Dann komme ich mal zu den Fakten. Habe gerade bei VW angefragt meinen ID.3 bereits nach 2 Jahren aus dem Leasing zu übernehmen (Vertrag läuft eigentlich 3 Jahre und 90.000 Km)
Aktueller KM-Stand = 55.000 Km
- Fahrzeugneupreis vor 2 Jahren : 32.540 €
- Anzahlung (Prämie vom Staat) : 7.500 €
- 24 Leasingraten : 7.200 €
damit verblieben rechnerisch = 17.840 €
Preis lt. VW-Leasing = 23.500 €
Sagen wir mal so, ich habe das Angebot dankend abgelehnt
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Hätte ich auch abgelehnt
Dennoch folgende Anmerkungen:
Zum Einen ist das Geschäftsmodell von VW-Leasing eben Leasing. Deshalb kannst Du nicht erwarten, attraktive Angebote zur vorzeitigen Ablösung zu bekommen. Insofern kann hier schon in der Tat ein Abwehrangebot angenommen werden.
Und zwei Denkfehler:
- Du hast die Zinsen nicht mit eingerechnet. Diese sind in den Leasingraten enthalten und schmälern somit den Teil, der den Wertverlust durch Abnutzung kompensiert. Das sind also weniger als die 7.200 EUR.
- Aber vielmehr: Vergleichswert für das Angebot von VW ist eben nicht das was rechnerisch verbleibt (denn die Annahme, die vor mehr als 2 Jahren in die Berechnung der Leasingrate führte, kann ja mittlerweile falsch sein), sondern das, was heute ein vergleichbarer ID.3 heute Wert ist (Marktpreis). Und wenn die Preise eben höher sind als damals angenommen, dann war das Leasing ein vergleichsweise schlechteres Geschäft für den Leasingnehmer als Kauf/ Finanzierung. Wäre die Gebrauchtwagenpreisentwicklung aber gerade anders herum gewesen, dann hätte der Kunde diesen Verlust nicht getragen.
Insofern waren die Leasingkosten eine Art Prämie für eine risikolose Restwertkalkulation. Kein Risiko einen Wertverlust zu erleiden. Aber auch keine Chance an Marktsteigerungen zu partizipieren. Und ganz am Ende ist ja auch klar, die Leasinggesellschaften wollen und müssen auch was verdienen.