ob häufiges Laden über 50 kW dem Akku langfristig gut tut, ist ein anderes Thema).

    Kaum vorstellbar, aber das Kartenmaterial noch fehlerbehafteter als bei VW, wirkt noch eckiger, die Navi-Stimme irgendwie komisch, die Routenführung grausig.

    Beim Blick in die Bedienungsanleitung: trotz Assistenzsystemen hast als Fahrer sowieso die Verantwortung, Auffahrschutz mit Bremsen des Fahrzeugs, was mein ID3 MJ 2021 hat, scheinbar Fehlanzeige.

    Der Tempomat behält die z.B. eingestellten 100 km/h auch bei, wenn z.B. eine Ortschaft mit 50 km/h kommt. Nachdem das also unzuverlässig ist, praktisch nicht zu gebrauchen und dauernd Fuß auf dem Pedal, da der Wagen sonst sofort abbremst (ähnlich wie beim ID mit Gangwahl "B").

    Manche spötteln ja, dass die Autopiloten von Tesla eigentlich nur ein Spurhalteassistent sind.

    Das kürzlich verfügbare Matrix-Licht ist beim Test über hügelige u. kurvenreiche Strecken fehlerbehaftet und unzuverlässig, die reflektierenden Fahrbahnteiler hält es offenbar für Gegenverkehr.

    Mangels eingesparter Ultraschall u. Infrarotsensoren, allein kamerabasiert, ist die Navigation in und aus meiner Hauseinfahrt schwierig, zumal im Winter mit Schneehaufen.

    Während man beim ID3 schnell mit den Paddeln den Gang wechselt, beim Tesla am Touch-Screen oder im Dachhimmel die Gänge wählen.

    Nachdem wieder mehr Insekten leben und dann auch an die Windschutzscheibe knallen, hält der Tesla das für Regen u. wischt im Automatikbetrieb. Dass der Wischwasserbehälter leer ist, wurde leider nicht angezeigt.

    Akkubeheizung Fehlanzeige, durch unökonomisches Laufen des Motors wird der Akku erwärmt, was deutlich hör- u. spürbar ist. Ob das mehr Energie verbraucht, wie Akkuvorheizung, kann ich nicht beurteilen.

    Apple-Car-Play hält der Elon offenbar für überflüssig, ebenso wie die Blinkerhebel, womit ich aber nach einer Gewöhnungsphase klar käme.

    Das fehlende HUD hätte mich nicht gestört, der ca. 3x so hohe Versicherungstarif gegenüber dem ID3 hingegen schon.


    Ich empfehle ausdrücklich Jeder und Jedem, die/der mit dem Gedanken an einen Tesla spielt (deren Zahl wird sich in diesem Forum wohl in Grenzen halten), testet das Fahrzeug unbedingt länger, z.B. am Samstag Nachmittag abholen, 500 Freikilometer inkl. kostenfreiem Laden und Montag wieder zurückgeben und am Besten Fotos vor der Fahrt und vor der Rückgabe machen. Die standardmäßig angebotenen 2 Stunden Probefahrt genügen m.E. nicht. Und dann nicht gleich euphorisch kaufen, sondern mindestens 1-2 Tage überschlafen.


    Wenn der neue ID3 mit Software 5.0 in Kürze rauskommt, werde ich diesen testen, auch ob es merkliche Verbesserungen zu meinem MJ 21 mit Software 3.2 gibt. Auch wenn der ID3 (GTX-Version ausgeklammert) wohl nie ein Telsa-Jäger werden wird und es auch nicht sein muss, hätte er realistische Chancen, mein nächstes Auto zu werden, wenn das Preis-Leistungsverhältnis und der Antauschpreis für meinen "alten" ID3 einigermaßen stimmt.


    Bei VW ist auch nicht alles super, momentan streite ich mich wegen einer Kulanz-Sache mit denen, aber die Erlebnisse bei Tesla lassen mich befürchten, dass es da weitaus schlechter wäre.

  • ID3-Fahrer

    Hat den Titel des Themas von „Tesla, nein Danke, ein Erfahrungsbericht.“ zu „Tesla, nein Danke, ein ernüchternder Erfahrungsbericht.“ geändert.
  • Update: zu meiner Überraschung hat Tesla auf Grund meiner Schilderung und Widerspruchs heute eingesehen, dass ich den Schaden nicht verursacht hatte, da wegen dem Saharastaub u. der Blütenpollen die Fahrzeuge nicht 100% sauber waren und sind und damit der Schaden für einen Normalnutzer bei Übernahme nicht erkennbar ist. :P

    Gott sei dank kein Rechtsstreit.

    Ob der "vertrauenswürdige" Mitarbeiter, der mir das unterstellt u. damit einen Verkauf eines Teslas torpediert hat, jetzt eine "auf den Deckel" kriegt, weiß ich nicht.

  • Der Tempomat behält die z.B. eingestellten 100 km/h auch bei, wenn z.B. eine Ortschaft mit 50 km/h kommt. Nachdem das also unzuverlässig ist, praktisch nicht zu gebrauchen und dauernd Fuß auf dem Pedal, da der Wagen sonst sofort abbremst (ähnlich wie beim ID mit Gangwahl "B").

    Manche spötteln ja, dass die Autopiloten von Tesla eigentlich nur ein Spurhalteassistent sind.

    Das hatte Heise im Tesla-Test ja auch bemängelt - dass die Verkehrszeichenerkennung eher sporadisch funktioniert und die Ortsschilderkennung gar nicht.

  • Das hatte Heise im Tesla-Test ja auch bemängelt - dass die Verkehrszeichenerkennung eher sporadisch funktioniert und die Ortsschilderkennung gar nicht.

    Naja, Heidi scheint leider auch nicht zu wissen, wie die Ortsschilder in Frankreich aussehen bzw. was sie bedeuten. Wenn nicht zufällig in HereMaps das richtige Tempo hinterlegt ist, dann "darf" man auch mit 70 oder 80 durch die Ortschaften brettern.

    ID.4 Pro (AP550 / SW 4.0) bestellt im Dezember 2023 - Liefertermin März April 2024
    Mondsteingrau | Assistentpaket Plus | Design-Paket | Infotainmentpaket Plus | Interieur Style Plus | Komfortpaket

  • ... Wenn nicht zufällig in HereMaps das richtige Tempo hinterlegt ist, dann "darf" man auch mit 70 oder 80 durch die Ortschaften brettern.

    VW übernimmt ja nicht unbedingt die Daten von Here oder es dauert lange Zeit, vgl. Kartenmaterial

    Manche von mir in Here korrigierten Fehler dauerten über 1 Jahr, wenn sie ins VW-Navi fanden.

  • VW übernimmt ja nicht unbedingt die Daten von Here oder es dauert lange Zeit

    Es ging mehr eher darum, dass die Verkehrszeichenerkennung anscheinend mit französischen Ortsschildern nichts anfangen kann - denn ein solches müsste ja eigentlich eventuell falsch hinterlegte Limits übersteuern oder bin ich da gedanklich falsch gewickelt?

    Ansonsten: Die Daten waren in Here einfach falsch hinterlegt. Ich habe sie manuell korrigiert. Aber das ist ein anders Thema :)

    ID.4 Pro (AP550 / SW 4.0) bestellt im Dezember 2023 - Liefertermin März April 2024
    Mondsteingrau | Assistentpaket Plus | Design-Paket | Infotainmentpaket Plus | Interieur Style Plus | Komfortpaket

  • ob häufiges Laden über 50 kW dem Akku langfristig gut tut, ist ein anderes Thema

    Um Missverständnisse auszuräumen: Unsere ID3s laden nicht mit 50kW um den Akku zu schonen, sondern weil diese zu kalt sind und daher nicht mehr vertragen. Man taumelt also ähnlich mit 50kW "kalt" genauso an der Belastungsgrenze wie 180kW "warm"., nur, dass wir länger warten!


    hält der Tesla das für Regen u. wischt im Automatikbetrieb

    Ja, der Wischer ist schlecht. Nachts geht quasi nichts mehr, da musste ich dauerhaft auf dem Blinkerhebel den Knopf drücken.



    durch unökonomisches Laufen des Motors wird der Akku erwärmt, was deutlich hör- u. spürbar ist

    Synergien kann Tesla nutzen, bei VW gibts halt "gar nix".



    Was ich bei Tesla nicht mag, ist der Zwang nach One-Pedal-Driving, also wenn man kein Autopilot etc eingeschaltet hat, muss man die ganze Zeiz peinlich genau den Fuß auf die korrekte Gaspedalstellung halten. Da finde ich den D-Modus wirklich genial bei VW.

    Bei VW ist auch nicht alles super, momentan streite ich mich wegen einer Kulanz-Sache mit denen, aber die Erlebnisse bei Tesla lassen mich befürchten, dass es da weitaus schlechter wäre.

    So sehe ich das auch!

  • Spannendes Feedback, das sich mit meiner Recherche und der 1h-Probefahrt von Januar deckt.


    An sich muss ich sagen dass Probefahrt und Betreuung bei Tesla mit weitem Abstand zu VW und Mercedes-Benz die beste war. Man konnte sie in wenigen Minuten online buchen, vor Ort nahm man sich Zeit, man ging auf den persönlichen WIssensstand und seine individuellen Anforderungen im Alltag ein, man musste mangels fehlender Winterreifen keine 8 Wochen auf eine Probefahrt warten (Grüße an Mercedes), es gab das aktuellste Modell (Grüße an VW) mit neustem Software-Update und der Beifahrersitz war zur Freude der Frau auch höhenverstellbar (erneut Grüße an VW).


    Ich persönlich habe vor allem die Assistenzsysteme vermisst. Ich fühlte mich im Model 3 ziemlich unsicher. Nach hinten sieht man nur noch die Dächer der Fahrzeuge hinter einem. Der Autopilot - oder was in Deutschland so bezeichnet wurde - hielt kaum länger als 20s durch. Selbst vor abgeschalteten Ampeln bremst er ab, wenn man nicht bestätigt. Mehrere Phantombremsungen in diversen Situationen im Stadt- und Landstraßenverkehr. Ein Mal bremste er sehr frühzeitig ab, da ein Mensch sich auf dem Gehweg in Richtung der Fahrbahn bewegte - aber da war noch sehr viel Platz.


    So wenig ich zudem gegen Touch-Tasten am Lenkrad und das Touch-Display habe, so sehr vermisste ich den Blinkerhebel. Ich wusste was auf mich zukommt und ich war offen eingestellt, aber das Leipziger Umland hat viele Kreisverkehre. Selbst nach einer dreiviertel Stunde und viel Konzentration beim Ausfahren aus dem Kreisverkehr musste ich mich bemühen, den Knopf an der richtigen Stelle zu finden. In unübersichtlichen Situationen mal eben andere Menschen informieren wo man hin will? Am besten man nimmt den Warnblinker-Knopf. Mag sein, dass man sich daran gewöhnt - ich stelle es mir schwierig vor.


    Warum man weiterhin keine anderen Ladeanbieter integriert, ist mir ein Rätsel. Soweit ich das weiß, kann man auch mit den neusten Updates nicht angeben mit wie viel Prozent Akku man an einem Ladepunkt oder am Ziel ankommen will. Ich hab bisher noch keinen Stromer, aber ist das nicht Sinn der Navi-Software oder ist ABRP einfach so Standard, dass viele Hersteller das gar nicht erst versuchen selbst zu implementieren?


    Leider hatte das Fahrzeug zum Zeitpunkt der Probefahrt noch kein Update mit Selbstparken und Matrix-LED-Support - das hätte mich noch sehr interessiert und besonders das Einparken hätte ich in einem Neufahrzeug schon sehr vermisst.


    Nachts geht quasi nichts mehr, da musste ich dauerhaft auf dem Blinkerhebel den Knopf drücken.

    Nur dass das Model 3 ja gar keinen Blinkerhebel mehr hat. Da hat man dann viel Freude am Touchbildschirm, oder?

  • Ich fahre einen ID 4 und bin das Model Y letzte Woche 2 Tage Probe gefahren. Das Model Y ist bei weitem auch nicht perfekt. Aber das Infotainment ist eine komplett andere Liga. Und ich muss zugeben, der Tesla reizt einen doch auf der Autobahn mal etwas schneller zu fahren. Die Beschleunigung ist schon nett. Muss vermutlich jeder für sich selbst entscheiden, welche Aspekte einem wichtig sind. Für mich als ITler ist VW jedenfalls nach dem ganzen Software-Disaster erstmal raus.

  • Danke für die Rückmeldungen, ChristopherK und sibbl.

    Ich hab das M3 ja 2x Probe gefahren, das Personal hat unterschiedliche Qualitäten. Beim ersten Mal war ein wirklich engagierter Sales Advisor, der auch noch halb unters Auto kroch, um die Bodenfreiheit zu messen, beim 2. Mal war es ein Typ, der nicht vertrauenswürdig war.

    Sehr positiv kam rüber, dass Tesla ohne Murren einsah, dass ich den Lackschaden nicht verursacht hatte und ein weiterer Mitarbeiter nahm sich am Telefon viel Zeit und riet sogar von der von Tesla vermittelten Autoversicherung ab.

    Ob es ein Psycho-Trick war, erst einen Schaden behaupten und dann generös auf die Regulierung zu verzichten, kann ich natürlich nicht sagen.


    Momentan bin ich mir wieder unsicher, denn mein Wink mit dem Zaunpfahl an VW und mein lokales Autohaus, bitte langsam meine Kulanzanfrage zu klären, bisher dröhnendes Schweigen. Hoffentlich nicht der Dreiklang, verzögern, verschleppen, verklagen lassen.

  • Naja, Heidi scheint leider auch nicht zu wissen, wie die Ortsschilder in Frankreich aussehen bzw. was sie bedeuten. Wenn nicht zufällig in HereMaps das richtige Tempo hinterlegt ist, dann "darf" man auch mit 70 oder 80 durch die Ortschaften brettern.

    Mag ja sein. Aber da ich eher selten in Frankreich unterwegs bin (genau wie auch die anderen deutschen ID-Fahrer im überwältigenden Maße eher in Deutschland unterwegs sind) tangiert mich das eher peripher.


    Ist außerdem ein seltsames Argument: "XYZ funktioniert bei Teslas in Deutschland nicht." - "Aber XYZ funktioniert bei anderen in Frankreich auch nicht!"


    Ja, der Wischer ist schlecht. Nachts geht quasi nichts mehr, da musste ich dauerhaft auf dem Blinkerhebel den Knopf drücken.

    Hier ist eine (englische) Erklärung, wie der Sensor in Autos zuverlässig funktioniert, die nicht auf Kameras setzen:


    The simple, clever sensor behind automatic windshield wipers (youtube.com)


    Man beachte besonders die Stelle ab 0:28... und passend fürs Forum wäre auch ab 09:00

    2 Mal editiert, zuletzt von Rhywden () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Rhywden mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Mag ja sein. Aber da ich eher selten in Frankreich unterwegs bin (genau wie auch die anderen deutschen ID-Fahrer im überwältigenden Maße eher in Deutschland unterwegs sind) tangiert mich das eher peripher.

    Sorry, das ist in Auto das in ganz Europa verkauft wird - damit spielt es keine Rolle, dass du eher selten in Frankreich unterwegs ist.


    Zitat

    Ist außerdem ein seltsames Argument: "XYZ funktioniert bei Teslas in Deutschland nicht." - "Aber XYZ funktioniert bei anderen in Frankreich auch nicht!"

    Es ging mir nur darum, dass man sich im ID nicht unbedingt auf dem hohen Ross fühlen sollte.

    ID.4 Pro (AP550 / SW 4.0) bestellt im Dezember 2023 - Liefertermin März April 2024
    Mondsteingrau | Assistentpaket Plus | Design-Paket | Infotainmentpaket Plus | Interieur Style Plus | Komfortpaket

  • Funktioniert es denn in französischen IDs nicht?


    Und wer den Unterschied zwischen "Geht komplett gar nicht" und "Geht nur im Herstellungsland" nicht sehen kann, dann weiß ich auch nicht, was ich da sagen soll.

  • Funktioniert es denn in französischen IDs nicht?

    Was soll denn bitte ein "französischer ID" sein?

    Wie auch immer: Wir schweifen vom Thema ab, ich belasse es mal dabei.

    ID.4 Pro (AP550 / SW 4.0) bestellt im Dezember 2023 - Liefertermin März April 2024
    Mondsteingrau | Assistentpaket Plus | Design-Paket | Infotainmentpaket Plus | Interieur Style Plus | Komfortpaket

Jetzt mitmachen!

Drei Gründe dafür:
- Austausch mit anderen VW ID. Fahrern
- Alles zu Versicherung & Finanzierung
- Tipps zum Fahren & Laden

Registriere Dich kostenlos und nehme an unserer Community teil!