eQuote und ePrämie: Alle Infos zur THG-Quote in Österreich

  • Zu Beginn des Jahres 2024 wird man erstmals die Möglichkeit haben, die THG-Quote in Österreich rückwirkend für das Jahr 2023 zu beantragen. Das Grundprinzip ist das Gleiche wie in Deutschland: Durch das Fahren eines Elektrofahrzeugs werden Emissionen eingespart, die man an quotenverpflichtete Unternehmen verkaufen kann. Trotz vieler Gemeinsamkeiten gibt es aber auch viele Unterschiede. Hier findest du alle Infos zur ePrämie der THG-Quote in Österreich.


    eQuote/ePrämie verkaufen
    Quelle: https://www.smaveo.de/equote-u…thg-quote-in-oesterreich/

    Die THG-Quote in Österreich wird als ePrämie oder eQuote bezeichnet. Diese wurde wie Deutschland vom Staat als Klimaschutzinstrument eingeführt, um klimaschädliche Emissionen im Verkehrssektor zu reduzieren. Momentan zählt der Verkehrssektor zu den größten Verursachern von Treibhausgasemissionen. Als Fahrer eines Elektroautos oder eines anderen Elektrofahrzeugs verursacht man weitaus weniger Emissionen als ein Fahrer eines Fahrzeugs mit Verbrennungsmotor. Mit der Novellierung der Kraftstoffverordnung am 01. Januar 2023 werden diese Emissionseinsparungen vom Staat belohnt. Jeder Halter eines E-Fahrzeugs kann seine Einsparungen durch eine Vermittlungsplattform beim Umweltbundesamt zertifizieren und verkaufen lassen.


    Die Käufer dieser Einsparungen in Form von THG-Quoten sind Unternehmen wie Mineralölkonzerne, die eine Quotenpflicht erfüllen und ihre Treibhausgasemission um einen jährlich steigenden Teil reduzieren müssen. Kann das Unternehmen die Quotenpflicht nicht selbst erfüllen, müssen Strafzahlungen bezahlt werden. Eine Alternative ist der Zukauf von eQuoten von Dritten zur Kompensation.

    1 THG-Quote Deutschland und ePrämie Österreich: Unterschiede und Gemeinsamkeiten

    FahrzeugtypM1 (Auto), N1 (Leichtnutzfahrzeug), M3 (Bus) und E-ZweiräderMehrspurige Fahrzeuge (M1, N1, M3)
    Grundlage zur Berechnung der Einsparung (Lademenge)2.000 kWh pro Fahrzeug (pauschal)1.500 kWh pro Fahrzeug (anteilig) oder tatsächliche Lademenge
    Zeitraum der Anmeldung01.01.2023 - 28.02.2024

    (Über das gesamte Jahr + Erste Monate des Folgejahres)
    01.01.2024 - 01.03.2024

    (Erste Monate des Folgejahres)
    CO2-Einsparung pro Auto (abhängig vom Strommix)0,7 Tonnen CO21,5 Tonnen CO2
    GesetzesgrundlageBundes-ImmissionsschutzgesetzKraftstoffverordnung – Novelliert Anfang 2023
    Start der AuszahlungAnfang 2022Anfang 2024

    2 Wer kann die eQuote in Österreich verkaufen?

    Die THG-Quote in Österreich kann von jedem Halter eines mehrspurigen und reinen Elektrofahrzeugs ohne großen Aufwand durch einen Anbieter verkauft werden. Als Nachweis beim Umweltbundesamt dient der Fahrzeugschein. Die Beschränkung auf mehrspurige Fahrzeuge hat zur Folge, dass E-Zweiräder wie E-Roller und E-Motorräder die ePrämie nicht beantragen können. Allerdings kann man den anderen und etwas aufwendigeren Weg gehen und die geladene Strommenge in kWh zertifizieren lassen. Ein Weg, mit dem einspurige Elektrofahrzeuge wie E-Roller trotzdem profitieren können. Das Beste: Durch den Nachweis der geladenen Strommenge können auch Plug-in-Hybride von dem Quotenhandel profitieren!

    3 Warum gibt es die ePrämie?

    Der Staat verfolgt mit der THG-Quote das Ziel der Umverteilung finanzieller Mittel von fossilen Kraftstoffen in erneuerbaren Energien. Der Grundgedanke: Fossile Kraftstoffe sollen durch den zusätzlichen Arbeits- und Kostenaufwand immer unattraktiver werden. Das Fahren von Elektrofahrzeugen soll hingegen durch die zusätzliche Belohnung in Form der ePrämie attraktiv werden.


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    4 Wie hoch wird die THG-Quote in Österreich sein?

    1. Pauschalwert: Wir die THG-Prämiee mit dem Fahrzeugschein beantragt, wird der Pauschalwert verwendet. Das funktioniert genauso wie in Deutschland, indem ein Schätzwert für die gefahrene Lademenge in kWh herangezogen wird. In Österreich beträgt der Pauschalwert für das Jahr 2023 rund 1.500 kWh. Dieser Schätzwert wird mit dem Strommix des Landes und der damit einhergehend CO2-Einsparung berechnet. Da der österreichische Strommix zu rund drei Viertel aus erneuerbaren Energiequellen besteht, ist die CO2-Einsparung höher als in Deutschland. Etwa 1,5 Tonnen CO2 werden pro Fahrzeug eingespart. Allerdings gilt dieser Wert nur für Fahrzeuge, die das gesamte Jahr angemeldet waren. Die Höhe der Einsparung und somit die Höhe der ePrämie ist zusätzlich noch von der tatsächlichen Haltedauer des Fahrzeugs abhängig. Bedeutet: Die ePrämie wird nur für die Monate im Jahr anteilig ausgezahlt, indem das Fahrzeug angemeldet war. Wurde das Fahrzeug beispielsweise erst im Juni des Jahres angemeldet, bekommt man nur die Hälfte der Prämie ausbezahlt.
    2. Geladene Strommenge: Eine andere Option ist die Übermittlung der tatsächlichen Lademenge bzw. nachweislich gemessenen Strommenge, die für das Laden eines Fahrzeugs verwendet wurde. Diese Option sollte vor allem für Fahrer von Plug-in-Hybriden oder einspurigen Elektrofahrzeugen wie E-Rollern interessant sein, da hierbei nicht darauf geachtet wird, ob das Fahrzeug mehrspurig und vollelektrisch ist. Allerdings muss man dann exakt nachweisen können, wie viel man über ein Jahr hinweg pro Fahrzeug geladen hat. Das kann in Form von Belegen des Zählerstands oder Daten aus der Wallbox-App passieren.

    Durch die bessere energetische Lage in Österreich sind Erlöse von bis zu 900 Euro denkbar. Allerdings muss von dieser Summe noch die Bearbeitungsprovisionen der Anbieter abgezogen werden. Eine realistische THG-Prämiee in Österreich beläuft sich auf 600 bis 800 Euro.

    5 Wie kann man die ePrämie verkaufen?

    Die eQuote kann man nicht in Eigenregie verkaufen. Für den Verkauf der THG-Quote werden Zwischenhändler wie Anbieter oder Vermittlungsplattformen gebraucht, die den Prozess der Zertifizierung, Bündelung und Vermarktung übernehmen. Das liegt daran, dass eQuoten erst ab einer Höhe von 100.000 kWh Ladestrom beim Umweltbundesamt zur Zertifizierung eingereicht werden können, um den Aufwand für die Behörden so gering wie möglich zu halten. Ein Anbieter mit dem wir schon lange zusammenarbeiten ist Geld-für-eAuto.

    6 eQuote verkaufen: So meldet man sich bei einem Anbieter an

    1. E-Auto fahren und CO2-Emissionen sparen.
    2. Bei einem Anbieter mit Vornamen, Nachnamen und E-Mail-Adresse registrieren.
    3. Fahrzeugschein oder geladene Strommenge an den Anbieter übermitteln.
    4. Bankverbindung hinterlegen und auf Überweisung der Prämie warten.

    7 Welche Daten werden für die Anmeldung gebraucht?

    • Vorname und Nachname
    • E-Mail-Adresse
    • Fahrzeugschein oder Nachweis über den geladenen Strom
    • Bankdaten

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    8 ePrämie Auszahlungsmodelle

    • Flex-Erlös: Die Höhe der ePrämie hängt von den Schwankungen auf dem Quotenmarkt ab. Als Besitzer der eQuote bekommt man 70 bis 90 Prozent des erwirtschafteten Gewinns für sich. Die restlichen 10 bis 30 Prozent behält der Anbieter als Verkaufsprovision ein.
    • Fest-Erlös: Man erhält einen festen Betrag ausgezahlt, hat maximale Planungssicherheit und kein Risiko. Allerdings sind die Auszahlungen um einen Großteil geringer.
    • Sofortauszahlung: Bei der Sofortauszahlung geht der Anbieter in Vorkasse und überweist die ePrämie in kürzester Zeit. Man erhält die Prämie in 24 Stunden, weniger Tagen oder innerhalb zwei Wochen. Allerdings ist die Höhe der Prämie aufgrund des Risikos für den Anbieter sehr gering.

    9 Wann kann man die eQuote verkaufen und wie lange dauert die Auszahlung?

    Anders als in Deutschland kann die ePrämie in Österreich nicht zu einem beliebigen Zeitpunkt im Jahr verkauft werden. Der Anmeldezeitraum für die ePrämie beim Umweltbundesamt beginnt nach Ablauf des Jahres bzw. in den ersten zwei Monaten des Folgejahres. Bis zum 01. März 2024 wird man erstmals die Möglichkeit haben, die Prämie rückwirkend für das Jahr 2023 zu beantragen.


    Das bedeutet, dass die Auszahlung erst im Laufe des Folgejahres erfolgt. Ist die Wartezeit mit der in Deutschland vergleichbar, liegt sie bei 12 bis 16 Wochen. Allerdings werden die Wartezeiten wahrscheinlich länger sein. Das liegt an dem kleinen Zeitraum, den man für die Zertifizierung der Quote hat, denn in Österreich gehen innerhalb zwei Monaten so viele Anmeldungen ein wie in Deutschland über das gesamte Jahr verteilt.


    Wir vermuten, dass die ersten Auszahlungen für 2023 im September 2024 erfolgen. Es gibt aber auch Anbieter, die in Vorkasse gehen und die Prämie innerhalb des Jahres bzw. sofort nach der Anmeldung überweisen. Allerdings muss man dann Einbußen bei der Höhe der Prämie machen.


    Prozess bis zur Auszahlung:

    • Registrierung und Übermittlung des Fahrzeugscheins
    • Prüfung der Daten
    • Vorbereitung der Daten
    • Zertifizierung der eQuote durch das Umweltbundesamt
    • Vermarktung der Quote
    • Auszahlung


    Quelle?

    Smaveo: eQuote und ePrämie

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