Grundsätzlich hast Du Recht.
Es handelt sich hierbei aber nicht um ein "Problem in der Leistungselektronik" sondern um ein physikalischen (kinetischen) Effekt.
(Zur Überwindung eines Widerstandes benötigt es Energie. Wenn nach plötzlicher Überwindung des Widerstandes die Energiezufuhr beibehalten wird, geht halt unmittelbar nach vorn)
Hallo,
nein, dies hat nix mit Kinetik zu tun.
Der Motor (das Rad) benötigt ein hohes Drehmoment (Kraft) und keine kinetische Energie (Bewegungsenergie) um den Bordstein zu überwinden. Der 0Hz Betrieb zeichnet sich durch hohen Strom (= hohes Drehmoment) aber sehr wenig Leistung (nur Verluste) aus. Es wird ja keine Bewegungsenergie abgegeben, der Wagen bewegt sich ja nicht.
Da der Rotor sich nicht dreht, liegt im ungünstigen Fall der gesamte Strom auf einer der drei Motorphasen an und belastet die Freilaufdioden der Leistungselektronik enorm ( werden sehr heiß). Die Regelung muss die Zeit begrenzen um eine hohe Alterung oder gar Zerstörung der Dioden zu verhinden.
Das Moment (Strom) muss natürlich nach dem Überwinden des Bordsteins sofort abgeregelt werden, sonst beschleunigt der Wagen recht schnell. Dies Abregelung ist halt beim ID3 etwas träge.
Bei einem Verbrennungsmotor sorgt der Fahrer über die Kupplung und das Gaspedal für das passende Moment und dessen Abregelung. Hier gibt der Motor aber kinetische Energie ab (dreht sich ja), welche aber komplett in der Kupplung in Wärme umgesetzt wird. Da der Fahrer aber weiss das er einen Bordstein überwinden muss, geht er normalerweise gefühlvoll damit um und die Kontrolle ist direkter/besser als beim E-Auto.
Gewöhnen kann man sich aber an beides, nur das beim E-Auto/Automatikverbrenner der Fuß vom Gaspedal auf die Bremse wechseln muss. Das dauert halt etwas.
Gruß Tmax