Eine kleine Lanze für Frank möchte ich doch brechen, obwohl ich nicht in allen Punkten mit ihm übereinstimme.
1. Der durch WP, Mobilität etc. benötigte zusätzliche Strombedarf in Deutschland wird unterschätzt. Das gilt insbesondere für die Stromnetze. Gerade im Winter wird der Strombedarf steigen, wenn PV wenig liefert und die WP bei Kälte unter Volllast fahren.
2. Deshalb wird noch einige Jahrzehnte Strom nicht nur aus erneuerbaren Energien bezogen werden müssen.
3. Die AKW waren abgeschrieben, einschließlich Rückstellungen für Rückbau. Billiger kann man nicht produzieren.
4. Das Risiko der Kernkraft bleibt, die Technik hat hier aber jahrzehntelang funktioniert. Ein Restrisiko bleibt - entweder hier in DE oder in den europäischen Nachbarstaaten, die für uns Atomstrom produzieren.
5. Ja, die Endlagerfrage ist ungelöst. Was nach ca. 70 Jahren Atomkraftbetrieb eine Schande für die deutsche Politik ist. Dies bedeutet eine große Altlast. Diese haben wir unabhängig davon, ob jetzt noch ein paar AKW einige Jahre lang weiterlaufen. Der im Weiterbetrieb anfallende zusätzliche radioaktive Abfall fällt mengenmäßig nicht ins Gewicht.
6. Vielleicht war es unverantwortlich, damals ohne Lösung der Endlagerung AKW zu bauen. Das ist eine akademische Diskussion, bei der ich den Standpunkt von AKW-Gegnern nachvollziehen kann. Wir müssen aber pragmatische Lösungen finden, um mit der Klimakrise umzugehen, die Ressourcen für den Umbau zu einer klimafreundlichen Gesellschaft zu erwirtschaften. Das Klima-Gebot der CO2-Vermeidung verbietet doch auch den Weiterbetrieb unserer Kohlekraftwerke. Ich weiß nicht, was da schädlicher ist und mißtraue allen, für die das eine entschiedene Sache ist.
7. Bei all dem dürfen wir diejenige Mehrheit nicht abhängen, die nicht im EFH mit PV, neuem E-Auto und WP sitzen dürfen.
7. Kleben ist auch keine Lösung, und wieso gibt's keine Kleber, die Spuren für BEV freilassen 😉 !?