Letztendlich bestimmt halt jeder für sich selbst, was Fakt, Stand der Technik oder auch Stand der Wissenschaft ist. Das kann man (Gottseidank) nicht von oben verordnen.
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Nicht umsonst gibt es für fast jede Situaition des Lebens gegenteilige wissenschaftliche Meinungen, welche ist nun richtig? Die, die ich vertrete, oder vielleicht doch die andere?
Sorry, aber beide Aussagen sind totaler Quatsch.
Sowas sagen nur die, die nicht verstanden haben, was Wissenschaft ist, oder die, die Wissenschaft ablehnen und sich lieber an die ihnen genehmen "alternativen Fakten" halten wollen ...
Zum Mitschreiben:
Gerade die Wissenschaft mit ihren Prinzipien und dem sich daraus ergebenden Stand wissenschaftlichen Wissens war die Emazipation von der von "oben verordneten" Weltsicht.
Und diesen Stand der Wissenschaft sucht sich niemand aus, nicht einmal die Wissenschaftler oder die Wissenschaft an sich suchen sich den aus.
Der ergibt sich ganz einfach aus den wissenschaftlichen Erkenntnissen.
Wissenschaft ist per definitionem ergebnisoffen.
Man muss auch beachten:
Nicht jeder, der sich selbst Wissenschaftler schimpft, ist einer oder handelt und redet den wissenschaftlichen Prinzipien folgend.
Daher ist auch das wissenschafltiche Prinzip der gegenseitigen Überprüfung der gewonnenen Erkenntnise das wichtigste Prinzip der Wissenschaft.
Und darum ist auch wichtig zu verstehen, dass eben der wissenschaftliche Konsens - also die "Mehrheitsmeinung" oder der "mainstream" - in der Wissenschaft von großer Bedeutung ist weil er von vielen Seiten überprüft (zu widerlegen versucht) und dann anerkannt ist, und davon abweichende "Meinungen" eben genau das sind: Meinungen und keine wissenschaftlichen Erkenntnisse.
Eigentlich gibt es keine "wissenschaftliche Meinung". Das ist ein Widerspruch in sich. Es gibt Thesen (z.B. zur Erklärung einer Beobachtung), und vielleicht auch andere Thesen, die einander widersprechen können, aber das sind Vorstufen vor dem Erreichen einer Erkenntnis. Also eine These, die ein Wissenschaftler der Wissenschaftsgemeinschaft zur Diskussion stellt und die dann vielfach überprüft und zu widerlegen versucht wird, kann dann zu einer allgemein anerkannten wissenschaftlichen Erkenntnis reifen, wenn sie von anderen unabhängigen Wissenschaftlern wiederholt bestätigt wird und nicht widerlegt werden kann.