Beiträge von Stereohans

    Der Konfigurator ist seit heute freigeschaltet. Nachdem meiner über Direktkunden-Bestellung läuft, kenne ich nun auch die Flotten-Konditionen. Den großen Akku gibt es da nur mit "Tour"-Ausstattung. Und die Wärmepumpe kostet Aufpreis. Dafür ist Serie schon ziemlich reichhaltig. Unvernünftigstes Extra bei mir ist die Türkis-Lackierung, aber meiner SOLL auffallen, das ist mir den Aufpreis wert.

    Gruß vom Hans

    Nun stoppen leider erstmal das Softwareproblem und Corona das Auto. Vor Frühherbst rechne ich mit keinem ID.3 auf der Straße, obwohl ich gerade einmal einen Kilometer von einem großen VW-Händler weg wohne. Und der "Große", den ich gerne hätte, kommt allen ernsthaften Prognosen zufolge sowieso erst 2021. Da gibt es hoffentlich noch die Förderprämie, sonst wird das Auto definitv zu teuer. Weniger Sorgen macht mir, dass Ionity die Preise heraufgesetzt hat, denn die weltfremden 79 Ct/kWh gelten, sofern ich das richtig verstanden habe, nur für das Ad-Hoc-Laden, wenn man keinem Ladeverbund als Kunde angehört. Nachdem VW zu den Mitgründern von Ionity gehört, gehe ich mal davon aus, dass es mit der VW-Ladekarte deutlich preisgünstiger wird. Hat jemand hier im Forum eine und kann von Erfahrungen mit dem Laden bei Ionity berichten? Dass die acht Euro pro Ladevorgang auf Dauer nicht haltbar sein würden, war eigentlich von vornherein klar...


    Gruß vom Hans


    P. S. Laut Auskunft eines VW-Händlers ist der E-Golf inzwischen ausverkauft. Das war für 20.000 Euro unter dem Strich nach Abzug aller Vergünstigungen die wohl billigste Methode, an einen nagelneuen Golf zu kommen. Und wer keine all zu großen Wünsche bei der Reichweite hat, der kommt wohl auch mit diesem Auto gut zurecht. Aber der Zug scheint nun abgefahren zu sein...

    Bei uns wäre das unvorstellbar bzw. das würde sich der Staat nie trauen.

    Was nicht zuletzt an dem Druck liegt, den die Verbrennerlobby nach wie vor auf die Politik ausübt. Ihr habt ja gesehen, wie vergleichsweise folgenlos hierzulande die Sache mit dem Dieselskandal im Sand verlief. Das E-Auto und/oder die Brennstoffzelle zu pushen, traut man sich schon deshalb nicht, weil viel zu viele Entwicklungskosten in der aktuellen Verbrenner-Generation stecken. Wenn man die Konstruktionen alle in die Tonne treten würde, gäbe es für Abermilliarden, die für die Entwicklung ausgegeben wurden, keinen Return of Investment mehr. Und das würden wiederum die Anteilseigner den Autofirmen nicht verzeihen.

    So, wie die Konstellation derzeit ist, wäre ein radikaler Schwenk in Richtung E-Mobilität für die deutschen Autohersteller wirtschaftlicher Selbstmord. Also halten sie, so gut es eben geht, auch die Politik mit mehr oder weniger diffusen Prognosen in der Warteschleife. Warum das in Norwegen anders funktioniert, lässt sich leicht erklären: Da sitzen meines Wissens keine Global Player aus der Automobilbranche, bestenfalls Zulieferer. Deshalb stehen die Regierenden auch nicht so stark unter Druck, das zu machen, was ihnen die größten Arbeitgeber des Landes vorgeben. Kein Ministerpräsident und erst recht kein Kanzler bei uns will das Risiko eingehen, E-Mobilität per Gesetz zu verordnen, denn dann könnten Daimler und BMW sagen: "Schön, dann gehen wir auf Kurzarbeit und bauen Arbeitsplätze ab, weil uns die Gewinne wegbrechen". Das Totschlag-Argument, denn wenn Menschen ihre Arbeit und ihren Wohlstand verlieren, werden sie die Partei, der sie die Misere zu verdanken haben, nicht mehr wählen.

    Von daher ist es eine Illusion, an echte Demokratie zu glauben. Auch in Deutschland herrscht eher eine Art Oligarchie, eine Herrschaft der Wenigen (reichen) über Viele (ärmere). Und nein, ich bin kein Gesellschaftspessimist, ich analysiere nur (wie jeder gute Journalist) Strukturen und Abläufe und ziehe meine Schlüsse daraus. Bei uns wird die E-Mobilität erst dann ihren Durchbruch (wenn überhaupt) erleben, wenn das Verbrennerpotenzial finanziell abgemolken ist. Und das kann noch eine Weile dauern...


    Gruß vom Hans

    Was die Stromkosten in der Nacht betrifft, war ich immer der gleichen Meinung. Allerdings musste wurde ich im April als ich einen neuen Stromanbieter gesucht habe eines besseren belehrt. Das geht in der Regel nur wenn man entweder 2 Stromzähler hat oder eine Nachtspeicherheizung mit entsprechendem Stromzähler.

    Für den "Normalgebrauch" mit einem Zähler konnte mir das kein einziger Anbieter anbieten.

    Again what learned. Sie langen einem halt doch gerne in die Tasche, die Energieprovider. Deshalb ist mein Fernziel auch mein eigenes Aktiv-Haus, mit dem ich von diversen Versorgern weitgehend unabhängig sein könnte. Wenn ich es an einer Quelle baue, dann ist sogar Wasser nichts mehr, wofür ich an die Gemeinde löhnen müsste. Und mein Auto tanke ich per Photovoltaik selber auf...

    Wärmepumpe heißt vor allem bis zu 20 Prozent mehr Reichweite an kalten Tagen. Vielleicht kann sich VW ja noch entschließen, eine normale Aufpreisliste zu veröffentlichen, aus der man "à la carte" bestellen kann. 20-Zoll-Räder müssen wirklich nicht sein. Eine Sitzheizung ist dagegen gerade bei den erfahrungsgemäß schwachen Heizungen der E-Autos etwas, auf das ich nur sehr ungern verzichten würde. Das wird übrigens auch von den E-Auto-Cracks empfohlen, die schon länger elektrisch fahren: Wenn es kalt ist, soll man nicht die (elektrische) Heizung auf Vollast orgeln, sondern sich mit warmer Kleidung und Sitzheizung auf Temperatur halten - die Reichweite dankt es einem...

    In der Nacht ist auch der Strom meistens etwas billiger. Im Hotel gedenke ich allerdings gar nichts zu zahlen, wenn ich da übernachte. Ein klarer Vorteil gegenüber dem Verbrenner. Übrigens gibt es inzwischen bei uns an mancher Aldi-Filiale Stromsäulen, die auch nichts kosten. Da kann man während des Einkaufs locker 30 bis 40 Kilometer Reichweite laden. Wo gibt es das schon sonst für lau? Schade nur, dass es voraussichtlich nicht dabei bleibt...

    Zumindest bei mir in Fürth ist der Strom schon seit über zehn Jahren "grün", also zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien. So lange ich daheim tanke, habe ich also definitiv ein ruhiges Umweltgewissen. Ähnlich sieht es übrigens in Österreich aus, denn hier wird ganz viel Strom aus Wasserkraft gewonnen. Was man aus meiner Sicht nie vergessen sollte, ist die lokale Emissions- und letztlich auch Lärmfreiheit des E-Autos. Das "Fußgänger-Warnbrummen", das seit dem Sommer vorgeschrieben ist, kann man beim E-Golf übrigens an- und abschalten. Wenn ich also bei Nacht und Nebel losfahre, wenn sowieso keine Passanten auf der Straße sind, muss ich die Nachbarn nicht mit elektronisch erzeugten Motorgeräuschen aus dem Schlaf reißen. Ich hoffe, dass das beim ID.3 so bleibt.

    Wobei vieles nicht halb so heiß gegessen wird wie es gekocht wurde. Ich hatte vor Jahren ein Smart-Cabrio, das mit dem kleinen Dieselmotor steuerlich als Drei-Liter-Auto eingestuft (und damit von der Steuer befreit) war. Die Drei-Liter-Zulassung hatte der Kleine eigentlich nur mit den "Trennscheiben" an der Vorderachse: 135er auf 14-Zoll-Felgen, die für konsequenten Nullkomfort sorgten. Irgendwann hatte ich von dem Gehoppel genug und kaufte mir 15-Zoll-Felgen, auf die dann rundherum 175er Reifen aufgezogen wurden. Ergebnis: Der Fahrkomfort und auch der Geradeauslauf wurden um gefühlt tausend Prozent besser - und am Verbrauch änderte sich NICHTS!!! Real konnte ich den Smart, wenn ich beispielsweise Südtirol im Bummeltempo zwischen 70 und 80 durchquerte, mit echten 2,8 bis 2,9 Litern Diesel fahren. Und in einer dunklen Winternacht schleppte ich mich mit leerem Tank (auch die letzte Anzeigelinse war leer und blinkte warnend) noch über den kompletten Achenpass, bis ich am Tegernsee eine funktionierende Automatentankstelle fand. Irgendwie sagt mir mein Unterbewusstsein, dass es wieder abenteuerlich werden könnte.

    Kennt ihr eigentlich Horst Lünings nettes Video zum Thema "Model 3 leer fahren?" Finde ich witzig, aber auch aufschlussreich...

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    ich erinnere mich an den Bürgermeister von Herzogenaurach, der mir in einem grundsanierten Wohngebiet ganz stolz die dort an einer Parkbucht installierte 22-kW-Säule zeigte. Auf meine Frage, ob er sich an der Stelle auch einen Schnelllader vorstellen könnte, wechselte er seine Farbe und meinte, er wolle ja nicht das ganze Wohngebiet verdunkeln, nur weil einer sein Auto lädt. Entgegen anderer Behauptungen ist es halt mit der Stromlieferfähigkeit vieler städtischer Netze nicht all zu weit her. Verzeihlich aus meiner Sicht, weil bei deren Aufbau ja niemand damit gerechnet hat, dass auch Autos mal zu den Stromverbrauchern zählen würden...

    Das war kein off topic, nur das Thema weiter gedacht. Wenn Du genug Kilometer im Akku hast, wirst Du die Ladesäule am einsamen Bahnsteig in der Regel links liegen lassen. Da tanke ich lieber am Brenner-Outlet, denn da kann man nicht nur Markenklamotten zum Spottpreis (manchmal) kaufen, sondern auch ziemlich guten Kuchen in Verbindung mit phantastischem Kaffee zu sich nehmen. Bis ich satt bin, ist das Auto dann auch wieder für 200 - 300 Kilometer mehr gut. Denn da stehen inzwischen Schnelllader von Ionity...

    250 Kilometer wären mir zu wenig, dafür bin ich einfach zu oft und zu weit auf Achse. Die reale Reichweite wird wie bei allen E-Autos starke Unterschiede zwischen Sommer und Winter aufweisen, weshalb bei mir auf jeden Fall eine Wärmepumpe mit im Paket sein muss. Vielleicht schrauben sie bis zum Serienstart auch noch an der Ladeleistung. Reale 150 kWh wäre schon nicht schlecht, der Porsche Taycan schafft das bereits, der Jaguar iPace ist nicht all zu weit davon weg. Das anderswo in diesem Forum propagierte "Nebenher-Laden" ist zwar grundsätzlich die richtige Herangehensweise für die tägliche Autobenutzung, aber wenn ich auf Strecke gehe, dann will ich, sofern möglich, NICHT 14 oder 16 Stunden für eine Distanz brauchen, die ich mit dem Verbrenner in fünf oder sechs Stunden fahre.


    Aber das sind dann sowieso im wahrsten Sinn des Worts Erfahrungswerte und die werden hier auch berichtet. Auf jeden Fall macht elektrisches Fahren ganz abseits des Umweltgedankens eine Menge Spaß. Bei nächster Gelegenheit mache ich für meine Zeitung wieder mal eine Sonderseite, wie es mit dem Ladenetz in unserer Region bestellt ist. Vor einem guten Jahr sah es vor allem in der Fränkischen Schweiz eher mau, streckenweise sogar richtig gruselig aus. Wäre der Akku tatsächlich leer gewesen - ich wäre in ein paar Gegenden stehen geblieben. Was hilft es beispielsweise, wenn eine kleine Stadt sich zwar eine Ladesäule auf dem Marktplatz hinstellt, diese Säule aber nur mit einer speziellen Ladekarte aufgeschlossen werden kann, die man sich zuvor bei der Tourist-Info holen muss. "Kein Problem", sagt ihr jetzt wahrscheinlich auf Anhieb. Blöd nur, wenn es Sonntag ist und besagte Tourist-Info nur wochentags geöffnet hat...


    Gruß vom Hans

    Beim ID.3 muss es doch allein schon aus physikalischen Gründen genauso sein? Die drei Varianten vom ID.3 First hätten dann leicht unterschiedliche Reichweite?

    Haben sie ganz gewiss. Aber nachdem bislang nur Testautos aus der Nullserie auf der Straße sind, werden die entsprechenden Daten genau jetzt, in diesem Augenblick, eingeholt. Natürlich kannst Du per Computersimulation relativ genau sagen, wie viel Du mit diesem oder jenem Abrollumfang der Räder verbrauchen wirst.

    In der Praxis hängt das aber noch von einigen anderen Faktoren ab, beispielsweise vom Rollwiderstand bestimmter Gummimischungen und Reifenprofile. Eine Ahnung davon bekommst Du, wenn Du die Reifentests, wie sie in den Fachzeitschriften stehen, mal etwas genauer liest. Die Balance zwischen Verbrauch, Fahreigenschaften auch und gerade auf nasser und/oder verschneiter Straße (Bremsweg!) und Allround-Eigenschaften hinzubekommen, ist eine hohe Kunst.

    Und wie gesagt, diese Tests werden mit den ersten serienreifen ID3s derzeit gefahren. Am Ende zieht man dann einen Mittelwert und kann pro Reifenformat einen relativ genauen Durchschnittsverbrauch angeben. Würde VW derzeit Schätzwerte publizieren, wäre das unseriös und die Kunden könnten dem Konzern ganz zurecht aufs Dach steigen, weil er ungenaue Zahlen angegeben hat. Geduld ist das Zauberwort...


    Gruß vom Hans