Reisebericht Roadtrip Norwegen/Lofoten im Winter

  • Nachdem wir vor 2 Jahren in Kroatien waren, was nun überhaupt kein Problem war, sind wir dieses Jahr mal bis zu den Lofoten gefahren. Gestartet sind wir am 21.02. und wieder angekommen am 14.03. Wir waren also 3 Wochen im Winter unterwegs. Gleich zu Anfang das Wichtigste: Er hat uns ohne Probleme(!) die 6613 Kilometer zu jeder Zeit und in allen möglichen Witterungsbedingungen begleitet. Verbraucht haben wir 18 kwh/100 km mit der 58er Batterie. Mit "wir" sind meine Freundin, unsere beiden Hunde und ich gemeint. Das Gepäck war auf der Rücksitzbank bzw. im Fußraum hinten. Die Hunde waren in einer Hundebox im Kofferraum.

    Auf der Hin- und Rücktour haben wir jeweils die Fähre Hirtshals-Kristiansand genutzt. Wir sind bewusst nicht die schnellste Route gefahren. Grob kann man sagen, 1 Woche um hochzukommen, 1 Woche dort (auf den Lofoten) geblieben und wieder 1 Woche zurückgefahren. Hochgefahren sind wir an der Westküste die E39 und die E6 wieder runter. Der nördlichste Punkt war Andenes auf Andoya. Übernachtet haben wir fast ausschließlich in Privatunterkünften über AirBnB. Die Etappen lagen dabei pro Tag zwischen 200-500 km, wobei wir auch zwischendurch mehrmals einen Tag Pause eingelegt hatten. Bedenken muss man auch, dass man für 200-300 km gut und gerne mal 4-5 Stunden (ohne laden!) brauchen kann, was den teils winterlichen Straßen bzw. der Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h geschuldet ist. Wir hatten damit kein Problem, da die Landschaft eine phänomenale Wirkung auf uns ausübte. Während vielen Ladepausen waren wir einfach mit den Hunden unterwegs. Der schönste Ladestopp war in Storjord am Nordland Nasjonalparksenter, unmittelbar an der Natur gelegen mit vielen Wandermöglichkeiten (da ärgert man sich fast, dass man nach einer halben Stunde wieder zum Auto muss ^^. Es ist aber ein anderes Gefühl als auf den deutschen Straßen. Es ist ruhiger und weniger gestresst. Und: Ein Roadtrip impliziert auch die 90 Stunden, die wir insgesamt im Auto verbracht hatten.

    Der Strom ist deutlich günstiger als in Deutschland. Da erschreckt man sich, wenn man wieder in Deutschland ankommt. Geladen haben wir fast ausschließlich an Tesla Supercharger (mit Abo), wobei es bei MER oder Eviny auch ohne Probleme ging. Die Tesla Säulen sind einfach am meisten vertreten und es ist immer eine frei. Tatsächlich sind wir ca. 1500 km kostenlos gefahren, da wir in den Unterkünften fast immer, und wenn, dann kostenlos laden konnten. Teils zwar nur an der Steckdose, hat aber über Nacht gereicht. Generell haben wir versucht so viel an 11 KW Säulen zu laden wie möglich, um den Akku zu schonen.

    Insbesondere der Abschnitt beim Polarkreis war bei schlechtem Wetter recht herausfordernd. Wir hatten keine Spikereifen, aber gute bzw. neue Winterreifen. Die Fahrbahn war komplett vereist, aber es ging. Das Auto ist schon stabil, wenn man ruhig und besonnen fährt. Tatsächlich wurden die Straßen auch irgendwann besser. Auf den Lofoten war keine Straße vereist. Vermutlich hatten wir aber auch Glück, da kurz bevor wir ankamen ein paar Tage die Sonne schien und tagsüber Plusgrade waren. In den Gebirgen sah es da anders aus. Aber auch hier nochmal: Trotz Heckantrieb sind wir jede, auch teils nicht gestreute Straße hochgekommen. Die Schneeketten haben wir nicht gebraucht.

    Mit einem E-Auto waren wir dort oben kein Exot, aber mit einem deutschen E-Auto schon ;) . Einen deutschen Ioniq hatten wir kurz gesehen, ansonsten nur norwegische Kennzeichen. Meistens Teslas, Enyaqs oder die IDs. Insbesondere in Oslo haben wir öfters die angenehme Luft und Ruhe geschätzt, wenn wir zu Fuß die Straßen kreuzten. Die Mautgebühren haben sich, soweit ich das richtig verstanden habe, halbiert. Zumindest ist die Summe deutlich kleiner als wir ursprünglich angenommen hatten. Auf den Fähren haben wir glaube ich nicht gespart, da wir uns nicht für die Autopassferje-Karte entschieden haben.

    Wir werden auf jeden Fall wieder hochfahren. Das nächste Mal im Herbst und uns mehr Zeit für die Westküste nehmen. Da sind wir einfach zu schnell entlang. Das einzige Manko war, dass man natürlich mit der 77er Batterie immer noch ca. 100 km weiter kommt. Das wäre manchmal schön gewesen, aber so war es auch ok! In Dänemark sind wir dann lieber öfter an die Supercharger gefahren und nur bis 60% geladen, damit die Ladeleistung halbwegs hoch blieb. Ja, die Ladeleistung war manchmal auch sehr ernüchternd, aber einmal hat er immerhin 120 KW gezogen.

    Habt ihr ähnliches vor, könnt ihr mich gerne kontaktieren bzw. hier kommentieren. Ich freue mich über Fragen oder Kommentare!

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  • Toller Bericht. Herzlichen Dank dafür :)

    Darf ich fragen, wie ihr untergebracht wart und was das gekostet hat?

    Wir waren schon öfter in Norwegen (auch Lofoten, ganz toll), aber immer im Sommer im Zelt. Das hielt mich bisher von einer Reise im Winter ab.

  • Schön ist es in Norwegen immer wieder, ich bin im August wieder da.

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    Viele Grüße Andreas

    UE-AA 222 E Cupra Born - UE-A 222 03/10 Porsche Boxster 987 - UE-A 1111 H Mercedes 240D /8 - UE-AA 5555 Piccolino - UE-A 14 BMW R 25/2 - Specialized Vado 4.0 - Specialized Levo Turbo S Works

  • Toller Bericht. Herzlichen Dank dafür :)

    Darf ich fragen, wie ihr untergebracht wart und was das gekostet hat?

    Wir waren schon öfter in Norwegen (auch Lofoten, ganz toll), aber immer im Sommer im Zelt. Das hielt mich bisher von einer Reise im Winter ab.

    12 Mal in Privatunterkünften über AirBnB und 1 Mal in einem Hotel über Booking.com. Unser Durchschnittspreis pro Nacht lag bei 77€. Wir hatten teils eigene Wohnungen bzw. Hütten oder auch nur ein Zimmer. So hat es zwischen 50 und 100€/Nacht geschwankt. Wir haben bewusst früh gebucht und nur Unterkünfte ausgesucht, die halbwegs auf dem Weg lagen. Mit Hunden fällt viel leider raus, ich bin mir sicher, dass man ohne Hunde noch günstiger hinkommt. Und wenn es ging, haben wir wie gesagt bewusst darauf geachtet, dass eine Wallbox vorhanden ist. Aber selbst wenn nicht, haben wir nett gefragt und durften an der Steckdose laden. :)

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