Könntest du aber vielleicht einfach auflisten, was für Daten gesammelt werden oder zumindest die aufführen,
Es gibt einen Bericht in Form einer PDFs, welches aus dem Tool, mit dem die Crash-Daten ausgelesen werden, direkt generiert.
In diesem Bericht sind, neben der Beschreibung der Messgrössen und der Umstände, wie diese Hersteller individuell erfasst und somit auch bewertet werden müssen, die eigentlichen Messdaten in Tabellen-Form und z.T. Grafisch wiedergegeben.
Die Fahrzeugindentifikation VIN, Kilometerstand Datum/Urzeit des Records etc. ermöglichen eine genaue Zuordnung des Crash, der gespeichert wurde.
Die Daten selber sind noch einmal als Hex-Roh-Daten, also wie sie das Tool vor der Berichtsgenerierung aus dem Speicher gelesen hat, Teil des Reports.
Die Pre-Crashdaten werden wie folgt gezeigt:
pasted-from-clipboard.png
Mehr Daten der "Vorgeschichte" gibt es nicht. Entsprechend muss man zeitliche Verläufe interpretieren und z.B. Fahrzeugbeschleunigungen, Lenkwinkel- oder Fahrpedal-Änderungen berechnen und einschätzen können.
Z.B. Wie schnell ist vom Fahrpedal auf die Bremse gewechselt worden, mit welchen Gradienten wurde das Fahrpedal gedrückt oder halt reduziert etc.
Diese Daten werden halt mit nur 2Hz und nur für die letzten 5 Sekunden vor Crash-Detektierung aufgezeichnet.
Nach dem Crash wurden alle fahrzeugrelevanten Beschleunigungen (x , y, z Achse) und die Geschwindigkeitsänderungen für 250ms mit 100Hz aufgezeichnet und grafisch dargestellt.
Also beschreibt der Crash-Report viel mehr das Verhalten des Fahrzeug kurz nach dem Crash, als seine Vorgeschichte.
Zudem gibt es eine Tabelle, die die Auslösezeit der entsprechenden Airbags, Gurtstraffer und der Pyro-Fuse des HV-Kreises angibt und aus der zu erkennen ist, welche Komponenten wann ausgelöst wurden:
pasted-from-clipboard.png
Zum anderen: Warum hältst du 2x/Sekunde für zu wenig? Das meine ich als ehrliche Frage, nicht als Provokation.
Fahrdynamisch relevante Grössen sollten minimum mit 10Hz besser schneller aufgezeichnet werden.
Auch die Betätigung von Gas und Bremse mit 2Hz ist deutlich zu langsam, denn wenn du z.B. schnell das Fahrpedal von 0 auf 100% betätigst, gebrauchst du iDR ca. 500ms. Bei einem vollständigen schlagartigen Lösen des Pedal dauert es meist weniger lange.
(Ich schaffe es für Testzwecken in 200ms, also kann ich einen (extrem-) schnellen TippIn/Tippout über den gesamte Pedalweg und weniger 400ms erreichen.
Mit einer Samplerate von 2Hz und keiner Mittelwertbildung (iDR werden die Momentanwerte zum Samplezeitpunkt "weggespeichert") würde ich es schaffen, dass diese Pedalbetätigung nicht aufgezeichnet würde und 0% Pedal in den Messschrieben stand, obwohl ich kurzzeitig "Vollgas" gegeben und ein BEV darauf kurzfristig zumindest reagiert hätte.
Ist diese niedrige Samplingrate von 2Hz eigentlich Industriestandard im Automotive Bereich oder irgendwie dem Bus geschuldet?
Nein, weder das eine noch das Andere.
Die Messgrössen stehen auf dem CAN-Bus deutlich schneller zur Verfügung und könnten entsprechend deutlich hochauflösender Aufgezeichnet werden.
Warum dies nicht passiert, weiss ich nicht, ich habe offengesagt schneller erwartet.
Das ist spannend. Sind in den Daten Inkonsistenzen zu finden?
Z.B. ein Signal von der Bremse, aber positive Beschleunigungswerte?
Verstehe bitte, dass ich mich hierzu solange nicht äussern möchte, bis die Quelle zustimmt.
Ich verstehe auch nicht wieso du die Ergebnisse nicht posten kannst. Solange diese Anonym bleiben braucht es doch kein Einverständnis?
Man hat mir die Daten im Vertrauen gesendet und entsprechend gehe damit um.
Würden anonymisierte Daten eine Inkonsistenz zeigen, würden diese automatisch auf andere Fälle übertragen werden, was die Diskussion in einem Forum nicht vereinfacht.
Sowohl in dem Fall, dass das Fahrzeug als auch der Fahrer "ein Problem hatte.. "