Die Ladeleistung unterscheidet sich schon erheblich bei kühleren Temperaturen. Wer sich Sorgen mit den "alten" Softwareversionen macht:
Außerdem ist zu beachten, dass es bei kalten Temperaturen wirklich Sinn ergibt, 120 bis 130 zu fahren.
Zu deinen Tipps:
- mit ca. 10 % anstecken (20 Kilometer Restreichweite im Navigationssystem einstellen, ggf. Geschwindigkeit gegen Ende leicht anpassen)
-> ja, die Idee ist gut, wenn es denn mit dem Lader passt.
Aber: dadurch wird der Akku nicht wärmer!
Man erreicht durch die Akkuheizung am Schnelllader allerdings die Schwelle von 20 Grad Mindestakkutemperatur früher, was dazu führt, dass man ggf. über den gesamten Ladevorgang doch noch eine bessere Ladeleistung bekommt.
- die Ladestopps durch das Navigationssystem planen lassen (manuell hinzugefügte Ladestopps triggern die Vorkonditionierung nicht)
-> wie bereits beschrieben keinerlei Auswirkung bei MEB mit SW vor 4.0
- mit hohem Ladestand losfahren
-> guter Tipp. Hilft aber nur, wenn ich damit dann ohne Ladestopp ankomme. Ansonsten macht es keinen Unterschied, ob man mit 80, 90 oder 100% SoC losfährt.
Das beeinflusst die Temperatur des Akku nicht. Und wenn ich AC zur Abfahrt lade, ist der Akku nach 250km ohnehin wieder abgekühlt.
- den ersten Ladestopp schon nach 10 bis 15 Minuten beenden
-> auch das ist eine gute Idee. Wenn der Akku von 8 Grad kommt, hat er dann ca. 20-30 Grad. Ich kann dir aber mit Carscanner Daten nachweisen, dass der Akku bei Tempo 130 auf der Autobahn wieder abkühlt.
D.h. man müsste schon jeweils kurze Stints mit jew. einem Ladehub von 10-50% SoC machen, damit die Temperatur dauerhaft über 20 Grad bleibt.
Ich für meinen Teil möchte mit eine 77kW Akku nicht alle 120km laden.
- grundsätzlich nicht zu langsam fahren, 130 klappt ganz gut (Batterie kühlt sonst schnell wieder aus)
-> Lt. meinen Logs reicht 130 eben nicht.
Selbst Versuche mit 140 zeigen die Auskühlung des Akku.
Einzige Alternative sind die kurzen aber häufigen Ladehubs.
Deine Tipps sind durchaus gut gemeint, aber wenn ich die Kapazität eines großen Akkus habe, möchte ich diese i.d.R. auch ausnutzen. Sommer wie Winter.
Die Ladestopps anhand der Akku-Temperatur zu machen, nur um eine ordentliche Ladeleistung zu erhalten, finde ich eben suboptimal.
Ich würde lieber 20km Reichweite pro Stint für die Vorkonditionierung verlieren, dafür aber nur einen Ladestopp von 5-85% pro Strecke machen. Anstatt zwei oder womöglich drei Ladestopps.
Ist aber meine pers. Meinung und da wäre eine manuelle Akkuheizung für meinen Bedarf das ideale Mittel.
PS: Bin Laternenparker. Fahre mit dem ID Sommer wie Winter mind. 2-4x mtl. eine Strecke von jew. 480km pro Weg. D.h. im Grunde reicht da ein Ladestopp. Der aber im Winter unnötigerweise wesentlich länger dauert.