Tippt man das Bremspedal an, schaltet sich ACC sofort aus, dies halte ich auch nicht für so sinnvoll. Würde mir da eher erwarten, dass ich mit einem Tipp auf das Bremspedal das Fahrzeug alarmieren, also nicht zu beschleunigen. Ein stärkeres Bedienen der bremse schaltet dann ACC komplett aus.
Gleiches beim Beschleunigungspedal. ein Tipp darauf stellt die Alarmierung wieder auf normal, ein kräftiger Tritt ins Pedal schaltet ACC aus.
Ich bin nicht 100%ig sicher, aber ich hab doch den relativ dringenden Verdacht, dass das einfach rechtliche Vorgabe ist. Wenn du einen Bremsbefehl mit dem Bremspedal gibst, dann müssen sich alle Automatiken die das Gegenteil bewirken würden deaktivieren. Alles andere wäre gefährlich. Das ist ja bei Tempomaten auch seit immer so. ACC ist ja nix anderes als ein fancy Tempomat.
Ich erinnere mich noch an Autos mit "Handgas" das man feststellen konnte - mein Opa hatte sowas, aber ich möchte doch annehmen, dass das lange nicht mehr legal ist.
Viel wichtiger ist, wann der ID dann beschleunigt bzw bremst.
vor allem aber gibt er gerne vor roten Ampeln Gas, wenn das vor Dir fahrende Fahrzeug z.B. auf die Abbiegespur wechselt und die Fahrbahn vor Dir frei wird, oder Du fährst hinter einem LKW auf einer zweispurigen Umgehungsstrasse mit 30, obwohl 70 erlaubt ist, wechselst auf die linke Spur, die Fahrbahn ist frei, die Ampel ist rot und der ID.3 beschleunigt, da wird der Anhalteweg auf einmal richtig knapp!
Es hilft mir immer mich in das System "reinzuversetzen". Es hat Radar-Sensoren mit denen es nach vorne schaut und sieht andere Fahrzeuge in der eigenen Fahrspur. Es reagiert explizit NICHT auf stehende Hindernisse, also Vorsicht in der Stadt wenn an der Ampel vor einem die Autos schon stehen. Die Funtkion ist wohl so, um Fehl-Vollbremsungen durch parkende Autos o.ä. zu vermeiden (bin aber nicht sicher, ist immer meine Annahme dazu).
Ansonsten - macht euch frei von diesem "Autopilot"-Gerede - es ist kein Autopilot! Auch wenn Tesla seinen ACC so nennt. Mag sein das demnächst einer kommt (und Telsa hat ja in den USA mit full-self-driving schon was am Start) aber ein ACC+TA ist KEIN Autopilot - auch kein halber.
Man gibt eine Geschwindigkeit vor und die versucht er zu fahren. Dabei guckt er nach vorne und achtet auf andere Fahrzeuge in der eigenen Fahrspur. Wechselt man kurz vor einer roten Ampel hinter einem bremsenden Auto auf die freie Nachbarspur, dann wird er Gas geben und über die rote Ampel fahren - das ist sein Auftrag - die Aufgabe ist "50km/h fahren wenn möglich" - nicht "Ampeln beachten".
TA ist ja auch erstmal nur ein LFA (Lane Follow Assist (Komfort-System)) - ein besserer LKA (Lane Keep Assist (Notfallsystem)).
Es unterstützt, wenn man mal abgelenkt oder unkonzentriert ist, die Spur nicht zu verlassen.
Das macht der TA sanfter als der LKA, der im letzten Moment eingreift, und als Sicherheitssystem eher nicht für den Dauergebrauch, sondern für den Ernstfall gedacht ist.
Außerdem fährt das System etwas vorrausschauender und die Schildererkennung (sei es per Cam oder Navi) übergibt neue Speed-Vorgaben an den ACC - mehr ist das nicht. Diese "enge Kurve voraus"-Erkennung ist vom Prinzip her, ja auch das gleiche, eine neue Speed-Vorgabe für den ACC, nur aus anderen Gründen.
Mit diesem Hintergrund, ergibt sich ein realistisches Set an Erwartungen die man an das System haben kann und sollte. Mir hilft das und damit bin ich auf tausenden Kilometern gut und sicher mit ACC in verschiedensten Autos (mit und ohne LFA/LKA) gefahren.
Wenn Weiterentwicklungen kommen (Car2X Beeinflussungen oder Level 3) dann werde ich meine Annahmen aktualisieren müssen, aber mit falschen Annahmen und Vorstellungen an die Sache zu gehen und Dinge vom System zu erwarten für die es nicht gemacht worden ist hielte ich für gefährlich.