O.K. ich hatte heute die Gelegenheit auf 500km -Autobahn und Landstraße- alles mögliche zu probieren, zu testen.
Für meine Fahrweise, für mein Verständnis von Fahren auf öffentlichen Straßen ist das bis jetzt goar nix! ACC kann man nutzen wenn es Stau gibt auf der Autobahn, ansonsten ist das für mich weder effektiv noch sinnvoll, eher gefährlich.
Ich fahre jetzt seit 7 + 1 Jahren zu ca. 80+x % mit ACC - erst im Mazda 6 und jetzt im ID.4. In beiden war und bin ich damit sehr zufrieden. Der ID.4 kann es aber nochmal besser, weil er mit dem ACC bis in den Stillstand geht und dann wieder los fährt. Das konnte der Mazda 6 noch nicht, der war halt 7 Jahre älter. Ich habe im ID.4 auch das HUD, damit wird es nochmal besser, weil er das vorausfahrende Fahrzeug "markiert" und ich daher weiß, ob er es erkannt hat
Wenn ich selbst fahre, sehe ich in 150m Entfernung die riesige Schlange und werde automatisch langsamer. Der TravelAssist erkennt 80-Ende und beschleunigt auf 100, um gleich danach radikal abzubremsen, wenn er an das Ende der Schlange kommt.
Das ist m.E. der ACC und nicht der TravelAssist - das ist aber eher Wortklauberei und sei hier daher nur am Rande angemerkt. Und der ACC ist nach meinem Verständnis auf bewegliche "Hindernisse" optimiert. Er funktioniert gut, wenn er vorausfahrende (!) Fahrzeuge erkennt. Stehende Fahrzeuge (Stauende, Ampelschlange etc.) sind ein Problem, weil der ACC sie nur schwer von stehenden Hindernissen am Fahrbahnrand (parkende Autos) unterscheiden kann. Das kann dann zu notbremsartigem Verhalten führen. Darauf muss man sich einstellen und selber Bremsen. Ist halt ein Assistent und kein vollautonomes Fahren.
Ich komme damit seit Jahren gut klar und habe mich daran gewöhnt. Beim ID.4 ist es mit HUD und "Markierung" noch besser nachvollziehbar. Ich kann aber sehr gut verstehen, dass der "Stand der Technik" hier nicht für alle befreidigend ist.
Wenn ich auf der Bundesstraße fahre, muss ich den TravelAssist auch bei jedem Kreisverkehr, bei jeder Einmündung ausschalten, denn er erkennt keinen querenden Verkehr.
Ja, genau, ist eben ein Assistenzsystem, kein autonomes Fahren. Und da sehe ich selber auch ein grundsätzliches Problem. Je mehr die Systeme machen, desto mehr wirken sie "autonom", sind es aber noch gar nicht.
Jeden Morgen habe ich folgende "einfache" Situation:
Ortsdurchfahrt (50 km/h), Ortsende (100 km/h) und 150 m weiter Ampelkreuzung. Der ID.4 fährt brav 50 km/h und fängt 150 m vor der Ampel an, auf 100 zu beschleunigen, auch wenn die Ampel rot ist.
Das Verhalten ist technisch völlig korrekt, aber trotzdem suboptimal. Ich kann verstehen, dass viele sowas "unbrauchbar" finden - für mich persönlich überwiegen die Vorteile.