Teil 1
Nachdem im letzten Jahr der Slowenien Urlaub ausgefallen ist, waren wir dieses Jahr fest entschlossen endlich unseren Slowenien-Urlaub in Angriff zu nehmen. Da wir als einziges Auto nur noch unseren ID.3 haben (Familienname "Grobi") war das für meine Frau und mich schon ein "kleines Abenteuer".
Geplant waren vier Stationen: Maribor, Bled, Ljubljana und Piran. Für den Rückweg waren dann noch zwei Übernachtungen in Regensburg eingeplant.
Vorbereitung
Im Vorfeld habe ich immer wieder mit ABRP und Going-Electric die erste Etappe von Köln nach Maribor geplant. Das war für mich so eine Art von Urlaubsvorfreude.
konkret habe ich die Software VWsFriend von stein installiert und ein Premium-Abo von A Better Routeplanner abgeschlossen. Dadurch hatte ich nicht nur direkten Zugriff auf die Fahrzeugdaten in der ABRP-App, sondern auch die Möglichkeit über Android-Auto mit ABRP zu navigieren. Da mir aber die Navigation via ABRP nicht gefiel habe ich mich aber entschlossen einfach das Navi machen zu lassen und ABRP nur im Notfall zu verwenden.
Außerdem habe ich mich im August auf den letzten Drücker darum gekümmert die Version 2.3 für Grobi zu bekommen mit Hilfe von "I want OTA".
Die Ladesäulen-Situation in Slowenien sah ganz gut aus. An allen Zielen gab es AC-Ladesäulen. An den Autobahnen meistens 50KW Tripple Charger. Es sollte jedoch möglich sein ohne Nachladen alle Ziele zu erreichen, da die Entfernungen in Slowenien doch eher klein sind.
Größter Anbieter ist "Petrol SI" mit dem OnCharge Ladenetz. Der Zugang erfolgt über eine auch in Englisch verfügbare App. Die Preise sind mit 25 Cent AC und 34 Cent DC eher niedrig. Die Registrierung habe ich hier in Deutschland gemacht. Beim ersten Laden sollte dann eine Kreditkarte hinterlegt werden.
Erste Etappe: Köln => Maribor (960 Kilometer)
Mit 100% SOC ging es dann am frühen morgen los. Statt Frühstück haben wir Brötchen geschmiert um wärend des ersten Ladestopps in Ruhe zu frühstücken.
Ich rechnete mit 4-5 Stopps und ca. 12 Stunden Fahrzeit.
Nach 540 Kilometern fand der dritte und letzte Ladestopp in Deutschland (Ionity Bayrischer Wald Süd) statt. Ich hatte kurz vorher das Navi einmal überstimmt, da mir die errechnete Etappe mit ca. 120 KM zu kurz erschien. Das war möglichwerweise nicht die beste Idee, da Grobi gerne über die A8 gefahren wäre um Zeit zu sparen. ABRP kalkulierte aber weiter mit der A3. Außerdem habe ich später festgestellt, dass Das Navi durchaus sehr kurzfristig neu rechnet, so dass es durchaus sein kann, dass der ID.3 doch noch einen anderen Stopp geplant hätte.
Mit dem ersten Stopp in Österreich war ich dann aber überhaupt nicht einverstanden. Geplant wurde ein kostenloser 50KW Lader an einem Supermarkt. Das erschien mir an einem Samstag-Mittag nicht die beste Idee zu sein. ABRP hatte aber auch keine viel bessere Idee. So landeten wir an einem 50KW Lader in Sattledt. Zu allem Überfluss habe ich dann auch noch die falsche Ladekarte gezogen und für sagenhafte 76 Cent!! über Maingau Strom getankt.
Letzter Halt in Österreich war dann Ionity bei Graz. Das war auch die falsche Idee. Die Ladestation erforderte einen Umweg von insgesamt über 20 Km. Es wäre locker gegangen bis zu Ionity kurz vor Maribor durchzufahren. Fairerweise muss ich sagen, dass ich das selber "verbockt" habe. Ich hatte keine Lust nochmal einen Triple-Charger anzufahren und dabei übersehen, dass der Weg zu Ionity so lang war.
Die Routenplanung des ID.3 ist aber auch in den Bergen deutlich "aubaufähig" Bergauf kam fast im Minutentakt der Hinweis, dass der Stromverbrauch zu hoch sei. Berg runter wurde die Reichweite dann mehr statt weniger. Es fehlt einfach die Einbeziehung der Höhe in die Ladeplanung. Mir war aber auch nicht klar, dass das so krass ist, Sonst hätte ich mich sicher getraut bis Maribor durchzufahren bzw. kurz vor Maribor Ionity direkt an der Autobahn anzusteuern. Der Verbrauch in Österreich war in Summe mit rund 17,5 KWh eher niedrig.
Nach 12,5 Stunden sind wir dann mit 22% SOC in Maribor angekommen. Da es schon spät war, haben wir direkt im Hotel eingecheckt und das "Laden" auf den folgenden Tag verschoben. Über Nacht laden geht mit OnCharge nicht, da nach 3 Stunden eine Standgebühr verlangt wird. Es gibt zwar einen Nacht-Tarif ohne Gebühr, die endet aber schon um 07:00 Uhr.