kilian1
Da kann ich dir zwei Empfehlungen machen.
1.
Am besten das Wunsch-Modell einmal als Mietwagen Testen. Ich denke auch bei einem Gebrauchtwagen für über 20.000 EUR sind ein paar Hundert EUR für eine 2 Tages Miete gut investiertes Geld. Danach wirst du wissen, ob dir ein 58 kWh Akku reicht. Siehe auch:
Beitrag
RE: VW ID.3 Probefahrt: Auf was sollte man achten?
Ich würde bei jedem Neuwagen - egal welches Modell oder welche Antriebsart - empfehlen, den mehr als ein paar Stunden Probe zu fahren.
Entweder einfach im Carsharing bei bspw. bei
Miles Mobility,
Cambio oder
Share Now ausleihen. Oder eine Miete bei bspw.
Nextmove,
Europcar oder
Sixt machen. Ich hatte vor dem Kauf einen Renault Zoe und einen VW ID.3 für jeweils mehrere Tage ausgeliehen und jeweils einen sowieso geplanten Kurzurlaub gemacht. Am Ende ist es dann der ID.3 wegen dem besseren…
Bei guten Bedingungen sollten für einen vollen 58 kWh Akku die 200 km mit 130 km/h kein Problem sein. Und wenn du bei schlechtem Wetter nachladen musst, dann hilft ja auch eine hohe Ladegeschwindigkeit. Ich kann kaum ruhig auf Toilette gehen und noch ein Brötchen und einen Kaffee zu mir nehmen bevor der ID.3 von 10 % wieder auf 80 % ist
Hier habe ich etwas ausführlicher zur Frage 77 kWh oder 58 kWh geschrieben:
Beitrag
RE: 58kWh oder 77kWh Batterie?
Ich habe einen ID.3 mit 77 kWh Akku gekauft. Und mit der Langstrecken-Leistung des 77 kWh Akkus bin ich sehr zufrieden. Im Nachhinein muss ich sagen, dass mir vmtl. auch ein 58 kWh Akku gereicht hätte. Und für circa 6.000 EUR weniger wäre der 58 kWh Akku vielleicht auch die bessere Entscheidung gewesen. Aber ich wollte bei meinem ersten E-Auto sicher gehen, dass ich zufrieden bin
Daher der 77 kWh Akku.
Letztendlich bietet der 77 kWh Akku angenehmere Langstecken-Fahrten. Wenn man aber genügsam…
2.
Ich habe noch kein gebrauchtes E-Auto gekauft. Aber nach allem was ich gehört habe hängt der Zustand des Akkus sehr von der Nutzung ab. Ein Tesla-Model-3 Taxifahrer berichtete mir, dass er mit konsequentem 11 kW Laden und Nutzung zwischen 10 % und 80 % SoC (Akkustand) nach 160.000 km noch 96 % SoH (Akku-Leistung) hatte. Und hier berichtet der ADAC, dass ein ID.3 der immer auf 100 % und oft schnell geladen wurde nach 100.000 km noch 93 % SoH hatte.
(Oft über 80 % zu laden und schnell zu laden ist nicht so gut für den Akku. Aber natürlich kann man das ab und zu schon machen ohne, dass einem der Akku das übel nimmt.)
Es kann aber auch Herstellungs-Fehler geben. Und so würde ich dir auf jeden Fall empfehlen den SoH des Akkus aus dem Steuergerät durch eine Werkstatt oder selbst per ODB2 / CAN Gerät auslesen zu lassen.
Ansonsten kann man den Akku auch unabhängig vom Steuergerät testen. Am einfachsten, indem man den Akku einmal zu 50 % leer fährt, dann wieder nach lädt und die geladene Leistung an der Ladesäule abliest. Der ID.3 hat bei 11 kW Ladesäulen etwa 10 % Ladeverlust. Von 44 kWh würden also etwa 40 kWh in den Akku gehen. Dazu kommt noch, dass selbst die 100 % meines WIssens nicht ganz auf die 77 kWh beziehen. Ich glaube unterhalb von 0 % sind nochmal 2 % Reserve innerhalb der 77 kWh netto (das hat noch nichts mit den 82 kWh Brutto zu tun).
Mehr als 50 % leer zu fahren sind zum Testen natürlich noch besser. Oder es geht auch mit weniger als 50 %, aber dann wird der Test ungenauer.
Beispiele für 58 kWh:
Angenommen 2 % Reserve unter 0 %, dann sind 50 % tatsächlich 49 % von 58 kWh.
Neuwagen mit tip top 100 % SoH Akku:
58 kWh Akku * 0,49 = 28,4 kWh
28,4 / 0,9 = 31,6 kWh (Anzeige an der Ladesäule für 50 %)
Akku mit 95 % SoH:
58 kWh Akku * 0,95 * 0,49 = 27 kWh
27 / 0,9 = 30 kWh (Anzeige an der Ladesäule für 50 %)
Akku mit 90 % SoH:
58 kWh Akku * 0,9 * 0,49 = 25,6 kWh
25,6 / 0,9 = 28,4 kWh (Anzeige an der Ladesäule für 50 %)
Wobei das konkret je nach aktueller Außentemperatur vmtl. nochmal leicht schwankt.