Navi und Reichweitenplanung

Moin.

Also, ich bin bekanntermaßen auch kein Anhänger der Ladeplanung mit den VW Navi. Ua genau deshalb, weil die Topographie offensichtlich (noch?) nicht mit einfließt. Aber auch weil mir unklar ist, wie die Ladestopps ausgewählt werden und

mit wieviel Restakku man ankommt.

Ich mache das mit ABRP und lasse letztlich auf unbekannter Langstrecke sowohl ABRP auf dem Handy laufen sowie parallel die Routenführung vom Auto u.a. wegen der Anzeige im AR HUD. Meistens, nicht immer, gebe ich den nächsten von ABRP vorgeschlagenen Ladestopp noch zusätzlich als Zwischenziel ein.

Derzeit bin ich auf Urlaubsreise. Und konnte dabei feststellen: das VW Navi gibt zwar nicht immer die optimalste Ladestrategie vor. Aber eine sichere Variante. Insbesondere mit Fahrrädern hinten drauf waren die Ladestopps zuverlässig richtiger und stabiler als die von ABRP, wo ich mich ein wenig rantasten musste an den manuell eingegebenen Verbrauch.

Außerdem auffallend, das sich der nächste, dynamisch angepasste Ladestopp beider Systeme dann doch häufig gleicht.

Mit ein bisschen eigenem Grips (zB wieviel lade ich am letzten Stopp) und einer erwarteten Nachbesserung bzgl der Topographie ist das VW Navi durchaus zu gebrauchen.

Ich bin der Meinung, schlussendlich stimmt es.

Frankfurt - Meran über das Timmelsjoch.

Natürlich saugt der Anstieg den Akku fast leer.

Aber auf dem Stück bergab bekommt man >100Km wieder hinzu.

Natürlich wäre die Einbindung der Topografie perfekt, kommt bestimmt auch noch, aber mich hat das nicht gestört.

Selbiges Spiel von Meran nach Meran 2000.

Mit 200Km Restreichweite losgefahren. 25Km Weg. Auf dem Berg waren wir bei 93Km und untern bei 170Km oder so.

In Summe alles gut.

Navi kann weniger Topografie noch die Streckentypen. Aber es sollte selbstständig Ladestopps einplanen, wenn die Restkilometer nicht reichen. Daher ist es verwunderlich, wieso das Navi dachte, du hättest bis zum Ziel kommen können. 400km Reichweite entspricht ja sowas um die 16kwh/100km. Autobahn und bergauf sollte der Verbrauch wohl locker bei 22kwh/100km+ liegen.

Das GoM weiß grundsätzlich nicht wie schnell man fahren wird, kann also nur schätzen.

Man kann natürlich einfach und genauer selbst überschlagen ob der SOC (nicht die angezeigte Reichweite) ausreicht.

100m rauf + 500 Wh

100m runter - 500 Wh

Bei einem Autobahnverbrauch von 22 kWh hat man ja mindestens 30 % Reserve durch gezügelte Fahrweise.

Nach meiner Erfahrung korrigiert das NAVI die Ladestopps im Laufe der Fahrt. Fügt zusätzliche Ladestopps ein, falls der aktuelle Verbrauch höher ist als der prognostizierte Verbrauch bei der Abfahrt, ebenso nimmt es die Ladestopps auch wieder zurück im Falle, dass der Durchschnittsverbrauch wieder bis zum Ziel reichen sollte.

Die Ansage "Der aktuelle Verbrauch ist zu hoch um das Ziel sicher zu erreichen, eventuell wird ein weiterer Ladestopp eingeplant" sorgt bei mir immer noch für leichte Beunruhigung..

Nach meiner Erfahrung kalkuriert das Navi aber mit einem SOC am Ziel von >20 %.

Das Höhenprofil wird bei der ursprüglichen Routenplanung ab Start aber leider nicht wirklich berücksichtigt. Hängen bleiben wird man aber höchstwahrscheinlich nicht, würde ich jetzt mal meinen.

Je niedriger der Akkustand, umso weniger änglisch ist das Navi. Wenn man weiß, dass man den selben Verbrauch hat, navigiert das Navi so zwischen 10% bis 15% an die Ladesäule.

Id3_firstmover

Bin beim Verbrauch auf ABRP auch immer noch am ran tasten...

Welche Werte hast du denn manuell für den Verbrauch gesetzt?

Zitat von Troyan

Navi kann weniger Topografie noch die Streckentypen. Aber es sollte selbstständig Ladestopps einplanen, wenn die Restkilometer nicht reichen. Daher ist es verwunderlich, wieso das Navi dachte, du hättest bis zum Ziel kommen können. 400km Reichweite entspricht ja sowas um die 16kwh/100km. Autobahn und bergauf sollte der Verbrauch wohl locker bei 22kwh/100km+ liegen.

Das Navi plant ja auch automatisch Ladestationen ein. Zwar leider etwas sinnbefreit aber die kann man ja wieder löschen.

Ich persönlich sehe das entspannt weil ich die Jagd nach "wer kommt mit dem geringsten SOC am Lader an" nicht mitmache.

Mir ist es vollkommen egal ob ich mal bei 30% oder 35% lade.

Ich bin nicht auf der Jagd nach 5 Minuten Ersparnis.

Die Reichweite ist immer noch länger als mein Pausenbedürfnis

@BWB-Baer Ich denke, „Bergankunft“ ist halt immer noch nen Spezialfall, bei dem das Navi (zumindestens derzeit) einem das Nachdenken nicht ganz abnimmt. Ohne Corona wären wir im März zum Skifahren gefahren. Ich hatte mir im Tal vor dem letzten Anstieg schon die Schnellladesäule herausgesucht

Zitat von das-andere

Id3_firstmover

Bin beim Verbrauch auf ABRP auch immer noch am ran tasten...

Welche Werte hast du denn manuell für den Verbrauch gesetzt?

Ist meiner Beobachtung nach immer im Wesentlichen das Zusammenspiel zw angenommenen Basisverbrauch und der Höchstgeschwindigkeit.

Ohne Fahrräder hat bei mir der Default-Wert (173??) und 135 km/h ganz gut gepasst. Konnte dann auch mal schneller fahren. Wenn es zu knapp wurde, auf den letzten km halt langsamer gefahren. Bin mittlerweile sehr entspannt und freue mich, wenn ich mit <5% an Ionity (zuverlässig!) ankomme.

Mit Fahrrädern und Gepäck war es auch eher raten. Hab 215 WH/km als Verbrauch und max 125km/h eingestellt. Das war die Sicherheitsvariante für die Planung. Bin meistens aber nicht schneller als 120 km/h gefahren. Die dynamische Nachplanung unterwegs hab ich dann das VW Navi machen lassen. Hat sehr gut geklappt.

Zitat von Id3_firstmover

Mit Fahrrädern und Gepäck war es auch eher raten. Hab 215 WH/km als Verbrauch und max 125km/h eingestellt. Das war die Sicherheitsvariante für die Planung. Bin meistens aber nicht schneller als 120 km/h gefahren. Die dynamische Nachplanung unterwegs hab ich dann das VW Navi machen lassen. Hat sehr gut geklappt.

Hier der Burn-down-Chart von einem

Abschnitt der heutigen Rückfahrt zu den o. a. Werten (mit Fahrrädern):

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