On-Charge Ladesäule beantragen

Moin,

wenn du in die Suchmaske weder "oncharge" noch "On-Charge" sondern "OnCharge" eingibst, solltest du ein paar Ergebnisse bekommen. So weit ich es gesehen habe, sind aber keine Erfahrungsberichte dabei, die du ja suchst.

Ich greife mal meinen eigenen Post aus dem Erwartungsthread heraus, mit dem ich meine bisherigen Erfahrungen zumindest andeute:

Zitat von nikolaus aus dem Erwartunsgthread

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- nach einem Jahr Planungs- und Beantragungs-Wirrwarr endlich eine OnCharge-Ladesäule an "meiner" Straßenecke

- ....

Gruß von der Küste

Wenn Bedarf und mehr Zeit ist, schreib ich nachher gerne ein paar Zeilen dazu...

Gruß von der Küste

Seit letzter Woche habe ich tatsächlich das Gefühl, dass ich das so eines schönen Tages mal über "meine" OnCharge-Ladesäule werde sagen können:

Zitat von horsty

...Das heißt, es gibt nun schon einmal min. 1 Fall für dem der Prozess geklappt hat

Um hier niemanden mit meinen Notizen über die Chronik der Ereignisse zu langweilen… hier die Kurzfassung: wir kamen uns im Sommer 2020, nachdem wir OnCharge in einem Fernsehbeitrag in der ARD als seriöses Unternehmen vorgestellt bekamen, echt clever vor: wir gaben ihnen nämlich den Auftrag für Planung und Beantragung solch einer Ladesäule in unserer Nachbarschaft, bevor wir selber überhaupt ein E-Auto bestellt hatten! Das muss so im September gewesen sein, als wir das erste Mal diese bunten Zeilen zugesandt bekamen, die du in deinem ersten Post gezeigt hast. Ja, der Standort war geprüft und als passend bewertet worden: viele Einfamilienhäuser, kaum eines mit einer eigenen Auffahrt für das Fahrzeug auf das Grundstück. Unser Wunschstandort wurde dann zunächst von der Stadt abgelehnt: Gehweg zu schmal für Ladesäule + 2 sich begegnende Kinderwagen ( ). Alternativstandort wurde schnell gefunden: Grünstreifen zwischen Gehweg und Straße war ein ausschlaggebendes Kriterium für die Zusage der zuständigen Instanzen der Stadt. Deren grünes Licht kam so im Frühsommer 2021. Aber die bunten Zeilen 9 und 10 wollten dann partout nicht mehr grün werden...

Zitat von horsty

...
Spannend fände ich zu erfahren, inwiefern man später ggf. noch in den Prozess eingebunden wird, nachdem man die Fotos geschickt hat. Meine Verständnis nach ist man ab dieser Stelle dann gar nicht mehr involviert?

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„Gar nicht mehr involviert“? Was für eine coole Socke müsste ich sein? Ich fahre seit etwa 1/4Jahr meine E-Karre und wünsche endlich eine Ladegelegenheit, zu der ich nicht extra hinfahren muss. So viele gibt es davon in Bremerhaven nicht. Und die meisten Erledigungen inklusive der Wege zur Arbeit machen wir mit dem Rad. Da guckst du jeden Tag, ob nicht bald mal der Bagger um die Ecke kommt. Und es passierte Monate lang: nichts. Irgendwann nimmst du dann mal den Hörer in die Hand (ein paar Mails sind auch schon geschrieben worden) und erreichst jemanden, der zuständig ist. Wenn du nicht in Bremerhaven wohnst, mag das ja noch ganz erfreulich sein, hier war es das aber nicht. Niemand konnte oder wollte mir plausibel erklären, warum so lange kein Fortschritt erkennbar war. Da wurde scheinbar nur der Schwarze Peter zwischen Stadt und Netzbetreiber hin- und hergeschoben.

Gut, ich hätte die Finger vom Hörer lassen und mir den Nervkram ersparen können. Den nimmt dir OnCharge wirklich komplett ab! Man wird von ihnen nicht mehr eingebunden, dem Plan nach sollte es dann ein Selbstläufer werden. Die stehen in professionellem Austausch mit den zuständigen Ämtern und arbeiten ihr Programm solide ab, das jedoch nicht ganz kompatibel mit den Strukturen der hiesigen Instanzen schien. Aber die OnCharge-Mitarbeiter*innen scheinen geduldig zu sein und starke Nerven zu haben. Sie sagen aber auch, dass es in anderen Gemeinden deutlich schneller als in Bremerhaven geht. Also nur Mut!

Doch jetzt ist sogar für mich der Punkt erreicht, wo ich langsam an die Realisierung des Vorhabens glaube: aus dem zuständigen Amt habe ich erfahren, dass die erforderlichen Verkehrsschilder bestellt werden sollen („kurzfristig“)! Könnte also sein, dass nach 1,5 Jahren die Ladesäule steht… Wenn's wirklich klappen sollte, lasse ich es euch wissen.

Grüße von der Küste

Das ist ja super interessant! Ich habe mich jetzt auch direkt mal registriert, weil es bei mir auch keine Säule in der direkten Nähe gibt, aber sehr viele Wohnungen in meiner Straße neu entstanden sind.

Mein Vermieter kommt nicht aus dem Knick und mein Bezirk (Berlin Treptow-Köpenick) tut auch nichts.

Ich bin sehr gespannt, glaube aber noch nicht so recht daran, dass es klappt 😄 Dennoch vielen Dank für den sehr interessanten Tipp!

Zitat von horsty

... Gerade für mich als sogenannter "Laternenparker" interessant. Also habe ich das diese Woche auch gleich einmal getestet und einen Standort für Dresden vorgeschlagen. Am nächsten Tag bekam ich auch sofort eine Antwort, dass mein Standort akzeptiert wurde und für den weiteren Prozess mehr Informationen benötigt werden.

horsty Dresden ist bei On Charge ein besonderer Fall. Ich habe meine Säule Anfang Oktober 2020 beantragt, vor 15 Monaten. Nach einem Vierteljahr war ich bei Punkt 6 im On-Charge-Prozess - Antrag zur Errichtung an die Stadt versendet. Und da bin ich heute, ein reichliches Jahr später, immer noch.

Es ist ein politisches Problem: Die Stadt hat sich für Schnelladesäulen an den Mobipunkten entschieden, wo der ÖPNV, Carsharing und Leihfahrräder konzentriert sind. Dazwischen soll es keine AC-Lader im öffentlichen Raum geben, so ist die aktuelle Linie im Bauamt. Sicher spielt auch eine Rolle, dass die Stadtwerke, die DREWAG, ihr Monopol bei der LIS behalten sollen. Ich glaube inzwischen, das wird das Kartellamt entscheiden, und erst dann bekommen wir unsere On-Charge-Säulen. So viel ich weiß, gibt es in Dresden mindestens 30 beantragte Säulen, die in ähnlicher Weise auf Eis liegen.

Entlastend muss man sagen, dass viele Stadtteile von Dresden überdurchschnittlich gut mit Lademöglichkeiten versorgt sind, verglichen mit den meisten anderen Städten. Aber für den weiteren Hochlauf der E-Mobilität wird das nicht reichen, und das größte Wachstumspotenzial gibt es bei den künftigen Laternenparkern. Freilich verhalten sich Berlin und viele andere Städte ähnlich blöd in dieser Frage.

On Charge hat sich das sicher vor drei jahren einfacher vorgestellt. Ich hoffe, dass ihnen wirtschaftlich nicht die Luft ausgeht. Ein bißchen mehr Transparenz gegenüber den Kunden könnte auch nicht schaden. Aber wenn ich Kontakt aufgenommen habe (den ersten Jahrestag des Ladesäulenantrags wollte ich z.B. nicht allein feiern), haben sie schnell und inhaltlich engagiert reagiert.

Zitat von horsty

...

Teilt einem On Charge Ansprechpartner bei der Stadt mit, die man selbst fragen kann um dem Prozess mehr "Dampf zu verleihen"?

Nein, haben sie bei mir nicht getan, lediglich wohlwollend zur Kenntnis genommen, dass ich bei verschiedenen Stellen der Stadt immer wieder mal nachgefragt habe.

Die Stadt plant, für die E-Mobilitäts-Infrastruktur ein externes Gutachten in Auftrag zu geben. Ich weiß nicht, wann das kommt.

Nachfragen und Bedarfsanzeigen bei der Stadt sind sinnvoll. Ansprechpartner in der Verwaltung vom Sachgebietsleiter Straßenverwaltung Bau bis hoch zum Baubürgermeister. In der Politik bei den Stadtratsfraktionen und beim Ausschuss für Stadtentwicklung, Bau und Verkehr. Vielleicht auch noch mal mit Hinweis auf den Zwischenbericht des Kartellamtes

https://www.bundeskartellamt.d…_blob=publicationFile&v=3 Wenn viele sich melden, nimmt die Verwaltung das Thema vielleicht wichtiger.

Wenn es aus anderen Städten gute Erfahrungen mit erfolgreicher LIS-Lobbyarbeit (gern auch speziell zu On Charge) gibt, lasst es uns wissen.