Beiträge von ED3

    Schön wäre natürlich auch, wenn das Ladekabel freigegeben würde in dem Moment wo ich mich mit dem Schlüssel nähere...

    Nein, solche Automatismen sind nicht gut. Wenn man etwa beim Einkaufen nur zwischendurch zum Auto kommt wird auch der Ladevorgang unterbrochen. Nutzt man das schwere 43-kW-Typ2-Kabel an Kaufland-Säulen so kann es passieren dass der Stecker danach wackelt und nicht mehr automatisch verriegelt. Kommt man dann zurück steckt das Kabel womöglich in einem fremden Auto und das eigene wurde nicht geladen.


    Wer das Ladekabel absteckt wird doch wohl vorher auf das dafür zuständige Knöpfchen drücken können ohne dafür ein "Komfortmerkmal" zu benötigen.

    Seit einigen Tagen ist ein VW ID.3 Pro S1 mit 77 kWh Batteriekapazität auf einer mehrwöchigen 20000km-Deutschland-Rundfahrt zu 650 Ladestationen mit mehr als 60 kW Ladeleistung. Kann man auf Webseite und einigen YT-Kanälen verfolgen. Die Ladekurve wurde schon dokumentiert. Wie es um die Verfügbarkeit der Säulen steht wäre wohl interessant.

    um ein 2500kg schweres Fahrzeug aus 100km/h mit 10m/s² auf 0 zu verzögern wird eine durchschnittliche Bremsleistung von ca 350kW benötigt.

    Von 100 auf 0 ist die durchschnittliche Geschwindigkeit 50, eine mittlere Leistung anzugeben ist reichlich sinnlos. Denn die Leistung ist proportional zur Geschwindigkeit, ändert sich also in Sekundenbruchteilen. Zudem proportional zur Masse und zur Beschleunigung, eine einfache Rechnung.


    Wenn ein Auto bremst oder beschleunigt was gute Straßenreifen (alle 4 natürlich) hergeben, also etwas mehr als Erdbeschleunigung, sagen wir 12 m/s², so sind bei einem 2,3-Tonner ähnlich wie Taycan und Model S bei 100 km/h maximal 1042 PS auf die Straße zu bringen, bei 50 entsprechend 521. Es ist kein Zufall dass neue Boliden wie der Lucid Air oder der Tesla Plaid an diese physikalische Grenze gehen um beim "Verkaufsargument" 0-100 km/h bzw. 0-60 mph der Konkurrenz keinerlei Raum mehr zu geben: 2,3 Sekunden. Nur bessere Reifen (oder eine klebrige Dragsterstrecke) helfen noch wenn man mehr als genug Leistung hat und eine optimale Kraftübertragung.

    Und weil konventionell nicht mehr geht kommt der Tesla Roadster mit Raketen ...


    Wenn so ein Auto bei 200 voll in die Eisen geht werden die Bremsen und Reifen mit gut 2000 PS gequält. Zudem hilft der Luftwiderstand.

    Echt? Beim One Pedal Driving wird beim bremsen nicht rekuperiert?

    Wie gesagt: wer bremsen will, nimmt dafür fast immer den rechten Fuß und geht damit zuerst vom Fahrpedal weg. Das "leere" Fahrpedal schaltet im VW-B-Programm dann auf volle Reku. Ein BMW i3 verzögert so bis zum Stillstand, beim Smart nur bis Schrittgeschwindigkeit (Kriechen).


    Geht man ruckartig vom Fahrpedal, interpretieren moderne Autos das als Notsituation und legen schon mal die Bremsbeläge an oder aktivieren den Notbremsassistenten.

    Der Porsche rekuperiert nicht beim Strom wegnehmen, damit das Auto wie ein Verbrenner weiter saust und der (Renn-)Fahrer wie gewohnt die Kurve anbremsen kann bzw. muss.


    Im Stadtverkehr/Stau ist ständiger Pedalwechsel idiotisch, da gibt es nichts besseres als alles mit dem rechten Pedal zu erledigen. Das bieten aber nicht alle Firmen.

    Mein kurzzeitiger Peak bei der Rekuperation war -85 kWh/100 km .

    Wird wirklich so eine bescheuerte Angabe gemacht? Wer bitte rekuperiert 100km lang gleichmäßig? Da müssten die Inder eine Rampe vom Himalaya bis ans Meer bauen.

    Es muss die momentane Reku-Leistung in kW angezeigt werden. Die ändert sich bei Anfahrt an eine rote Ampel ständig (wie die Geschwindigkeit), nur bei gleichmäßiger Bergabfahrt bleibt sie einige Zeit konstant.

    Bei der "One Pedal Lõsung" ist es meist schwieriger bei gleichmäßiger Geschwindigkeit nicht ständig zwischen Beschleunigen und Rekuperieren zu wechseln.

    Das ist weiters kein Problem, zumal es kaum Fahrsitationen gibt wo man exakt 0 Leistung braucht oder haben will.

    Es kann aber, auch beim Verbrenner, vorkommen wenn man ein leichtes Gefälle hinabfährt und nicht zu schnell werden darf (kennt jemand Stuttgart?).

    Beim Motorrad hatte ich in den Alpen das Problem dass entweder Zug auf der Kette sein musste, oder dass der Motor bremsen musste. Alles dazwischen war übles Gerüttel am Kettenspanner, beim Auto auch "Bonanza-Effekt" genannt. Beim E-Auto alles easy.

    Hier sehe ich auch den größten Nachteil des Heck-Antriebs des ID.3. Normalerweise erbringt die Vorderbremse ca 70% der Bremsleistung, so bleiben nur 30% für die Hinterachse. Man muss also schon eher sachte Bremsen, wenn man hier viel zurückgewinnen will.

    Das ist Unsinn, anders kann man das nicht sagen. Es ist ärgerlich wenn in E-Auto-Foren solche Meinungen verbreitet werden. Da steckt noch der Vorderradantrieb von VW Golf & Co. in den Köpfen. Der VW id.3 hat übrigens Hinterradantrieb, keinen Heckantrieb wie beim Käfer, wo der Motor hinter der Hinterachse im Heck saß.


    Man kann 100% der alltagsrelevanten Bremsleistung über die Hinterachse erbringen und dabei alles rekuperieren was technisch machbar ist, siehe Smart, BMW i3, Tesla ohne Dual Motor. Nur auf rutschiger Fahrbahn und bergab ist es sinnvoll auch die Vorderachse an der Rekuperation zu beteiligen oder eben vorne zu bremsen.

    In Notsituationen oder im Rennsport muss sowieso an beiden Achsen gebremst werden. Nur dann kommt dein 70%-30%-Beispiel zum Tragen.

    Die Formel E fährt übrigens mit Hinterradantrieb, rekuperiert somit also auch nur hinten (bislang zumindest).