Sat 1 Reportage "Mit dem E-Auto nach Kroatien"

Ist leider der normale Weg, wie im Fernsehen über Elektromobilität berichtet wird. Klar, Elektromobilität ist neu und etwas kompliziert und man muss sich damit beschäftigen. Aber wenn man komplett unvorbereitete Menschen damit losschickt ist klar, dass da sowas bei rumkommt

ich habe mir das Qualitätsfernsehen mal angesehen.
Was habe ich gelernt?

• ein neuer ID3 (36.000 €) ist teurer als ein gebrauchter Mercedes C-Kombi (12.000€). Ach, nee.
• ein ID3 hat weniger Kofferraum als ein Mercedes C-Kombi...woooow. Wirklich ?
• ein E-Auto hat zwar eine Klimaanlage, aber die sollte man tunlichst nicht benutzen, sonst kommt man nicht an...
• wenn man abends nicht lädt hat man am nächsten Morgen keine volle Batterie
• Die Ladezeit eines ID3 ist immer 50 Minuten...
• Kinder bekommen während der Fahrt Bauchweh, aber offensichtlich vermehrt in E-Fahrzeugen
• das Handy des Fahrers kann kein kroatisch.
• In Kroation ist es heiß.
• Eine Flugreise wäre mit den Kindern entspannter gewesen....

Den Redakteur dieser Sendung würde ich noch heute entlassen.

Moin,

das erinnert mich an einem Zeitungsbericht bei uns in der Tageszeitung, leider hinter Paywall: https://www.shz.de/deutschland…quer-durchs-land-20964296

Ich könnte den Artikel zwar hier reinkopieren, doch dann könnte es eventuell Ärger geben bez. Urheberechte.

Der Artikel war auch fürchterlich, die sind losgefahren und wundern sich, dass bei 160km/h der Verbrauch stark ansteigt und die Reichweite erheblich sinkt. Der erste Ladestopps wurde dann an einer Typ 2 Ladesäule durchgeführt, wo sich schon wieder gewundert wurde, dass es so lange dauert. Die Hotline wurde angerufen und dort bekamen sie die Aussage, das dauert ca. 7 Stunden bis der Akku voll ist (ich nehme an 77kw). Nach zwei Stunden wurde dann der Ladevorgang abgebrochen. Sie fuhren dann zu einer Schnellladesäule und wollten dort auch mit dem Typ 2 Stecker laden.

Irgendwann auf der Fahrt bei einem weiteren Ladestop wurden sie denn darauf hingewiesen, dass man ja mit DC erheblich schneller laden kann.

Das war nur ein kurzer Auszug aus dem Artikel.

Der ganze Artikel war nicht das Papier wert, auf dem er geschrieben wurde und ebenso nicht die Zeit wert, die man beim Lesen verbraucht hat!

Es ist einfach schlimm, was immer noch für schlechte Informationen durch die Medien verbreitet werden.

Gruß aus dem hohen Norden, FarNorth-NF

Ich sag nur "SAT 1", und damit ist alles gesagt.

Warum konstruieren die immer solche Sonderfälle? Wie oft im Jahr fährt der Durchschnittsdeutsche solche strecken?

Ich hab den ID.3 jetzt seit Ende Dezember und hab bisher ganze 2-mal an einer öffentlichen Ladestation geladen. Ansonsten Lade ich gegen Pauschale wochentags in der Firma (Strecke 2x 40 km) und komme damit i. d. R. sogar übers Wochenende.

Und ich hab noch nicht einmal die Möglichkeit, zu Hause zu laden.

Zitat von Raw

Warum konstruieren die immer solche Sonderfälle?

Es ist ja jetzt kein Sonderfall in Urlaub fahren zu wollen.

Die wichtigere Frage ist mehr, warum informieren die sich nicht vorher kurz? Offensichtlich hatte der Kollege keine Ladekarte dabei. Er hat immer auf 100% geladen, was reine Zeitverschwendung ist. Wir sind noch nie ohne Klimaanlage gefahren. Dafür gibt es keine vernünftigen Grund. Radio und Assistenzsysteme haben sie ja auch genutzt.

Diese Art von Beiträgen haben nur ein Ziel: Klicks und damit Werbeeinnahmen. Hauptsache wir haben immer schön den Werbefilm vor den Schnipseln geguckt.

aRedRebell

Aber das Szenario ist doch trotzdem bei 365 Tagen im Jahr die Ausnahme. Ich kaufe mir kein Auto, nur um damit in den Urlaub zu fahren.

Hauptsächlich wird das Fahrzeug doch für max. mittlere Strecken genutzt (z. B. Berufspendler).

Mehr als Reichweiten von ca. 250 km bei 10 % - 80 % wird der Durchschnittsdeutsche doch an nur sehr wenigen Tagen im Jahr zurücklegen.

Zugespitzt:

Wenn ich so argumentiere, müsste man Kleinwagen abschaffen, weil beim Umzug keine Schrankwand in den Kofferraum passt.

Raw

Ich kaufe mir doch mein Auto nicht für die Anforderungen meiner täglichen Fahrten. Wenn ich das tun würde, dann würde ich einen Smart fahren. Täglich fahre ich nämlich ca. 40 Kilometer und habe nur auf wenigen davon noch eine zweite Person dabei. Gepäck überhaupt nicht. Natürlich wäre das für die Umwelt und für meinen Geldbeutel besser, aber handeln wir so?

Nein, ich hole mir einen ID.4, weil wir eben vier Personen sind und mit dem Auto auch gelegentlich gemeinsam und auch in Urlaub fahren wollen. Wenn dies mit eAutos nicht gehen würde, dann gäbe es wohl eher keines. In den letzten Jahren hat sich aber unser eKona bereits vom Zweit- zum Erstwagen entwickelt, aber auf Dauer ist der eben für uns zu viert zu klein. Die Urlaubsfahrten im letzten Jahr waren schon anstrengend und das Gepäck für mehrere Tage ging nur rein, weil ich einen Frunk eingebaut habe.

Ich sage ja nur, dass es die Menschen eben schon interessiert ob das alles mit einem ID.3 (immerhin der ideale Golf-Ersatz) auch geht. Deshalb wäre so ein Bericht, richtig vor- und aufbereitet, total wichtig für die Akzeptanz der eMobilität. Auf der anderen Seite können wir ja froh sein. So lange VW nicht lieferfähig ist, sollten ohnehin nicht zu viele Menschen umsteigen. Das führt nur zu Frust. So dauert es halt ein wenig länger, aber gute Technologien setzten sich letztendlich immer durch.

Ich glaube an das Pferd, das Automobil ist eine vorübergehende Erscheinung. (Kaiser Wilhelm II)

Das Auto ist fertig entwickelt, was soll da noch kommen? (Carl Benz)

Schade um den Mann, er wird sich und sein Geschäft mit dieser verrückten Idee ruinieren. (Passanten über Carl Benz)

Es werden höchstens 5000 dieser Fahrzeuge gebaut werden. Denn es gibt nicht mehr Chauffeure um sie zu steuern. (Gottlieb Daimler)

Wie Ihr seht, wurde das neue schon immer verteufelt. So sind die Menschen. Sie werden es früher oder später auch begreifen.

Regt Euch nicht auf, es bringt nichts.

Übermorgen kommt unser ID.4, ich freu mich unglaublich drauf.

Gruß,

Mario

Wenn man nicht aufgrund beruflicher Umstände Dienstwagen zu Verfügung hat, spielt natürlich der Preis durchaus eine entscheidende Rolle. Hilft aber auch nicht wie in dem Bericht nen ID.3 mit nem abgerocktem C-Klasse Kombi zu vergleichen.

Zitat von aRedRebell

(immerhin der ideale Golf-Ersatz) auch geht

Mit dem (also nem normalen Golf) würde ich aber auch nicht mit 4 Personen in den Urlaub für 2 Wochen fahren wollen.

Aber der Markt entwickelt sich.

Ein guter Ersatz für z.B. für den 7-sitzigen Touran (bei Familien beliebtes Auto) gibt es als BEV ja noch nicht wirklich zu vergleichbaren Preisen. Aber das war ein echtes Raumwunder.

In unserem Falle wird der ID.3 der Zweitwagen, und wahrscheinlich wenn es nicht um Urlaub geht, bevorzugt für alle möglichen Fahrtengenommen. Der war einfach geil bei den Probefahrten.

Allerdings für den 2-wöchigen Urlaub an die Ostsee ist eindeutig der Ateca mit einer großen Dachbox auf dem Dach bei uns gesetzt. (Leider geht das nicht beim ID.3 mit der Dachbox).

Habe die Sendung auch gesehen und entsprechende Kommentare hinterlassen

und solche Berichte sind es dann die ich mir auf Arbeit oder der Familie anhören darf. Dann versuch ich das aufzuklären (hab ja schließlich selbst Erfahrung gesammelt), aber es sind ja die MEDIEN die wissen es besser, hab ich dann das Gefühl.