...ich denke, man darf von jedem Benutzer erwarten, wenn er ein Gerät nutzen möchte, dass er sich mit der Bedienung vertraut macht - und zwar in der Form, dass er die Bedienungsanleitung liest. Das habe ich bisher auch bei allen meinen Autos gemacht und das wird auch nicht anders werden, wenn ich denn dann irgendwann den ID.5 vor der Tür habe. Und dann wird es genauso sein, dass ich auf die eine oder andere Bedienweise erst durch Lesen aufmerksam werde - und wenn ich die Funktion häufiger benötige, werde ich mir das auch merken, wie das funktioniert.
Ein Bedienkonzept erscheint für den einen gut, für den anderen komplex oder kompliziert. Aber, wer sich für einen ID entscheidet, hat sehr wahrscheinlich mal in einem solchen Auto vor der Bestellung gesessen (zumindest werden das die meisten so getan haben) und hat dann auch gewusst, vielleicht auch nur geahnt, worauf er sich einlässt.
Ich habe vor der Bestellung des ID.5 einen ID.4 ein ganzes Wochenende zur Probe gehabt und bin mit dem Fahrzeug auch ohne tagelanges Studium der Bedienungsanleitung klar gekommen. Ich denke, so schlecht ist das UI nicht.
Bevor ich meinen ID5 GTX (Den ich tatsächlich im Leasing ohne jegliche Probefahrt bestellt habe) bekommen habe, bin ich E-Klasse gefahren.
Die E-Klasse hatte, zumindest was Elektronik und Assistenten betrifft, Vollausstattung und war von der Bedienung her also entsprechend komplex.
Was soll ich sagen... ich habe nie die Bedienungsanleitung gelesen und konnte dennoch das Auto in allen Details bedienen. Warum: Weil Mercedes nie auf so eine Idee kommen würde wie: "Drücke die Warm und Kalt-Taste gleichzeitig 2 Sekunden, um die Sitzheizung anzuschalten". Das Mercedes UI ist einfach intuitiv.
Ein Sprachassistent ist natürlich auch eingebaut gewesen und hat auf dem gleichen Niveau funktioniert wie im ID, trotzdem ist manchmal ein einfacher Knopfdruck echt besser.
Von Funktionalität in der App, selbsterklärender Bedienung der Türverriegelung, oder so einfachen Dingen wie der Funktion des Regensensors oder Fernlichtassistenten will ich gar nicht anfangen...
Und wenn jetzt jemand um die Ecke kommt... "Ja, aber E-Klasse ist ja eine andere Klasse...": Meine E-Klasse war drei Jahre alt (das Modell 213 sogar sechs Jahre alt) und hatte einen BLP von 70T€. Für meinen ID auf einer neu entwickelten, softwarefokussierten Plattform habe ich 60T€ BLP bezahlt.
Wenn man das in Relation setzt, ist das Auto von App und Bedienkonzept her einfach nur enttäuschend.