Beiträge von HaWi

    Ich fürchte da müssen sich, wenn es hart auf hart kommt, die Rechtsgelehrten drüber streiten. Aus meiner Sicht kann nur einer der Verkäufer sein und die Formulierung: "Der Verkauf des Fahrzeugs erfolgt im Namen und auf Rechnung der Volkswagen AG" hört sich recht eindeutig an. Zudem hat VW ja selbst das neue Agenturmodell erklärt und angepriesen...Vielleicht ist das neue Konzept noch nicht überall angekommen, verstanden worden...Passt aber insgesamt zu dem intransparenten Gesamteindruck den VW derzeit leider vermittelt....

    Wobei das nicht stimmt, wie ich leider erfahren musste, die Autos werden an uns vom Händler verkauft, man hätte keinen Kaufvertrag mit VW.
    So ist es jedenfalls bei meinem ID4.

    Hm, VW stellt das aber anders dar, von wem hast du denn die Aussage? Schau mal in deinen Vertrag, in meinem steht VW drin, der Händler wickelt allerdings ab...https://www.volkswagenag.com/de/news/2020/05/all-volkswagen-retail-partners-agree-new-sales-model-for-id-family.html

    Machen wir doch mal die Gegenprobe: Wer hat denn schon ein MJ22 mit aktueller Software?

    Aus welchem Grund sollte mein fertiger(!) ID.3 eurer Meinung nach nicht an mich übergeben werden können? Und zuletzt: warum sollte mir mein Händler/Freund hier etwas falsches kommunizieren?


    Insgesamt sehe ich hier nicht die Influenzer als die Bösen (wie mir hier unterstellt wird), sondern die Strategie des Konzerns. Ich mag es nicht, belogen zu werden - und dann auch noch so plump...

    Full ack, scheint aber nicht nur die MJ22 zu betreffen, denn mein MJ21 (März) soll nach letzter Info erst Anfang Oktober (fiktiv und unverbindlich) zur Auslieferung kommen.

    Sorry, aber das sehe ich anders.

    Wie VW seine Kommunikation regelt, ist eine konzerninterne Entscheidung und dürfte dem Kunden, der ein Interesse am Ergebnis hat, ziemlich egal sein. Seit der Einführung des Agenturmodells im Privatkundenbereich tritt VW nicht nur als Hersteller, sondern auch als Verkäufer auf. Die Händler übernehmen in dem Spiel zwar die "Arbeit am Kunden", sind letztlich aber nur Vermittler. Das Ping-Pong-Spiel von Schuldzuweisungen ist der ganzen Sache jedenfalls abträglich und steuert sicherlich nichts zu der (hoffentlich) angestrebten Kundenzufriedenheit bei.


    Ich sehe hier VW in der Pflicht bei Abweichungen proaktiv zu informieren, denn letztlich kann der Händler nur das weitergeben, was VW als Hersteller und Verkäufer an Informationen herausgibt. Die Verantwortung einfach auf die Händler abzuwälzen, und im Ergebnis den schwarzen Peter zuzuschieben, halte ich für unfair. Wenn mir mein Händler sagt, das sich das Fahrzeug laut den bereitgestellten Tools seit Juni in Produktion befindet, keine weiteren Informationen (wie zum Beispiel konkrete Gründe) abrufbar sind, kein Auslieferungstermin buchbar ist und lediglich ein Standardschreiben mit wenig nachvollziehbaren Floskeln zur Verfügung gestellt wird, dann sehe ich das Problem definitiv nicht beim Händler.


    Wie gesagt, die Probleme (Pandemie, Lieferketten, Chipmangel) sind nicht vom Himmel gefallen und wenn sich jetzt im Juli diese Auswirkungen auf Bestellungen aus Anfang März auswirken, dann ist im Vorfeld schon mächtig was falsch gelaufen. Komisch, dass andere Hersteller wie Hyundai, Tesla & Co. durch intelligente Vorratshaltung und Beibehalten von Bestellmengen deutlich geringere Beeinträchtigungen ertragen müssen. Besonders spannend wird es, wenn man VWs Gründe heranzieht und gleichzeitig im eigenen Wirkungskreis feststellen muss, dass deutlich später bestellte ID.3 bereits zur Auslieferung gekommen sind...

    Meiner Meinung nach wird die Ruhe im Elektro-Auto zum Teil oft überbewertet. Ab 90 km/h ist meiner Erfahrung nach subjektiv kaum noch ein Unterschied zu einem halbwegs vernünftig gedämmten Verbrenner festzustellen. In diesem Modus fangen die Windgeräusche an zu dominieren. Im Stadtverkehr und bei moderat schnellen Überlandfahrten (bis etwa 80 km/h) ist da aber tatsächlich ein echt positiver Effekt festzustellen. Dazu zähle ich auch den ID.3 der bei mir einen sehr guten Eindruck hinterlassen hat.


    Erst Fahrzeuge bei denen die Gesamtkonstruktion auf ein besonders geringes Geräuschniveau hin ausgelegt ist (Entkopplung der Fahrwerkskomponenten, Doppelverglasung rundum, aerodynamische Geräuschoptimierung usw.), trennt bei höheren Geschwindigkeiten noch mal merklich die Spreu vom Weizen, sind aber dann nur im gehobenen/ hohen Preissegment zu finden. Dazu gehören zum Beispiel der Audi e-tron oder der Mercedes EQS.


    Ansonsten sind meiner Meinung nach beim ID.3 durchaus kontrovers einzustufende Punkte die man für sich persönlich bei einer Probefahrt checken sollte:


    Klavierlackflächen

    Ansprechverhalten/ Funktionsumfang Infotainment

    Platzverhältnisse/ Variabilität


    Da das alles individuell recht unterschiedlich bewertet und eingestuft wird, dürfte lediglich eine ausgiebige Probefahrt die persönlichen Schwerpunkte herausbilden..

    Ps. wie kommt VW eigentlich auf den Wltp Verbrauch von 350 km beim 45er Akku?????????????????????????????????????????????????????????????

    Hier erklärt der ADAC den WLTP. Wenn im Prüfzyklus lediglich ein Drittel der Distanz mit mindestens 90 km/h absolviert werden muss, dann wird es, glaube ich, recht schnell klar, wie VW auf eine Reichweite von 350 km kommt. Zudem spielen da auch das Reifenmodell, die Rädergröße und die eingeschalteten Nebenverbraucher eine nicht unwesentliche Rolle. Also mit der optimal abgestimmten Fahrzeugkonfiguration in Kombination mit einem sehr zurückhaltenden Gasfuß...

    Meine Bestellung aus Anfang 03/21 (ID.3 Pure Performance, ohne Schnickschnack) sollte ursprünglich Ende Juli/ Anfang August ausgeliefert werden. Zum Bestellzeitpunkt wurde eine Lieferzeit von 3-5 Monaten versprochen. Die Zuweisung der FIN erfolgte schließlich 06/21 und hat fast schon Hoffnung auf eine frühzeitigere Auslieferung gemacht. Inzwischen hat sich der Liefertermin auf Anfang Oktober (natürlich unverbindlich) verschoben. Als Gründe müssen wie beim Niederbayer abgerissene Lieferketten, Chipmangel und Corona-Pandemie herhalten.


    Die Kommunikationsstrategie von VW ist aus meiner Sicht mehr als optimierungsbedürftig (nur auf mehrmalige Nachfrage gibt es überhaupt eine Antwort, vorgefertigte Standardmitteilung) und die angeführten Gründe sind nicht unbedingt glaubwürdig. Die Corona-Pandemie gibt es nicht erst seit Juli und der Chipmangel wurde schon Dezember 2020 thematisiert. Wenn das jetzt diesem Weltkonzern auf die Füße fällt, dann hat man im Vorfeld sicherlich seine Hausaufgaben nicht gemacht oder den Kunden besseren Wissens das blaue vom Himmel versprochen, bloß um möglichst hohe Auftragszahlen zu generieren.


    Inzwischen macht sich bei mir der Eindruck breit, dass sich an der Betreuung der Kunden und deren Wertschätzung trotz Dieselskandal und Softwaregate im Grunde nichts geändert hat. Blockade, Intransparenz, Paragraphenreiterei und Vertröstungen stehen hier im Vordergrund. Offene und unaufgeforderte Information des Kunden? Fehlanzeige! Der Hersteller verweist auf den Händler, der Händler auf den Hersteller. Der Dumme ist am Ende der Kunde.


    Die Entscheidung VW doch noch mal eine Chance zu geben, erweist sich immer mehr als Fehlentscheidung. Schade, dann ist für mich halt lernen durch Schmerz angesagt und dieser VW sicherlich der Letzte, den ich als Kunde fahren werde.