Erste Fernreise Ruhrgebiet - Karlsruhe

  • Aus Spaß & zur Bekämpfung meiner Reichweitenangst habe ich nun die erste Fernreise hinter mir, vom Ruhrgebiet nach Umgebung Karlsruhe & zurück, jeweils gut 400 Kilometer.

    Start mit 100% Ladung. Zuerst war alles durchgeplant, aber schon die erste Raststätte, auf die ich rollte, Neustadt an der A3, hatte eine 50 kW-Ladesäule, die nicht ausgeschildert war & an die ich mich kurz angehängt habe. Das hat mich entspannt. Hauptladepunkt Hinfahrt war Aral Pulse in Montabaur. Hier habe ich 31 kWh in 38 Min geladen, dann später noch Mal 13 kWh in Hockenheim West in 14 Min (habe tendenziell immer etwas zu viel geladen). Ladesäulen immer frei.

    Interessanter die Rückfahrt: Gestartet mit 60%. Bin in Heidelberg für eine Schnellladesäule runter, die war aber plötzlich belegt; dann zu einer anderen Säule in einem obskuren Hinterhof. Was es alles gibt. Noch Mal würde ich nicht von der Autobahn runter, war ein Gegurke. 25 kWh in 31 Minuten. Dann noch Mal 31 Kwh in 33 min in Montabaur Ost. Hier etwas voller, aber es war noch Platz. Nur war das Ladekabel zu kurz, musste verkehrswidrig parken (ging aber ohne Gefährdung).

    Plötzlich tauchten vier Reisebusse auf. Rentner kreisten wir die Geier Auto und Ladesäule ein und guckten uns beim Picknick im Auto zu. Unangenehm, aber gut - sie waren eben interessiert. Als ich ausstieg, quatschten sie mich gleich an - einer hatte Fragen, ein anderer wollte mir eigentlich nur erzählen, wie schlecht E-Mobilität wäre, kein Wiederverkaufswert blabla. Er habe letztes Jahr noch einen Diesel gekauft. Ich dachte nur: viel Spaß mit deinem Wiederverkaufswert. Angst & schlechtes Gewissen müssen groß sein bei den Leuten. (Man stelle sich vor, man würde an der Tankstelle Verbrennerfahrer vollquatschen.)

    Als wir dann weiterfuhren, habe ich mich geärgert, denn direkt HINTER Montabaur kamen noch mehrere Rastplätze & Parkplätze (!) mit Ladesäulen. Über einen bin ich gefahren, neue Säulen, kein Mensch da. Picknick hier wäre schöner gewesen. (Kannte die Strecke nicht.) Kam mit gut 30% an.

    Fazit:

    - Schnellladesäulen m. E. im Moment an der Autobahn eher im Überangebot, muss man eigentlich nicht groß planen. Schwieriger bei Aufenthalt im ländlichen Raum.

    - Anzeige von Ladesäulen im ID taugt nichts, ABRP oder EnBW-App viel besser.

    - Hätte trotzdem immer noch Sorge, den Akku ganz runterzufahren (10%), außer auf dem Weg nach Hause.

    - (Mein) Laden dauert länger, als ich dachte, pro Weg etwa eine Stunde - aber ich habe auch zu viel geladen.

    - Aber eigentlich ist es sehr cool, man kann sehr entspanntes Picknick im Auto machen und fühlt sich entstresst dadurch.

    - Feinde der E-Mobilität sind überall und haben Mitteilungszwang. Aber es gibt auch sehr großes Interesse.

    - Gesamtladezeit während des WEs 3:15h (mit Fahrten und Laden vor Ort), Stromkosten ca. 75 Euro.

  • Je mehr Du Langstrecke fährst, desto cooler und entspannter fährst Du. Von Karlsruhe ins Ruhrgebiet ist die Dichte der vertrauenswürdigen Schnellladesäulen so groß (ich kenne sie mittlerweile auswendig), da ist gar kein Abenteuer mehr. Ausser natürlich ein Bus voller Rentner ;)

  • - Aber eigentlich ist es sehr cool, man kann sehr entspanntes Picknick im Auto machen und fühlt sich entstresst dadurch.

    Naja, letztendlich könnte man das mit einem Verbrenner auch machen, das sehe ich nicht als Alleinstellungsmerkmal eines E-Autos.


    Das soll jetzt kein Statement gegen E-Autos sein, ich selbst habe bereits meine Wallbox und suche das passende E-Auto. Ich denke nur, die Gründe für E-Mobilität, mit denen man diese weiterbringen will, sollten schon belastbar sein. Sonst spielt man den "Feinden der E-Mobilität" eher in die Hände.


    Manny

  • Naja, letztendlich könnte man das mit einem Verbrenner auch machen, das sehe ich nicht als Alleinstellungsmerkmal eines E-Autos.


    Das soll jetzt kein Statement gegen E-Autos sein, ich selbst habe bereits meine Wallbox und suche das passende E-Auto. Ich denke nur, die Gründe für E-Mobilität, mit denen man diese weiterbringen will, sollten schon belastbar sein. Sonst spielt man den "Feinden der E-Mobilität" eher in die Hände.


    Manny


    Das sollte kein Argument sein, sondern nur ein Erfahrungsbericht.


    Aber mit den Argumenten ist das natürlich so eine Sache; denn in der Diskussion geht es ja nur zum Teil um gute Argumente für das E-Auto. Es geht auch darum, die Argumente der Verbrennerlobby zu entkräften - die ja oft technisch völlig korrekt und in sich schlüssig sind, aber wenig realitätsnah (Stichwort z. B. "benötigte Reichweite").


    Und ich finde schon, dass man fragen kann: Wenn Du eh Pause machst, kannst Du dann nicht auch laden? Und wenn Du KEINE Pause machst - wäre dann nicht ein Auto gut, dass Dich dazu ermuntert? Das wird toll! (Empfinde ich so - und ich bin vor einem Jahr auch noch 500km am Stück gefahren und völlig fertig angekommen - und war auch noch stolz darauf! Scheint mir so eine Verbrennerneurose zu sein, dieser Stolz.)


    (Ich rede hier vom "Normalautofahrer" - dass das alles nicht für den gestressten Außendienstmitarbeiter klappt, ist mir klar.)

  • "Verbrennerneurose"!!! So ein schöner Begriff.


    Ich bekomme eher die Stromerneurose, wenn ich auf einer Strecke von 500 km 3 mal jeweils 40 min laden muß!! Die Neurose verstärkt sich dann sogar noch, wenn das Laden aus verschiedenen Gründen mal wieder nicht auf Anhieb funktioniert.


    Und wenn ich meine eine Pause zu benötigen, dann mach ich einfach eine. Dafür brauche ich kein Auto, welches mich dazu "ermuntert".


    So wie Du argumentierst kann man sich die offensichtlichen Nachteile des Stromers versuchen passend zu quasseln. Schön wenn das bei Dir funktioniert. An der tatsächlichen Langstreckenuntauglichkeit eines Stromers ändert das jedoch nichts. (Tesla mag hiervon ausgenommen sein)


    Ich bin immer noch überzeugt vom E-Wagen und will auch nicht mehr zurück zum Verbrenner weil mein Fahrprofil bis auf wenige Ausnahmen im Jahr zum ID 3 passt, aber das andauernde und realitätsferne Gerede von der achso tollen Fernreise mit dem E-Auto nervt.


    Vor einigen Wochen musste ich kurzfristig 500 km nach Berlin fahren. 17 Uhr ging es los , um 1 Uhr kam ich Nachts an. 8 Stunden für 500 km!!!! Und das bei freier Strecke, nicht ein Stau. Mit dem Verbrenner hätte ich keine 5 Stunden gebraucht, obwohl ich keine Raser bin.

    Nun rate mal wie herrlich erfrischt und erholt ich nach 8 Stunden ankam, dabei hatte ich doch sooooo viele wunderschöne Pausen, zu denen mich mein Auto "ermuntert" hatte........... :rolleyes: . Danke liebes Auto für die vielen Aufmunterungen.

    Stell Dir mal vor wie fürchterlich es gewesen wäre, wenn ich 3 Stunden eher mein Ziel erreicht hätte.

  • Wenn man sich im Vorfeld informiert hat, dann weiß man ja

    was einen mit dem BEV auf Langstrecke erwartet.

    So zügig mit wie mit einem Verbrenner von A nach B ist dann

    halt nicht mehr.

    Mit angepasster Geschwindigkeit muss man auf einer Strecke von 500 km aber bestimmt nicht 3 x laden und braucht 8 Stunden.

  • Bei 58er Akku und 8 h auf 500 km lade ich einmal.

    Das sollte ohne Stau bei 80er Schnitt (Tempo 90) in 7 h bei einmal laden locker zu schaffen sein.

    Bei optimaler Ladeplanung und Geschwindigkeit in knapp über 5h. (max. 2 x 20 Min.)

    Mit kleinem Akku in 5:30.


    Hier die Zeiten beim Test 1000 km mit Tempolimit von Björn Nyland:


    VW ID3 82 kWh 10:20 96,8 227 10.4.2021 4-9°C 8.5°C Norway 422
    Ford Mustang Mach-E LR RWD 10:25 96 220 21.8.2021 15-20°C 17°C 473
    BMW iX3 10:30 95,2 261 22.4.2021 -4-10°C 2°C Norway 572
    VW ID4 1st 82 kWh 10:35 94,5 251 03.04.2021 4-12°C 8°C Norway, nice weather 417
    VW ID4 1st GTX 82 kWh 10:35 94,5 256 12.06.2021 18-21°C 19°C Sweden 450
    Polestar 2 Performance 10:40 93,8 300 23.11.2021 -1-8°C 4°C Sweden 550
    VW ID3 1st 62 kWh 10:45 93 200 19.09.2020 9-19°C 14°C Norway 350
    Mercedes EQC 400 11:00 90,9 270 12.09.2019 16-21°C 18.5°C Some tailwind 637
    Mercedes EQB 350 4Matic 11:05 90,2 291 18.02.2022 0-6°C 4°C 600
    VW ID3 55 kWh 11:05 90,2 204 28.08.2021 18-21°C 19°C 275

    Typ: ID.3 Pro Performance "tech" 209*10Exp6 kg*m²/s² mit Fahrradträger, 18 Zoll Stahlfelgen (Sommer und Winter), Wärmepumpe, abgeholt 23.12.20

    Farbe: Makena-Türkis Metallic
    Softwarestand: 0783; 30.03.21: 0792; 22.09.21: ID 2.3 26.08.2022: 0912 07.07.2023: 3.2

    VW Äpp auf div. Androids


    ID. Charger Connect (seit 30.12.20 läuft leise und ohne Probleme über LTE im Netz, seit 19.12.21 auf ID Charger Pro gepimpt)

  • Bei mir waren es 8 Stunden. Mit „angepasster“ Geschwindigkeit mag man es vielleicht auch in 7 ,5 Stunden schaffen. Wenn man dann noch die Heizung ausmacht und das Licht dimmt und und und schafft man es sogar mit einer halben Batterie-Füllung. Wenn, wenn, wenn.


    Das meinte ich mit Fernreisetauglichkeit und schön reden.

  • Siehe Test vom Björn mit Heizung bei Tempolimit in Skandinavien.

    Typ: ID.3 Pro Performance "tech" 209*10Exp6 kg*m²/s² mit Fahrradträger, 18 Zoll Stahlfelgen (Sommer und Winter), Wärmepumpe, abgeholt 23.12.20

    Farbe: Makena-Türkis Metallic
    Softwarestand: 0783; 30.03.21: 0792; 22.09.21: ID 2.3 26.08.2022: 0912 07.07.2023: 3.2

    VW Äpp auf div. Androids


    ID. Charger Connect (seit 30.12.20 läuft leise und ohne Probleme über LTE im Netz, seit 19.12.21 auf ID Charger Pro gepimpt)

  • Bei mir waren es 8 Stunden. Mit „angepasster“ Geschwindigkeit mag man es vielleicht auch in 7 ,5 Stunden schaffen. Wenn man dann noch die Heizung ausmacht und das Licht dimmt und und und schafft man es sogar mit einer halben Batterie-Füllung. Wenn, wenn, wenn.


    Das meinte ich mit Fernreisetauglichkeit und schön reden.

    Von Sachsen nach Usedom im Februar: 540 km in 6,5 h

    1x Ladestopp am Berliner Ring von 40 min

    ID.4 mit 77 er Akku und 2.3 OTA, Tempo 120


    Was läuft bei dir nur falsch?

  • Was ich hier nicht gefunden habe, um welche Langstrecke ging es... 400km das fahre ich locker mit unsere Zoe, da zuckt mein ID nicht mal....?

    *ID4 Tech - Mondsteingrau AHK WP GJR bestellt 24.02.2021 am 14.6 in Dresden mit 2.1 abgeholt / Update 2.3 OTA am 4.8 auf 2.4 seit 27.12 3.0, seit Dez. 22 3.2

    *seit Juli 2020 eine Zoe Intens mit allen was es so gab und GJR und Kaufakku

    *von August 2016 bis Juli 2020 einen Smart electric Drive

  • Bei mir läuft überhaupt nichts falsch. Ich habe die kleine Batterie!

    Gut, die ist nicht unbedingt der Standard.

  • Meine Zoe hat auch nur 50kWh.. solche Strecken waren mal vor einigen Jahren spannend, rund 22kWh Akku und nur Typ 2, keine Ladeplanung im Navi..., aber naja wenn es gegen die Neurose hilft, ist es ja gut.

    *ID4 Tech - Mondsteingrau AHK WP GJR bestellt 24.02.2021 am 14.6 in Dresden mit 2.1 abgeholt / Update 2.3 OTA am 4.8 auf 2.4 seit 27.12 3.0, seit Dez. 22 3.2

    *seit Juli 2020 eine Zoe Intens mit allen was es so gab und GJR und Kaufakku

    *von August 2016 bis Juli 2020 einen Smart electric Drive

  • Schönreden klingt immer so negativ...


    Wir kaufen unsere Autos einfach nach der geplanten Verwendung, dann müssen wir uns auch nichts schönreden.


    Unser Zweitwagen ist ein Smart Cabrio und vor 3 Jahren haben wir uns ganz bewusst für einen Gardaseeurlaub mit dem Smart entschieden:


    1.) Gepäck ist stark eingeschränkt - wenn man das Dach aufmachen will darf nur bis zum Kofferraumrollo geladen werden.

    2.) Geschwindigkeiten 100 - 120 km/h sind okay. Vmax 160 macht keinen Spaß

    3.) "nur" 90 PS und 3 Zylinder - kein Rennauto

    3.) "nur" 33 Liter Tankinhalt - die Tankstelle ruft also öfters nach einem Stopp


    ABER: Der Urlaub war GEIL!


    1.) Offen fahren ist geil!

    2.) Der kleine Flitzer muss bei Gegenverkehr keinen Platz machen - egal wie eng die Strässchen waren, für den Smarti war immer Platz.

    3.) Der Wendekreis ist unerreicht - auf einer "normalen" Landstraße mit 20 km/h einfach Volleinschlag und es geht in der anderen Richtung weiter!

    4.) Auf dem Rückweg haben wir Autobahnen vermieden und Pässe sowie Landstraßen unsicher gemacht. Hat ewig gedauert, war aber geil.


    Es war einer der geilsten Urlaubserlebnisse mit dem Auto.


    Der Smart ist kein "Langstreckenauto" und trotzdem KANN er das. Beim Stromer ist's genauso. Seht die schönen Seiten.

    Wenn ich schnell von A nach B will oder muss, dann ab zu AVIS und eine Mittelklasse-Limo genutzt. Gibt's für schlankes Geld wenn Nerven & Co. geschont werden sollen.


    PoWder

  • Das meinte ich mit Fernreisetauglichkeit und schön reden.

    Wenn das Schönreden ist, dann ist deine Aussage aber auch "Schlechtreden".

    Du hast mit dem kleinen Akku (und ggf. nur 50 kW Ladeleistung) halt auch die wohl "schlechteste" Kombination für Langstrecken.


    Wenn ich mit meinem 3x 40 min Lade auf 500 km, komme ich am Ziel noch mit 70+% an (120 km/h).


    Und ich brauche mindestens genauso schnell Pausen wie auch mein Auto. Nach knapp 200km merke ich deutlich, wie ich einen Tunnelblick bekomme. Daher stören mich persönlich die Pausen auch überhaupt nicht. Wo ich dir teilweise Recht gebe: Ich selbst brauche nicht zwingend 30 Minuten Pause, 15 Minuten reichen mir meist auch schon.

    Ich habe aber auch mit dem Verbrenner nach maximal 200km Pausen gemacht, daher müsste ich mein Verhalten nicht anpassen.


    Für mich funktioniert Langstrecke entsprechend vollkommen unproblematisch. Ich fühle mich durch mein Elektroauto nicht eingeschränkt und ich verzichte auch auf keinen Komfort.

    Freundliche Grüße Simon

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