Tipps für den Winter

  • Tipps und Antworten für häufige Fragen rund um Elektromobilität im Winter

    1 Einleitung

    Wie beim Verbrenner hat auch ein Elektroauto mit winterlichen Bedingungen zu kämpfen. Die Herausforderungen sind nur etwas anders, als man es ggf. bisher gewohnt war. Diese Seite beschreibt einige Aspekte und zeigt zusätzliche Tipps für den Winter auf.


    Du fragst dich, wie weit du im Winter mit einem Elektroauto kommst? Hier findest du einen interaktiven Reichweitenrechner.

    2 Grundsätzlich: Das Elektroauto ist schneller warm

    Beim Verbrenner wird der Innenraum in der Regel über die Abwärme vom Motor gewärmt. Dies bedeutet im Winter, dass die Zeit bis zum Ausströmen warmer Luft relativ lang ist. Das Elektroauto produziert kaum Abwärme - der Innenraum wird hier über sogenannte PTC (Heizelemente) aktiv aufgewärmt (weitere Informationen findest du unter Innenraumheizung). Dies hat den Vorteil dass das Auto bereits nach einer Minute bereits warme Luft ausströmt. Aber Vorsicht: Dieser Komfortgewinn kommt mit einem gewissen "Preis". Auf sehr kurzen Strecken ist ein größerer Anteil der verbrauchten Energie auf die Innenraumheizung zurück zu führen - was den Verbrauch des Fahrzeugs beeinflusst - auf kurzen Strecken können so Werte von bis zu 40 kWh / 100 km angezeigt werden. Aber keine Sorge: Bereits nach rund 6 km sinkt dieser Verbrauch schnell ab, da die meiste Energie für das erste Aufheizen des Innenraums notwendig ist.

    In der Regel kann im Winter mit einem Mehrverbrauch von bis zu 25% gerechnet werden (siehe interaktiven Reichweitenrechner).

    3 Einfluss kalter Temperaturen auf die Fahrzeugbatterie

    Die Batterie im Elektroauto mag am liebsten Temperaturen um die 20°C. Bei Minusgraden ist sie wie wir Menschen etwas träge. Es kommt daher zu drei Phänomenen:

    1. Die verfügbare Kapazität sinkt mit tiefen Temperaturen leicht ab.
    2. Die aufzunehmende und abzugebende Leistung der Batterie sinkt recht stark (Beschleunigung, Rekuperation, Ladegeschwindigkeit).
    3. Die Effizienz der Batterie sinkt aufgrund eines erhöhten Innenwiderstands leicht.

    Aus diesen Gründen kommt es im u.A. im Winter zu einem technisch bedingten höheren Verbrauch und daher geringeren Reichweite.

    In der Regel kann im Winter mit einem Mehrverbrauch von bis zu 25% gerechnet werden(siehe interaktiven Reichweitenrechner).


    Außerdem sind hohe Ladezustände (über 80%) oder tiefe Ladezustände (unter 40%) für den Akku insbesondere im Winter zu vermeiden.


    Wie oben genannt, verändert sich auch die Aufnahme- & Abgabeleistung der Batterie. Bei niedrigen Temperaturen wird daher z.B. die Antriebs- & Rekuperationsleistung reduziert. Auch die Ladegeschwindigkeit fällt deutlich geringer aus. Weitere Informationen und Schaubilder zur Ladeleistung können auf der folgenden Seite betrachtet werden: https://www.volkswagen.de/de/e…auto-laden-im-winter.html


    Übrigens: Um eine möglichst hohe Lebensdauer der Batterie und einen geringeren Verbrauch auf längeren Fahrten zu erreichen wird die Batterie bei niedrigen Temperaturen aktiv gewärmt (siehe Batteriethermalmanagement). Dies hilft auch, um eine höhere Ladegeschwindigkeit an der Ladestation zu erreichen.

    4 Tipps

    Es gibt einige Tipps, die zur Erhöhung der Reichweite oder zu einer längeren Lebensdauer der Batterie führen.

    1. Vorausschauend fahren und den Eco-Modus aktivieren
      Wie auch beim Verbrenner gilt - vorausschauend fahren macht meist den größten Unterschied aus.
      Vor der Ampel etwas früher vom Strompedal zu gehen und dafür anstelle eines kompletten Stopps vielleicht noch mit 15 km/h grün bekommen - das macht sich auf Dauer bemerkbar.
    2. Heizungsverhalten anpassen
      Den wohl größten Unterschied kann die Einstellung der Heizung ausmachen. Falls möglich, sollte man eine möglichst geringe Temperatur einstellen und dafür die Funktion der Sitz- & Lenkradheizung benutzen. Hiermit wird man in der Regel genau so warm wie mit höherer Temperatur, doch aufgrund des direkten Körperkontakts wird deutlich weniger Energie benötigt.
      Bei kurzen Strecken kann es sinnvoll sein, die Lüftung komplett auszuschalten und nur mit Sitz- & Lenkradheizung zu fahren.
    3. Anpassung der Geschwindigkeit
      Über 60 kmh ist meist der Luftwiderstand der größte Einflussfaktor. Wenn es die Straßengegebenheiten und der Verkehr zulassen, können schon 10 kmh weniger einen merkbaren Unterschied im Verbrauch ausmachen - aber wie gesagt: Nur wenn es der Straßenverkehr auch zulässt ;)
    4. In der Stadt mit Stufe B, über Land in Stufe D
      Dies ist eigentlich kein "echter" Tipp, da die Rekuperation auch im Stufe D aktiv ist wenn man das Bremspedal benutzt - aber die Fahrt in B führt meist automatisch dazu, dass nur die Rekuperation zum Abbremsen benutzt wird. Entsprechend bleibt die mechanische Bremse ungenutzt.
    5. Eco-Modus
      Über den Eco-Modus bei der Fahrprofilauswahl kann ebenfalls ein wenig Energie gespart werden. So wird z.B. die Leistung der Klimaanlage / Heizung etwas reduziert.
    6. Reifendruck beachten
      Ein zu niedriger Reifendruck reduziert nicht nur dessen Lebensdauer - auch der Rollwiderstand erhöht sich und sorgt für unnötigen Mehrverbrauch.
    7. Am Stromnetz vorheizen
      Das Auto kann auch vor der Fahrt vorgeheizt werden (z.B. über geplante Abfahrtzeiten oder die Klimatisierung über die We Connect ID App). In diesem Fall wird je nach Softwarestand auch die Batterie vorgeheizt, was dem Verbrauch und der Lebensdauer zugute kommt.
    8. Bis vor Abfahrt laden
      Das Laden an der heimischen Ladestation (11 kW) erwärmt den Akku um ca 1 Grad pro Stunde. Wer also erst vor der Abfahrt lädt hat einen wärmeren Akku.
      (Zur Zeit noch Puffer / Kontrolle nötig wegen Fehler im ID, der lädt öfters nur mit einem Bruchteil vom soll.)


    Noch mehr Tipps & Tricks gefällig? Weiterführende Informationen befinden sich unter anderem hier: