Wasserstoffautos besser als E-Autos?

In Bezug auf das Auto (Massenmobilität) wird sich das E-Auto durchsetzen, auch in der Langstrecke mit höheren DC Ladeleistungen.
Aber keinen 1:1 Ersatz vom Verbrenner, d.h. in Zukunft wird Carsharing eine tragende Rolle einnehmen.

Energetisch (geringer Wirkungsgrad, 4x mehr Energie) und Wirtschaftlich (lange Stillstandszeiten) sind die Argument richtig,

Aber wenn wir unsere Stromversorgung in x Jahren auf nahezu 100% auf Erneuerbare umstellen wollen,

und der Energiebedarf beim Strom wird u.a. durch Heizen mit WP (auch im Gewerbe) stark steigen, wird um Wasserstoff kein Weg vorbeiführen.

Ich sehe beim Wasserstoff die Anwendungsfelder in der Langzeitspeicherung (Dunkelflaute im Dez./Jan.), der Großindustrie/Schifffahrt/Langstrecken -Schwerlast-LKW/ggf. Flugzeug.

Zitat von Bercher

Weil jetzt alle im Winter mit Wärmepumpe heizen wollen. Erneuerbar braucht Wärmepumpe und die braucht dann im Winter viiiieel Energie kWh.

Wir haben viel Energie, da braucht man keinen Saisonspeicher. Es werden Unmengen an Strom ganzjährig ins Ausland transferiert, nicht nur im Sommer.

Und generell kann es ja sicherlich auch eine Lösung aus beidem sein. Aber Wasserstoff alleine ist es nicht.

Trotz des gruseligen Wirkungsgrades und dem ganzen Infrastruktur-Aufwand für Wasserstoff, hätte ich mir das ganze für LKWs ggf. noch vorstellen können, aber als ich jetzt mal wieder bei Tesla-Björn reingeschaut habe, habe ich gesehen, dass an den Schnellladern auch jetzt schon immer öfter LKW auftauchen. Es scheint fast so, als wenn das schneller geht als von mir angenommen. Aber klar, am Ende entscheidet wohl auch dort einzig der Preis. Wenn die Ladezeit mehr Personalkosten erzeugt als teurer Wasserstoff, dann könnte sich das Blatt noch einmal wenden.

Der nächste E-Actros soll 2024 bereits mit dem MegaWattCharging ausgestattet sein und mit bis zu 1 MW laden.

Generell sollen beim MCS 3 MegaWatt möglich sein. Wozu dann noch Wasserstoff.

MCS in Verbindung mit nem Feststoffakku und gut.

Zitat von kurtis.brown

Der nächste E-Actros soll 2024 bereits mit dem MegaWattCharging ausgestattet sein und mit bis zu 1 MW laden.

Generell sollen beim MCS 3 MegaWatt möglich sein. Wozu dann noch Wasserstoff.

MCS in Verbindung mit nem Feststoffakku und gut.

Hast du dir auch mal überlegt, wenn an einer LKW-Raststätte mal eben 100 LKW's laden wollen, wie viele Windräder dort Errichtet werden müssen, bzw. wo der Strom für die Lade-Raststätten herkommen soll.

Wieviele LKW's befinden sich derzeit auf Deutschlands Straßen, die von den Häfen im Norden täglich richtung Süden unterwegs sind, oder die auf der Ost- West- Tangente fahren?

Zitat

Die Anzahl der Lastkraftwagen (Lkw) in Deutschland belief sich laut Kraftfahrt-Bundesamt im Jahr 2021 auf rund 3,55 Millionen Fahrzeuge. Davon verfügen rund 3,3 Millionen Fahrzeuge über einen Dieselantrieb.

Diese Argumentation erschließt sich mir nur bedingt. Die Windräder müssen nicht zwangsläufig an der Raststätte stehen. Zudem benötigt ein Fahrzeug wenn es mit Wasserstoff fährt, ca. 3-4 mal soviel Energie wie als wenn es direkt mit dem Strom fahren würde. Sprich man bräuchte ja noch mehr Energie. Jetzt könnte man noch fahrlässigerweise sagen "ok, dann stellen wir den Wasserstoff eben aus Gas her". Aber selbst das wäre Mumpitz. Es wäre letztendlich sogar effizienter den LKW direkt mit diesem Gas fahren zu lassen und die Technik dazu wäre sogar schon ausgereifter und weniger komplex. Aber wir müssen schließlich klimaneutral werden, womit wir es also erst einmal schaffen müssten, die Menge für Erneuerbare Energien für den Verkehrssektor mit dem min. 3fachen Energieüberschuss aus Erneuerbaren zu erzeugen. Bevor wir uns diesen Luxus aber leisten sollten, wäre die Industrie vorher besser dran, denn dort gibt es stellenweise gar keine Alternative.

Zitat von GTX-ler

Hast du dir auch mal überlegt, wenn an einer LKW-Raststätte mal eben 100 LKW's laden wollen, wie viele Windräder dort Errichtet werden müssen, bzw. wo der Strom für die Lade-Raststätten herkommen soll.

Wieviele LKW's befinden sich derzeit auf Deutschlands Straßen, die von den Häfen im Norden täglich richtung Süden unterwegs sind, oder die auf der Ost- West- Tangente fahren?

Ich denke das ganze wird etwas anders laufen. Die Angst vor dem hohen Stromverbrauch ist im Grunde die gleiche die schon E-Auto Gegner immer angebracht haben. Diese ist jedoch unbegründet.

Die wenigstens Fahrzeuge nutzen Schnellader. Das wird auch für LKWs gelten.

Von den 3,5 Millionen LKWs die es gibt sind nicht alle im Fernverkehr. Da sind viele Kurzstrecken dabei. Bei jeder Landestelle wird dann immer etwas Nachgeladen.

Und das Ziel für Langstrecke wird sein die Standzeiten zu nutzen. Also der LKW hat genug Reichweite um bis zur gesetzlich verpflichtenden Standzeiten fahren zu können. Dann muss für Stunden Pause gemacht werden, auch hier kann dann deutlich langsamer als 1MW geladen werden.

Für die Schnellladestationen wird es denke ich Pufferspeicher geben. Das ermöglicht den Betreibern dann auch Strom zu günstigen Zeiten einzukaufen.

Spinnen wir mal etwas rum!

In 20 Jahren gibt es auf den Autobahnen über der rechten Spur in regelmäßigen Abständen Oberleitungen, an denen LKWs währen der Fahrt laden können. Autobahnabschnitte ohne Oberleitung oder die Last-Mile werden durch kleinere Batterien in den LKWs gepuffert werden.

Sciencefiction oder ein Weg?

Wasserstoff macht meiner Meinung nach Sinn um an großen Solar- oder Windkraftanlagen nich sofort verwendbare Energie zu Puffern und in einem in der Nähe befindlichen Wasserstoffkraftwerk zu verstromen und ins Netz einzuspeisen.

Zitat von HeiFire

Spinnen wir mal etwas rum!

Warum?

Ich glaube, dass dieses, dein, Szenario durchaus realitätsnah ist.

Zitat von Phate

Die wenigstens Fahrzeuge nutzen Schnellader. Das wird auch für LKWs gelten.

Im Gegenteil, Zeit ist Geld, vor allem bei den Logistigern im Fernverkehr.

Aber eigentlich war die Frage:

Wasserstoffautos besser als E-Autos?

Zitat von GTX-ler

Aber eigentlich war die Frage:

Wasserstoffautos besser als E-Autos?

Wenn ich bei Wasserstoffautos aktuell nur den Fokus auf Reichweite und auf die Schnelligkeit des Tankens (km pro Minute) lege, ist die Technologie klar im Vorteil.

Wenn ich mir aber das Gesamtpaket betrachte, haben für mich Wasserstoffautos (keine LKWs!) nur ein Nischendarsein und werden sich nicht durchsetzen:

- in Deutschland wird aktuell überhaupt noch kein grüner Wasserstoff produziert

- in Deutschland wird vornehmlich grauer Wasserstoff produziert (aus Gas!)

- grüner Wasserstoff wird zunächst vornehmlich von der Industrie als Energieträger benötigt (als Ersatz für Gas)

- soweit mir bekannt ist, kann zwar ein Auto schnell mit Wasserstoff betankt werden, danach benötigt die Tankanlage eine gewisse Pause bis das nächste Fahrzeug betankt werden kann (Kälteproblem)

- ich möchte nicht in einem Fahrzeug sitzen, oder mich im Radius von 10m befinden, dessen Wasserstofftank explodiert

- es gibt noch großes Potential in der Weiterentwicklung der Batterietechnik und des Batteriemanagements, hier sind wir noch lange nicht am Ende; es dauert noch ein wenig, dann sind aber Reichweiten- und Ladethemen Schnee von gestern

Vielleicht habe ich aber nur die rosarote E-Autobrille auf und bin CleanElectric geschädigt. Ob Wasserstoff- oder E-Auto sich durchsetzen ist im Grunde egal, der Elektromotor wird gegenüber dem Verbrenner siegen!

Die Jungs von clean electric haben eine sehr gute und verständliche Art zu erklären. Damit sollte eigentlich jeder verstehen das ein mit Wasserstoff angetriebenes E-Auto aktuell einfach keinen Sinn macht. Und selbst wenn es in vielen vielen Jahren genügend grünen Wasserstoff gibt wird es keinen Sinn machen. Denn dann brauchen wir diesen Wasserstoff, wie jetzt schon mehrfach hier geschrieben, für die Industriezweige die zwingend darauf angewiesen sind.

Zitat von Taggel

grüner Wasserstoff wird zunächst vornehmlich von der Industrie als Energieträger benötigt (als Ersatz für Gas)

Nicht nur als Energieträger, sondern auch als Edukt - das Haber-Bosch-Verfahren braucht zwingend Wasserstoff als Reaktionspartner um Ammoniak herzustellen.

Das gleiche beim Stahl - dort wird der Wasserstoff benötigt, um das Eisenoxid zum Eisen reduzieren.

Aktuelles aus der Forschung.

98% Wirkungsgrad, die Effizienz steigt.

Effizienz-Durchbruch bei Wasserstoff-Elektrolyse Wasserstoff -

Australischen Forschern gelingt der Durchbruch bei der Effizienz von Herstellung von Wasserstoff. Ihre Elektrolyse hat einen WIrkungsgrad von 98 Prozent.

edison.media

Macht fürs Auto trotzdem weiterhin keinen Sinn