Hallo zusammen,
offensichtlich bin nicht nur ich von Schraegs insgesamt negativen Ausführungen in seinem Video etwas überrascht (mein vorheriger Eindruck war ähnlich wie bei DomID ein anderer), halte die leicht aggressive Tendenz in der Diskussion aber in jedem Fall für bedauerlich.
Auch wenn für mich mache Dinge im Video nicht ganz nachvollziehbar sind (mein Pro Max bremst z. B. bei Annäherung an vor roten Ampeln stehenden Fahrzeugen) bin ich ebenfalls der Meinung, dass bei den Assistenzsystemen noch Luft nach oben ist - sie benötigen eine nicht unerhebliche Aufmerksamkeit.
Ich sehe das aber entspannt, vielleicht weil ich einige Entwicklungen im Fahrzeugbereich erlebt habe und aus einer Generation stamme, die noch 38 t- bzw. 40 t-Lkw unter anderem mit unsynchronisierten 12-Gang-Schaltgetrieben gefahren hat (den meisten unter den Begriffen „Zwischenkuppeln“ und „Zwischengas geben“ bekannt). Auch hier gab es Weiterentwicklungen, die höchst kritisch diskutiert wurden, wie z. B. die nächste Stufe nach dem unsynchronisierten Getriebe: das aus dem Pkw-Bereich schon bekannte Synchrongetriebe (ich bezeichne es mal mit Nr. 2). Für viele Lkw-Fahrer war diese Entwicklung der letzte Sch..ß, vor allem weil diese 12- und 16-Gang-Synchrongetriebe gerade in kaltem Zustand nur mit einem deutlich erhöhten Kraftaufwand schaltbar waren (der Begriff „Kraftfahrer“ hatte hier durchaus seine Berechtigung ). Die Vorteile der Synchrongetriebe wie z. B. eine geringere Gefahr des Liegenbleibens wenn Motor- und Getriebedrehzahlen nicht passten und der Gang beim Wechseln nicht rein ging, wurden bei den Stammtischdiskussionen (damals gab’s ja noch keine Internetforen) schlicht ignoriert – und wer wollte schon zugeben, dass ihm so etwas als Profi passiert! Die nächsten Entwicklungsstufen (ich bezeichne sie analog mal mit Nr. 3 und Nr. 4) waren eine gestängelose Übertragung der Schaltbefehle über Luftzylinder an das Getriebe (= Nr. 3), später dann automatisiert über fahrzeugeigene Rechner (= Nr. 4). Die Anfänge waren auch hier nicht problemlos und Getriebeschäden nicht selten - und viele Fahrer schimpften gerade unter schwierigeren Fahrbedingungen wie beim Rangieren oder im Gelände über die mangelnden direkten Eingriffsmöglichkeiten von Hand, obwohl die modernen Getriebesteuerungen auch einen großen Komfortfortschritt brachten (keine Muskelkraft mehr erforderlich, nach Beseitigung der „Kinderkrankheiten“ in der Rechnersteuerung wurde auch ein Verschalten inkl. Getriebeschäden nahezu unmöglich). Was ich damit sagen will: Wir sind, was die moderneren Assistenzsysteme anbelangt, mal wieder in einem frühen Stadium einer Entwicklung und müssen als entsprechend frühe Nutzer mit gewissen „Macken“ dieser Systeme, aber eben auch mit unseren eingefahrenen Gewohnheiten, leben.
Unabhängig davon: Alle mich für mich wichtigen Befehle wie z. B. Heizung kälter/wärmer, Sitzheizung an/aus, Radio lauter/leiser etc. funktionieren auch über die Sprachsteuerung. Die Uhrzeit kann ich problemlos am Display erkennen und brauche da im Regelfall nichts zu verstellen , von daher würde ich VW auch hier noch ein wenig Zeit lassen.