Würdest Du auch vom Bauunternehmer Deines Hauses erwarten, dass er kostenfrei eine Solaranlage Updatet?
Der Vergleich hinkt leider gewaltig. Es geht hier schließlich um Software und nicht darum, irgendetwas an der Hardware des Fahrzeugs zu verändern.
Seit 13 Jahren, mindestens aber seit 8 Jahren ist in der Branche klar, dass die bisherigen Softwarearchitekturen in der Autobranche nicht zukunftsfähig sein werden und man etwas ändern muss. VW muss es aber wollen und können. Und da scheitert es sogar vierfach.
Sie wollen nicht - das sieht man sehr schön an der Akkutemperaturanzeige von Skoda.
Sie können nicht - ihnen fehlt das Know-How, deswegen kauft man sich bei Rivian ein.
Sie können nicht - weil aus Gründen der Gewinnmaximierung die Hardware so bemessen wurde, dass die CPU selbst mit den Grundanforderungen bereits nahezu überfordert ist und null Spielraum für Erweiterungen besteht.
Sie können nicht - weil selbst beim ID.7 noch immer ein Steuergerätechaos herrscht und man es trotz potenter Hardware und zwei ganzen Fahrzeuggenerationen Entwicklungszeit nicht schafft, zeitnah simple Bugfix-Updates auszuliefern. Von neuen Funktionen ganz zu schweigen.
Niemand erwartet, dass das Auto nach dem Update plötzlich fliegen kann oder 600 PS hat. Aber so Themen wie ein nachträglich hinzugefügter „Dog-Mode“ für die Klimatisierung, Vorkonditionierung der Batterie, Berücksichtigung der Topographie bei der Routenplanung als Update für Bestandsfahrzeuge sollte einen Autohersteller in 2025 nicht mehr vor unlösbare Probleme stellen.
Es gab (gibt?) offenbar keine sinnvolle Strategie bei VW, wie man Hardware so plant, dass sie per Software auch über Jahre hinaus – ein Auto in Deutschland lebt immerhin im Schnitt zwölf Jahre – sinnvoll genutzt und erweitert werden kann.
Und genau das ist der springende Punkt.