Wird sich die E-Mobilität durchsetzen?

  • Ich verstehe wohl was du meinst, aber etwas Senf möchte ich trotzdem dazu geben:

    Das Gewicht ist sehr wohl für den Rest der Infrastruktur entscheidend, z.B. schnellere Alterung von Straße & Bürgersteig. Auch der Reifenabrieb ist höher (auch bzgl. der starken Beschleunigungswerte durch die hohe Motorisierung) und das macht einen nennenswerten Anteil der Feinstaubbelastung in Innenstädten aus.


    Im Vergleich zum Verbrenner hast du aber recht. Denn dort macht das Gewicht meist mehr aus als beim E-Auto. Aber die großen, schweren E-Autos brauchen halt teilweise auch mal eben 20 - 30% mehr - und das liegt nicht an mangelnder Effizienz beim Antrieb. Rekuperation kann das Gewicht nicht ganz ausgleichen und der Wind ist gnadenlos.

    Wie gesagt, habe nicht behauptet es sei bedeutungslos.


    Aber auch hier werden gerade wieder Sachen vermischt. Hoher Reifenabrieb durch viel Leistung. Kommt immer darauf an ob sie abgerufen wird. Theoretisch kannst du den Abrieb auch mit wenig Leistung haben wenn du immer stark bremst. Und Reifen sind eher bzgl. Mikroplastik ein Problem.

    Mechanische Bremsen und deren Abrieb verursachen recht viel Feinstaub hier würde eine hohe Rekuperation wieder helfen.


    Und ja große BEV verbrauch gerne mal 20-30% mehr. Das liegt aber wie du sagst eher am Windwiderstand bzw. der Stirnfläche als am Gewicht. Kommt also eher bei höheren Geschwindigkeit zum tragen und ist nicht generell ein 20-30% höherer Verbrauch. Und ja du kannst nicht alles über Rekuperation reinholen. Die Energie für den (erhöhten) Rollwiderstand ist weg.


    Dennoch ist das Gewicht nicht so extrem zu verteufeln wie bei Verbrennern. Weiß nicht ob hier bzgl. großen und leistungsstarken Autos nicht auch das Thema Neid/Missgunst schnell mit rein spielt. (Auf keinen persönlich gemünzt, sehe das generell so).


    Übermotorisierte Verbrenner Geländewagen sind allerdings wirklich kritisch zu betrachten da sie schnell mal das 2 bis 3 fache von nem Kleinwagen verbrauchen. Da sind wir beim BEV super weit entfernt.


    Und das Thema Infrastruktur von wegen Alterung (meinst wahrscheinlich Verschleiß) der Straßen durch das höhere Gewicht ist auch eher zu vernachlässigen.

    Selbst wenn das Auto 3,5t wiegt habe ich pro Reifen nur 875kg und das idR dann auf recht breiten Reifen (Flächenlast die gleiche wie beim leichteren Auto mit schmalen Reifen).

    Vergleich das mal mit nem kleinen oder gar großen LKW. Dann weißt du auch warum eigentlich immer nur die rechte Autobahnspur verschlissen ist. Egal wieviel SUV auf der Überholspur fahren.


    Natürlich ist es immer besser kleinere und resourcenschonende Fahrzeuge zu fahren. Aber ganz ehrlich der Schritt zum BEV hilft schon sehr viel. Lasst doch den Leuten die Bock auf nen schnelles Auto haben ihren Spaß. Tesla hat verstanden das Umweltbewusstsein und Leistung/Spaß sich nicht immer ausschließen muss. Und ich würde auch keine BEV fahren wenn es ne langweilige lahme Möhre wäre.


    Ebenfalls seid froh, dass es Leute gibt die die dicken, schnellen und teure BEV kaufen. Die Leute finanzieren die Entwicklungsarbeit der Technik die dann auch in den kleineren Fahrzeugen einzieht. Also profitiert auch der Fahrer des "kleinen" ID3 davon.

    Also einfach mal gönnen :)

    Einmal editiert, zuletzt von MegaVolt ()

  • Die Elektromobilität muss sich dort durchsetzen, wo die Leute jeden Tag fahren müssen, zur Arbeit, zum Arzt oder wohin auch immer. Da geht es nicht um "Emotionen", sondern darum wie man gleichzeitig mobil bleibt und sich das auch noch leisten kann.


    In diesem Sinne ist Deutschland noch ganz weit weg von nachhaltiger Mobilität.

  • Ohne diesen Thread komplett gelesen zu haben (und auf die Gefahr hin, hier mglw. Argumente zu wiederholen) wird m. E. der zentrale Unterschied zwischen BEV und ICE in der Öffentlichkeit überhaupt nicht diskutiert: beim ICE werden endliche fossile Rohstoffe in heiße Luft verwandelt, während die Batterierohstoffe des BEV am Lebenszyklusende alle noch da sind (und für ein Second Life oder Recycling genutzt werden können). Wenn wir von Nachhaltigkeit reden wollen, sehr ich hier ganz klar einen Favoriten.

    Öhm, die Batterie ist beim BEV das Gegenstück zum Benzintank beim ICE und der ist am Lebensende des ICE auch noch da. (Energiespeicher)

    Der ICE ist das Gegenstück zum E-Motor des BEV (Energiewandler). Und ja, der E-Motor ist deutlich effizienter als der ICE. Der ICE Tank hingegen ist viel viel nachhaltiger als die Batterie, da nur ca. 10kg Plastik.

    Und das ist der Grund, weshalb Deine Sicht in der Öffentlichkeit nicht diskutiert wird. Den Speicher mit dem Wandler zu vergleichen bringt wenig Erkenntnisgewinn.


    Wenn in die Batterie grüner Strom geladen wird, dann ist das besser als fossiler Kraftstoff im Tank des ICE (Energieträger). Ist das Kohlestrom bin ich mir nicht mehr sicher was nachhaltiger ist, wenn die komplette LCA betrachtet wird.

  • Wenn in die Batterie grüner Strom geladen wird, dann ist das besser als fossiler Kraftstoff im Tank des ICE (Energieträger). Ist das Kohlestrom bin ich mir nicht mehr sicher was nachhaltiger ist, wenn die komplette LCA betrachtet wird.

    Deine Betrachtung ist doch nur eine Momentaufnahme.


    Wie ich oben schon geschrieben habe, der Strom wird immer grüner, fossiler Treibstoff bleibt ein Problemkind, wird vom Menschen weiterhin sinnlos umgewandelt und das ohne Perspektive auf eine Lösung des CO2- und Klimaproblems.

    Ich fahre ein E-Auto und das aus Überzeugung,

    fossile Brennstoffe gehören bei mir der Vergangenheit an, 30 Jahre WW und Heizen mit Wärmepumpe.

    PV-Anlage - 26,65 kWp - 15 kWh Speicher - Eigenverbrauch + intelligente Wallbox "sonnenCharger"

  • Was hier noch vergessen wird (Titel und Inhalte selbst) es geht ja nicht nur um die Individualmobilität per Auto, auch die Bahn in D bzw. Rest der Welt wird stetig auf "Elektro" umgestellt.

    In Deutschland sind 60% des Bahnnetzes elektrifiziert. Aber es dauert noch einiges bis man 100% erreichen wird.


    61 % des Schienennetzes sind elektrifiziert

    Das bundesdeutsche Streckennetz weist aktuell einen Anteil von rund 61 % elektrifizierter Strecken auf. Dieser liegt damit deutlich über dem EU-Durchschnitt von 54 Prozent (siehe Abb. 1). In absoluten Zahlen ausgedrückt heißt das: Etwa 20.000 km des rund 33.000 km langen Streckennetzes der bundeseigenen DB Netz AG sind durch Oberleitungen oder Stromschienen elektrifiziert.


  • In Deutschland sind 60% des Bahnnetzes elektrifiziert. Aber es dauert noch einiges bis man 100% erreichen wird.

    Das Problem liegt leider daran, dass die Deutsche Bahn, auch mit auf Initiative des bescheuerten Andi, bereits die ersten Wasserstoff-Züge angeschafft und im Versuchsbetrieb hat. Nix Ausbau Bahnnetz, das wäre viel zu effizient. Die Steigerung der Kuriositäten, man will den Ökostromm für die Wasserstoff-Erzeugung von der Oberleitung nehmen.


    Wasserstoff bei der Deutschen Bahn
    Die Deutsche Bahn macht ihre Verkehre noch grüner. Dafür erforscht und entwickelt die DB klimafreundliche Technologien, wie zum Beispiel den Einsatz von…
    nachhaltigkeit.deutschebahn.com

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    2 Mal editiert, zuletzt von GTX-ler ()

  • Die Elektromobilität muss sich dort durchsetzen, wo die Leute jeden Tag fahren müssen, zur Arbeit, zum Arzt oder wohin auch immer. Da geht es nicht um "Emotionen", sondern darum wie man gleichzeitig mobil bleibt und sich das auch noch leisten kann.


    In diesem Sinne ist Deutschland noch ganz weit weg von nachhaltiger Mobilität.

    Vollkommen richtig!


    Aber auch diese Menschen kaufen sich ein Auto eher wenn es sie emotional anspricht. Also hübsch und fahrdynamisch, dafür wird auch gerne etwas mehr bezahlt.

    Sonst würden hier überall Fiat Multiplas rum fahren die wahrscheinlich so gut wie jeder hässlich findet.


    Und ich dachte in meiner Einfalt an Nachhaltigkeit...

    In einem anderen E-Forum wird gerade diskutiert, dass ein E-Auto ganz schön Reifen verschleißt. Warum wohl?


    Manny

    Ich fahre es weil es das kleinste Übel ist was die Unwelt angeht. Weil es kostentechnisch gerade noch so günstiger ist als ein Verbrenner. Und weil es mir tatsächlich Spaß macht. Würde es mir nicht Spaß machen würde ich ein anderes Auto fahren. Ebenso werde ich wieder einen Verbrenner fahren wenn dieser günstiger ist unterm Strich.


    Zum Reifenabrieb:

    Weil du ein ganz anderes Drehmoment aus dem Stand hast.

    Ebenso verleitet das BEV zum zügigen beschleunigen was man aufgrund des fehlenden Motorgeräuschs auch eher macht als den Verbrenner hoch zu jagen.

    Und ja die Fahrzeugmasse die beschleunigt und gebremst werden muss erhöht natürlich auch den Verschleiß.


    Ein drehmomentstarker Diesel hat auch einen höheren Reifenverschleiß als nen kleiner Benzin Sauger.


    Es ist erstaunlich wie auf einmal alle zu Unweltschützern werden wenn es um das BEV geht. Und was da alles ausgegraben wird. Auch ein BEV hat Schattenseiten, aber viel weniger und viel kleinerer Impact als Verbrenner. Also verstehe die Argumentation nicht zu sagen aaaber es gibt ja etwas mehr Reifenabrieb oder xy als bei einem Verbrenner.

    Ja schön, dennoch ist der Verbrenner um ein vielfaches Umweltschädlicher.

    Man sollte da auch immer die gleichen Fahrzeugklassen vergleichen und nicht Äpfel mit Birnen.

    2 Mal editiert, zuletzt von MegaVolt () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von MegaVolt mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • In Deutschland sind 60% des Bahnnetzes elektrifiziert. Aber es dauert noch einiges bis man 100% erreichen wird.

    Man wird aber überhaupt nicht alles Elektrifizieren müssen.

    Bei uns in S-H sollen Züge kommen, oder sind schon bestellt, die mit Akku fahren.

    Geladen werden sie über die Ausfahbare Oberleitung wenn sie in Bahnhöfen Stegen oder auf Abschnitten mit Oberleitung unterwegs sind. Dazwischen fahren sie mit Akku

    Die Züge kommen von der Firma Stadler


    Der Ausbau der Elektrifizierung wird, gerade im ländlichen Bereich, damit so gut wie nicht mehr erforderlich.


    Man sieht also auch hier: Strom & Akku schlägt einige Brücken über Probleme.

  • Der Ausbau der Elektrifizierung wird, gerade im ländlichen Bereich, damit so gut wie nicht mehr erforderlich

    Es geht um den Wirkungsgrad.

    Wenn wir sowieso zu wenig Erneuerbaren Strom haben, der Ausbau für reichlich Erneuerbaren Strom noch Jahre dauert, warum fördert man dann diese Verschwendung.


    Der Ausbau der notwendigen Oberleitungen ginge mit Sicherheit schneller und wäre langfristig wesentlich effizienter. Das Wichtigste dabei wäre, der Bahn die Verantwortung für Planung und Durchführung zu entziehen.

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  • Die Elektrifizierung von Nebenstrecken ist unwirtschaftlich (Quelle). Batteriezüge mit Ladeinseln sind da sicher eine elegante und schnelle Lösung.

    Sagt Siemens,

    die ein MilliardenGeschäft mit Wasserstoff- und Batterie- Zügen in Aussicht hat und vermutlich das größten Stück vom Kuchen, für die Erstellung der notwendigen Infrastruktur, einstreicht. :evil:


    Würde Siemens an der Elektrifizierung gut verdienen, dann würde diese Aussage von Siemens mit Sicherheit anders lauten. Für die defizitere Deutsche Bahn ist das natürlich ein bequemer Weg, dreißig Jahre Versäumnisse beim Ausbau vom Schienennetz sind vom Tisch und bezahlt wird es aus Steuermitteln.

    Ich fahre ein E-Auto und das aus Überzeugung,

    fossile Brennstoffe gehören bei mir der Vergangenheit an, 30 Jahre WW und Heizen mit Wärmepumpe.

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    Einmal editiert, zuletzt von GTX-ler ()

  • Man darf die Eingangsfrage auch so beantworten: "Ja, sie wird sich durchsetzen - weil vom Gesetz so gewollt". Ich denke aber, sie wird sich noch viel schneller durchsetzen als erst nach 2025 (Verbrenner-Aus).


    Mit der steigenden Auswahl und sinkenden Preisen werden die Zulassungen weiter zunehmen. Gleichzeitig wird die Ladeinfrastruktur besser und die Reichweitenangst abnehmen. Eigentlich hat sie sich die E-mobility ja bereits durchgesetzt. Denn es ist bereits heute fast allen klar: "Ja, man kann ohne Einbussen ein Leben mit E- und ohne Verbrenner führen.

    Seit 2009 elektrisch mobil und EV Community Admin auf www.elektroauto.community (werbefrei & nicht-kommerziell)

  • Den Speicher mit dem Wandler zu vergleichen bringt wenig Erkenntnisgewinn.

    Hallo Schultes, ich habe den Rohstoffverbrauch der beiden Antriebsarten verglichen. Zugegebenermaßen zugespitzt auf die jeweils größten Einzelpositionen. In Bezug auf Nachhaltigkeit ergibt sich hier durchaus ein Erkenntnisgewinn.


    Was den öffentlichen Diskurs betrifft, findet er eben doch statt. Allerdings mit einseitigem Bezug auf die Umweltschäden durch den Abbau von Batterierohstoffen. An die katastrophalen Schäden durch Ölförderung haben wir uns mittlerweile stillschweigend gewöhnt.

  • Es geht um den Wirkungsgrad.

    Wenn wir sowieso zu wenig Erneuerbaren Strom haben, der Ausbau für reichlich Erneuerbaren Strom noch Jahre dauert, warum fördert man dann diese Verschwendung.


    Der Ausbau der notwendigen Oberleitungen ginge mit Sicherheit schneller und wäre langfristig wesentlich effizienter. Das Wichtigste dabei wäre, der Bahn die Verantwortung für Planung und Durchführung zu entziehen.

    Rein nach dem Wirkungsgrad und was langfristig effizienter ist müssten wir dann aber auch viele aktuelle BEV in Frage stellen.


    Natürlich sind BEV effizienter als Verbrenner. Genauso wie Elektrifizierte Züge mit Akku gegenüber Diesel Zugmaschinen.


    Wir könnten bei BEV auch alles auf die Zukunft schieben wenn endlich kleinere Autos mit Festoffakkus verfügbar wären zu normalen Preisen.

    Das wäre auch nochmal deutlich effizienter als die ganzen Hochgezüchteten SUV kisten in dem 1 Person mit über 200 PS zum Bäcker fährt auf einem 3 Tonnen Klotz aus seltenen Erden.


    Aber stand jetzt sind wir bei Schritt 7 und nicht bei Schritt 635 angekommen.


    Ich persönlich würde mir auch ganz andere Dinge, ein anders Tempo und mehr Mut zum Wandel wünschen. Aber ab und an geht es nicht schneller oder es bedarf halt diese Zwischenschritte. Genauso wie sie beim BEV auch genommen werden hin zur neuen Akku Technik oder kleineren und bezahlbaren Autos für die Masse.


    Man hätte ja auch die nächsten 10,15, 20 Jahre alles weiter mit Diesel betreiben können wenn ein Flächendeckender Ausbau auf Oberleitung so lange dauert.

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