Mit dem ID durch Frankreich

  • Ich hab mich letzte/diese Woche auch mal auf die Langstrecke nach Frankreich, Toulon gewagt und kann sagen, dass es fast besser lief als erwartet und das obwohl ich ausschließlich Ionity-DC-Lader angefahren bin (da ich den 35Cent-Tarfi habe).


    Einzige Kritik die ich am ID habe, ist die Navigation und das Infotainment. Das war auf der Hinfahrt stellenweise derart langsam, dass der Wechsel zwischen Navigation und Infotainment manchmal 2 Sekunden oder mehr gedauert hat und man nicht wusste, ob man nun schon getoucht hat oder nicht. Eventuell war das, da die Karten im Hintergrund geladen wurden? Auf dem Rückweg fiel mir das nicht so sehr auf. Aber schön war es auch nicht unbedingt. Wer kann sollte wirklich auf die neue Hardware warten. Denn gerade in stressigen Situation kann es einem noch den letzten Nerv kosten, wann das Navi bspw. statt zoomen eine touch interpretiert und man durch die starke Verzögerung 2x touched und dadurch die Route wieder löscht etc. Unverständlich, dass VW die paar Euro für eine wenig schneller Hardware gespart hat.

    Auch, dass man nur max. 3 Zwischenziele definieren kann. So hatte ich die Ionitys von Toulon bis Freiburg im Navi und wir wollten doch noch Spontan in Avignon halten. Dann meint das Navi, dass das nicht geht oder man verwirft die ganze Route. Ein wenig nervig, wenn man vorher mühevoll die Ionitys eingetragen hat. Auch habe ich gelernt, dass man, wenn man Ladensäulen manuell als Zwischenziel eintragen möchte, unbedingt drauf auch muss, dass man den Eintrag mit dem Ionity/Betreiber-Icon nimmt und nicht diesen Generischen nur mit der Adresse. Ansonsten nimmt das Navi das einfach nur als Anfahrtsziel und interpretiert das nicht als Ladestation und rechnet noch eine andere mit ein. Die Navisuche hinsichtlich der Ladesäulen ist auch unterirdisch. Bei manchen findet es die "richtige" Ionitystation, bei anderen wiederum findet es nicht einmal die Adresse... Hier habe ich dann einfach die Stationen in der WeCharge-App im Auto ausgewählt und diese kann man dort relativ einfach als Zwischenziel definieren. Aber auch die App ist kein Geschwindigkeitsweltmeister. Da habe ich mir schon die Frage gestellt, ob die VW-Entwickler selbst einmal eine Langstrecke mit 3 oder mehr Ladestopps getestet haben. Auch hatte ich auf der Hinfahrt offensichtlich die Ionity Station auf der anderen Autobahnseite hinzugefügt, was dann dazu führt, dass man an der Richtigen vorbeigefahren ist und das Navi dann beharrlich wieder umdrehen wollte. Ein kurzer Hinweis, dass die Ladestation entgegen der Fahrtrichtung ist, hätte schon geholfen...


    Und ich bin jedes mal begeistert von den Tempolimits unsere Nachbarn. Die knapp 1800km in Frankreich und der Schweiz waren wesentlich entspannter zu fahren als die 1200 in Deutschland, Es ist doch immer wieder bemerkenswert was es ausmacht, wenn die Differenzen nicht so hoch sind und die Strafen bei Verstoß empfindlich.


    Tricky waren die AC-Säulen in Frankreich, die so eine Art -T-Shirt-Form hatten. Bis ich rausgefunden hatte, das man diesen Seitenarm nach vorn klappen muss, hat's schon ein wenig gedauert :D , aber dafür die Einheimischen belustigt. Auch sollte man beachten, dass Ionity (bei mir zumindest) einen Zeit- und keinen KW-Tarif wie in Deutschland hat. Das Muster, über Nacht angesteckt lassen und am Morgen wieder abholen, kann also recht teuer werden. Bei Intermarche konnte man im Gegensatz zu Carrefour auch mit der WeCharge-Karte laden. Generell war WeCharge sehr verbreitet.

    Ich habe aber auch gelernt, dass man sich die Ladepunkte im Vorfeld doch genau anschauen sollte. Bspw. hatte ich in Freiburg eine Unterkunft gewählt, welche gleich mehrere Ladeparks in der Nähe hatte. Das ganze stellte sich dann aber bei der späten Ankunft in Freiburg doch als nicht ganz so einfach heraus. Der "Ladepark" war auf einem Firmengelände, dass 18.30 Uhr seine Säulen schon alle abgeschalten hatte und auf Nachfrage später auch noch die Tor geschlossen hätte. Die anderen Säulen gehörten zu einem VW-Autohaus. Auch das hatte schon (die Zufahrt) geschlossen. Option Nr. 3 war dann auf einem Frauenhofer-Gelände. Nach Rücksprache mit dem Wachmann konnte ich dann dort aber laden. Jedoch sollte man sich vorher seine Ladepunkte im Vorfeld genauer anschauen, ansonsten kann es eine unschöne Überraschung geben. Solche Details wie Zugangsbeschränkungen müssten definitiv in die Apps aufgenommen werden.


    Kurzum, die Reise mit dem 77er ID3 auf Langstrecke ist sehr entspannt und aller 2-3h Stunden Pause machen ist am Ende sogar angenehmer als früher im Verbrenner. Der Durchschnittsverbrauch lag bei 16,9KW.

    ID.3 ProS (4-Sitzer) - 2023 | Design | Assistenz+ | Komfort | Infotainment+ | Interieur Style+ | WP |🚗 1. April 2023

    Einmal editiert, zuletzt von horsty ()

  • Bei Intermarche konnte man im Gegensatz zu Carrefour auch mit der WeCharge-Karte laden.

    Kann man nicht verallgemeinern. Ich habe schon häufiger beim Carrefour mit der We Charge Karte geladen.


    Wichtig ist der Hinweis auf Minutentakt. Gibt es auch an HPC. Da lohnt sich doppelt mit möglichst niedrigem SOC anzukommen und nicht lange zu bleiben. Ich fahre weiter sobald die Ladeleistung unter 100 kw sinkt.

  • Moin,
    ich wollte auch mal kurz meine Erfahrung schildern.
    Wir sind vor 1,5 Wochen aus unserem Frankreich Urlaub zurückgekommen.

    Kurz zur Route:
    Frankfurt a. M. -> Brüssel -> Antwerpen -> Dunkerque -> immer an der Küste entlang -> mit einem Abstecher nach Amiens und Beauvais -> Etretat -> Deauville -> Omaha und Gold Beach -> le Pieux -> St Malo -> Rennes -> Le Mans -> Tours -> Bourges -> Lyon -> Grenoble -> Lyon -> Nancy -> Saarlouis -> Frankfurt a.M. (ca. 3500km)

    Es ist alles super gelaufen auch das Laden. Bei den AC Säulen < 22KW, hatten wir etwas Mühe. Weil diese nur bis zu 6 KW raus kamen. Die haben wir dann gemieden und nur noch HPC's gesucht. Uns hat die Chargemap App sehr geholfen. Wir hatten keinen Tarif gebucht, konnten aber die Preise der Säulen vergleichen. Das war wirklich sehr hilfreich. Meist haben wir versucht bei Lidl oder einem anderen Supermarkt geladen (HPC Lader). Tesla Supercharger waren auch hilfreich und günstig. In St. Malo bei VW konnten wir sogar gratis laden. :)
    Es hat, aus unserer Sicht, alles perfekt funktioniert. An einer Ladesäule hat der Karten Leser nicht funktioniert, mit der entsprechenden App war das Laden dann aber kein Problem.
    Der einzige Kritikpunkt ist die Preisgestaltung in Frankreich. Ich hab das Gefühl es herrscht eine Wild West Mentalität. Vom "kostenlos" über "Preis pro KW" oder "Preis pro KW + anschließender Blockiergebühr" bis zur "Parkgebühr + KW Preis" war alles dabei. Also aufgepasst, auf was man sich da ein lässt.
    Unsere Etappen hatten wir, bis auf 2 oder 3 so gewählt, das wir immer bei einer HPC Säule laden konnten und dann nur noch die Unterkunft anfahren mussten.
    Gruß Juergen

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