(...) für mich ist der bestand abgehackt, irgendwann kommt noch 3.7 OTA and thats it.
die läuft soweit gut, bringt aber weder neue features noch eklatante verbesserungen zur 3.2 - die bei unserem auch gut gelaufen ist. auch für mich hat sich in den 3 jahren deutlich zu wenig getan SW seitig, reines bugfixing war nicht das was versprochen wurde, bzw. ich erwartet hätte. (...)
Im Grundsatz schließe ich mich Deiner Analyse an rezis.
Beim vielen (zwischen den Zeilen) Lesen, Vorträge und Meinungen hören und daraus meine Interpretation bildend zur VW-Softwarestrategie (bzw. "operativen" Chaos) ist meine Prognose in die Zukunft etwas anders - bei Dir verstehe ich es so, dass Du davon ausgehst, dass aus Deiner Erfahrung der letzten drei Jahre, die nächsten drei ableitbar sind. - das sehe ich anders.
Aber im Grundsatz gilt erst einmal über allem:
Volkswagen Fahrzeuge sind per (Haus)Defintion "tradierter" und somit konventioneller angelegt (Design, Haptik, Verhalten, Funktion usw.). Die Philosophie ist grundsätzlich anders als bei Tesla oder ähnlichen Marken. Das wird niemanden wirklich "wundern", aber man muss es sich klar machen, wenn wir "Freaks" über das Thema reden - man kann die Fahrzeuganlage von VW und z.B. Tesla nicht miteinander vergleichen, da die "buyer-persona" die für die Marke stellvertretend steht definitiv nicht vergleichen.
Volkswagen war in seiner Kernbotschaft schon immer "ruhig, zurückhaltend, ein wenig spießig und ggf. auch "solider" (in mehrerer Hinsicht). Das ließ sich nicht mit einem aufsteigenden Elektromarkt wirklich gut verpaaren, wird aber in Zukunft wieder gut zusammenfinden (der größte Teil der Zielgruppe/Käuferschicht, die so tickt wie das Marken-Leitmotiv "kommt noch").
Das eigentliche Ergebnis, weswegen ich glaube, dass Software in den kommenden drei Jahren anders bei VW behandelt werden wird als in den letzten drei ... die letzten drei bis fünf Jahre Softwareentwicklung für eAutomobile waren absolutes Chaos bei VW. Dies hatte mehrere Gründe (Neuausrichtung nach Dieselskanal aka "Flucht nach Vorne" und vollkommen verfrühter / verschlafener Markteintritt der Kernmarke und Schwestern / Töchter!) ... Softwareentwicklung musste in dieser Diemsion neu gelernt werden (bisher zu 95% Zulieferer die die Software gemacht haben), (verdeckter) Streit um die Kompetenzen und Ausrichtung (= Zeitverlust!) mindestens auf mittlerer Managementebene.
Im Ergebnis gab es einen Garten an Softwareversionen, Komponenten, Releasestände und Doppelstrukturen.
Der ganze Schwerbenhaufen wurde (und wird noch aktuell) zusammengekehrt und die Plattformen auf Softwarestände fokussiert (3.x Bestand wird nun auf 3.7.x aus einem vollkommenen Chaos (man denke an die 12V-Batterienachrüstung weil man im Nachgang festgestellt hat, dass ein Update die Batterie in ihrer Kapazität im Durchschnitt komplett überfordert hätte!) "angehoben", um dann einfacher von Stand zu Stand zu gehen ... ob da noch viel folgt nach 3.7.x glaube ich auch nicht, aber im Shop wird es ein paar WebApps geben (z.B. Spotify, Apple Music o.ä.). Aber "wenn" die alte Plattform (mit all ihren Varianten) hinter einer 3.7.x versammelt wurde und die 4.x Versionen auch in ihrem Softwarekreis einheitlicher mitgehen, dann wird mehr Ruhe einkehren und man wird das Thema "Shop" und "Features" bei der Software viel regelmäßiger sehen, da man den Updateprozess besser im Griff hat und die Releaseschritte über die ganzen Varianten hinweg nicht mehr so riesig sind.
Der "Stau" ist aktuell groß und man hat (berechtigterweise) Angst in der Fläche mit OTA und großen Updates zu operieren, da man nicht zu viel Ausfall (brick) haben will (Image + Werkstattüberlastung).
Fazit: Das größte Chaos in der Softwareblamage von VW liegt m.E. hinter uns - die dieswöchige offizielle Ankündigung deutet daraufhin, dass das "zusammenkehren der Updatethemen bei 3.x" zu einem Ende kommt und dass man dann und mit den Erfahrungen in Zukunft schneller wird arbeiten können.