ID.4, Ioniq 5 oder doch Hybrid für Langstrecke?

  • ID.4, Ioniq 5 oder doch Hybrid für Langstrecke?


    Diese Thread zielt auf die geschäftliche Nutzung ab, nicht auf den Privateinsatz oder Urlaubsfahrten!


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    Wir sind aktuell in der Planung unsere Mittelklasse Fahrzeuge (Kategorie Audi A4, Golf, Tiguan, Golf,..) auszutauschen und befinden uns in der sehr spannenden Diskussion ob auch bei Langstreckenfahrten bereits E-Fahrzeuge zum Einsatz kommen können.


    Vorne weg, dies meistens Kollegen haben sich dagegen ausgesprochen, da die Nachteile zu einem Hybrid Fahrzeug überwiegen.


    Für Kurzstrecke (bis 150 km/Tag) setzen wir auf die E-Mobilität, da der Ladevorgang zu 70% über die PV-Anlage erfolgt und ein Ladevorgang tagsüber stattfinden kann wenn das Fahrzeug steht.



    Die ganzen Erfahrungsberichte und Youtube Videos raten in der aktuellen Entwicklungsstufe der E-Fahrzeuge und der Ladeparks noch von einem Langstreckeneinsatz ab, höchstens wenn höherwertige Fahrzeuge wie der Audi e-tron, Porsche Taycan oder der Mercedes EQS mit Schnellladetechnologie zum Einsatz kommen.


    Unsere Tests haben auch ergeben, dass der ID.4 nicht Langstreckentauglich ist!


    Unter Langstrecke verstehen wir eine tägliche Fahrt von 300-800 Kilometer.

    Des weiteren auch ein Fahrprofil, morgens zum Kunde hin (ca. 300-400 Kilometer), Kundenbesuch und dann wieder 300-400 Kilometer zurück.

    Die bedeutet ca. 30.000-60.000 Kilometer pro Jahr.


    Folgende Nachteile müssen in Kauf genommen werden:

    • Je nach Jahreszeit 2-3 Ladevorgänge (1,5 - 2,5h Zeitverlust)
    • Ladeparks im DACH-Raum teilweise abseits der Autobanhn -> bis zu 0,5h Zeitverlust
    • geringere Durchschnittsgeschwindigkeit, aufgrund des Reichweitenverlust -> bis zu 0,75h Zeitverlust



    Aufgrund den deutlichen Zeitverlusten zu einem Hybridfahrzeug, kann es auch problematisch werden das Arbeitszeitgesetzt einzuhalten!

    Die oben beschriebene Hin- und Rückfahrt lässt sich innerhalb von 10 Stunden bewerkstelligen, nicht aber wenn 2-3 Stunden Zeitverlust entstehen.

    D.h. die Fahrt muss ggf. durch eine Übernachtung unterbrochen werden.


    Mitarbeiter sind auch nicht begeistert, wenn Sie Abends nicht mehr gegen 19/20 Uhr zu Hause ankommen, sondern aufgrund dem Zeitverlust es 22/23 Uhr wird oder aufgrund einem E-Fahrzeug eine Übernachtung in Kauf nehmen müssen.


    D.h. die Nachteile eines E-Geschäftsfahrzeug zu einem Hybrid überwiegen.

    Den für Fahrten Wohnung-Arbeitsstätte ist der Hybrid ausreichend um sich elektr. zu bewegen.



    Hat von Euch einer bereits positive Erfahrungen mit einem ID.4 im geschäftlichen Einsatz auf Langstrecke gesammelt und dies unter kontinuierlichen Langstreckenfahrten?


    Der Ioniq 5 könnte den Ladezeitverlust etwas minimieren, allerdings liegen hier noch keine Erfahrungswerte vor.

    ID.3 Pro Performance Max in Stonewashed Blue Metallic Schwarz; Softwarestand: 0910

  • Hi ich hab einen ID4 als Firmenwagen,( aber erst rund 4 Wochen) ich reiße zwar regelmäßig keine 800km am Tag ab. Sondern eher im Bereich 200/250 mit Ausreißern nach oben. ( Die 800 halte ich unter dem Aspekt Arbeitsschutz mit 10 Stunden auch nicht reell mit einem Benziner/Diesel machbar)

    Bezüglich des ID4, es ist eine Umstellung und ein Umdenken, das muss ich ganz klar sagen. Auch ist es gut zu schauen welche Regionen werden angefahren und wie sieht die Ladestruktur dort aus. Bei mir Funktioniert das sehr gut.


    Während den Ladepausen erledige ich inzwischen bereits Papierkram (Mails, CRM etc.) mit dem Laptop/IPad und spare mir so diese Zeit welche oft sonst nach den Terminen Anstand. Dass muss man aber auch ganz klar wollen.
    Bezüglich Fahrtgeschwindigkeit sowie Hybrid würde ich aktuell vermutlich den Ausgang der Bundestagswahl abwarten. Der Hybrid steht was Umweltthemen angeht ja etwas im „Veriss“ und das Tempolimit auf der Autobahn scheint mir näher als jemals zuvor. Dort kann sich also vieles ändern. Wenn der Ioniq5 mit zur Auswahl steht ( war bei mir leider nicht der Fall,) würde ich denn sicher einmal Testen.


    Ich nutze aktuell auch Tronity und ABRP für die Fahrten damit lassen sich die Ladezeiten sehr viel effektiver planen. ( sehr viel besser wie mit dem Werksnavi und seinen geplanten Stopps )

    Man ist aktuell mit der Thematik ganz klar etwas“früh“ dran. Ich bin bei uns auch das „Versuchskarnickel“ aber wir gehen alle davon aus, dass in 3 Jahren die meisten auf E wechseln werden. Die Angst vor einem E- kann man aber nur nehmen wenn man ihn nutzt. Ich liebe das Auto bereits nach der sehr kurzen Zeit und fahre sehr viel Entspannter wie früher und komme auch erholter nach den Fahrten an.
    Sonst sehr spannend war für mich ganz klar auch Mercedes mit dem Diesel Plugin Hybrid, in meinen Augen auch eine tolle Lösung gerade für den ADM. Durch den Modellwechsel bei Mercedes in dem Zeitraum kam es für mich aber nicht in Frage diesen zu bestellen, da noch nicht einmal die Optik klar war.

    Einmal editiert, zuletzt von Tigges ()

  • Wenn rein elektrisch nicht in Frage kommt, dann würde ich bei 30-60.000 km/Jahr vermutlich beim reinen Diesel bleiben.


    Hybrid: meist Benziner, also höherer Verbrauch, teurerer Sprit. Batterie und Elektromotor müssen auf Langstrecke mitgeschleppt werden, was den Verbrauch weiter erhöht.


    Bei den Jahreslaufleistungen dürfte die Strecke Wohnung-Arbeitsstätte keine große Rolle mehr spielen, je nach Jahreszeit reicht der Akku u.U. auch nur für ca. 30 km. Akku während der Fahrt laden erhöht den Verbrauch noch einmal. AC-Laden dauert lange, Mitarbeiter müsste Wallbox zu Hause haben.


    Hybrid macht m.E. nur Sinn, wenn tägliche Strecke Wohnung - Arbeitsstätte - Wohnung nicht mehr als 40 km beträgt oder bis zu 80 km, wenn der AN den Akku während der Arbeitszeit wieder aufladen kann und der Wagen überwiegend nur für solche Entfernungen genutzt wird.. Nicht-elektrisch dann für die gelegentliche Langstrecke (Urlaub/Dienstreise).

    Geringere Versteuerung beim Hybrid ist natürlich schön, aber wenn man den Hybrid überwiegend nicht-elektrisch fährt, tut man der Umwelt auch keinen Gefallen.


    Just my 2 cent.

    PV: 5,28 kWp mit SMA Sunny Boy 5000TL (seit 09/2010, ich bekomme Geld für's Laden :D)

    Wallbox: cFos Power Brain 11 kW (seit 04/21). 20 € beim Kauf sparen mit Rabattcode F64DBC12A0D :thumbup:

    VW ID.4 Max Mangangrau/Silber mit AHK (Firmenwagen, bestellt 16.02.21, 1. Liefertermin 04.05.21, FIN seit 17.09.21, ausgeliefert am 07.10.21:). 2.4 seit 22.08.22, 3.0 Teil 1&2 am 17.09.22 installiert, 3.2 am 07.06.23 (Werkstatt))

  • Auf Langstrecken macht ein Hybrid überhaupt keinen Sinn. Gerade im Geschäftswagen Bereich ist klar warum der Hybrid genommen wird, Sinn macht es aber halt nicht bei den langen Strecken. Und das wird auch nicht durch ein paar kurze Strecken aufgewogen. Daher beim Diesel bleiben, dafür ist er gemacht.

  • Tigges, Oceanwaves ,


    Danke für Eure Rückmeldung.

    Sicherlich muss sich das Fahrverhalten ändern was wir auch getestet haben; nur dies will nicht jeder Mitarbeiter.


    Hinzu kommt auch noch ein Thema bei Projekteinsätzen bei diesen wir die Fahrzeiten den Kunden in Rechnung stellen.

    Hier wird kein Kunde 2-3 Stunden längere regelmäßige Fahrzeit tragen, somit muss der Mitarbeiter dann die Ladezeiten entweder als Pausezeiten oder auf andere Projekte buchen wenn er arbeitet.

    Auch wieder ein bürokratischer Aufwand. 🙁



    Ich hatte heute Nachmittag erst wieder ein Erlebnis und ich musste sagen zum Glück habe ich den Diesel genommen.


    15.45 Uhr Abfahrt und um 16 Uhr habe ich umgekehrt, da ich noch etwas zusätzliches mitnehmen musste. 2te Abfahrt dann um 16.30 Uhr und mein Hotel hat nur bis 19.30 Uhr offen und das Navi hat mir 19.35 Uhr ohne Verkehrsstaus angezeigt, dann kam noch der Tankvorgang hinzu und schlussendlich konnte ich auf die 285km doch 30 Min herausfahren um war um 19.03 am Hotel.

    Autobahn (A81, A3, A45) war natürlich frei und die Durschnittsgeschwindigkeit entsprechend hoch.


    Wenn ich den E genommen hätte müsste ich wohl die Nacht im Fahrzeug verbringen anstatt im Hotelbett.


    Ich denke wir holen uns mal einen Ioniq5 für ein paar Monate und dann muss einer in der sauren Apfel beißen.

    ID.3 Pro Performance Max in Stonewashed Blue Metallic Schwarz; Softwarestand: 0910

  • Ich fahre geschäftlich mit dem ID.3 Tour (77 kWh Batterie). Damit würden die von Ohnezahn genannten Strecken mit einem einzigen Ladestopp funktionieren, wenn beim Kunden um die Ecke eine Ladesäule steht. Oder mit guter Pausenplanung 2x kürzer laden auf der Hin- und Rückfahrt. Der ID.4 nimmt sich freilich etwas mehr Strom als der ID.3. Und wenn die Kollegen mit 160 über die Autobahn brettern wollen, wirds noch knapper.


    Ich vermute, dass Hybrid-Fahrzeuge für die Kollegen vor allem wegen des Steuervorteils interessant sind. Das wird sich wahrscheinlich sehr bald ändern. Hybrid ist, wie Oceanwaves geschrieben hat, auf der Langstrecke nicht funktional. Das wird, vielleicht schon nächstes Jahr, steuerlich nicht mehr subventioniert werden. Wenn Ihr noch anderthalb Jahre warten könnt, gibt es leistungsfähigere Batterien.

    ID.3 Tour, scale silver, seit 2/2021


  • anbei einmal meine aktuell Reichweite. Daher eine gewisse Strecke geht mit dem ID4 schon. Aber für eure wirklich langen Trips würde ich vermutlich aktuell auch eher wenn den Ioniq5 oder eben den Diesel Hybrid von Mercedes nehmen. Beispielsweise die neue C-Klasse C300DE das wäre wenn Mercedes etwas früher den Modell Wechsel beim T Modell vollzogen hätten mein Favorit gewesen.

  • Für genau diesen Einsatz also 400km fahren dann 1-2h beim Kunden was tun und dann wieder zurückfahren, das schafft Elektro halt so noch nicht 1:1 wie ein Verbrenner.
    Das ist aber halt schon ein sehr spezieller Fall.
    Bei vielen beruflichen Fahrten ist oft die Anreise einen Tag vorher und heutzutage lässt sich ja auch viel remote lösen.

    ID4 Tech - Scale Silver, AHK. WP bestellt 25.03.2021 (API) - voraussichtlicher LT 03.08.2021

  • Im Jahr 2020 gab es laut Statistiken ca 2.8 Mio Außendienstmitarbeiter auf die dieses tägliche Fahrprofil zutrifft. Dies sind 6,2% der deutschen Arbeitnehmer.


    Die Anzahl an zugelassenen Elektroautos betrug am 1. Januar 2021 rund 309.100

    Somit sind die E-Fahrer eher noch ein spezieller Fall :-).

    Ich denke viele sind gewollt umzusteigen und die Autos werden dies auch hergeben. Nur wenn man sich die Ausbauzahlen der Ladeinfrastruktur in den nächsten 10 Jahren anschaut, stimmt einen dies nicht positiv damit dies für den geschäftlichen Alltag praktikabel ist.

    ID.3 Pro Performance Max in Stonewashed Blue Metallic Schwarz; Softwarestand: 0910

  • Jedem Lkw-Fahrer, Busfahrer droht bei den geschilderten Lenkzeiten der Entzug des Führerschein. Mit Recht!


    Hinweis:

    Einen Entzug des Führerscheines gibt es nicht, es werden lediglich Bußgelder erhoben.


    Trotz der vielen schweren Unfälle auf den Autobahnen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Bob ()

  • 2,8 Mio die jeden Tag oder einmal die Woche 800km am Tag fahren?
    Hast du mal ein Link? :)

    Also ich denke schon dass es viele Außendienst MA gibt die viel fahren, aber am Stück jeden Tag?
    Viele werden hat Sonntag zum Kunden und Donnerstags zurück

    ID4 Tech - Scale Silver, AHK. WP bestellt 25.03.2021 (API) - voraussichtlicher LT 03.08.2021

  • Ladezeiten könnten als Pause gelten solange man in diesen nicht arbeitet.

    ID.4 Pro Performance mit WP, vorher ID.4 1st Max mit WP, SW 3.0.6 und ID.3 Pro Perf. Max Fast Lane mit WP, SW 2.3.0

  • 15.45 Uhr Abfahrt und um 16 Uhr habe ich umgekehrt, da ich noch etwas zusätzliches mitnehmen musste. 2te Abfahrt dann um 16.30 Uhr und mein Hotel hat nur bis 19.30 Uhr offen und das Navi hat mir 19.35 Uhr ohne Verkehrsstaus angezeigt, dann kam noch der Tankvorgang hinzu und schlussendlich konnte ich auf die 285km doch 30 Min herausfahren um war um 19.03 am Hotel.

    Ohne dich verurteilen zu wollen: Dann hast du vielleicht Glück gehabt, dass sich ein Rush Hour-Stau gelöst hat. Aber NIEMALS kann man sonst legal und ohne Rasen auf 285 km 30 Minuten abends zwischen 16 und 18 Uhr raus holen, wenn das Navi mit 120 km/h Marschgeschwindigkeit rechnet.


    Und nein, bei 600-800 km/Tag müssen wir nicht über e-Mobilität reden. Gerade im Winter nicht. Und die Meinung in wie weit das mit dem Arbeitsschutzrecht vereinbar ist, kamen ja oben auch schon. Aktuell gibt es noch Widerstand, aber sobald wieder der ein oder andere Kleintransporter verunglückt wird es Lenk- und Ruhezeiten für gewerbliche Fahrten geben.

  • Hier wird jetzt wieder viel an maximal Werten fixiert…So wie ich ADM Tätigkeiten kenne und Ohnezahn verstehe, kommt es vor dass 800km an einem Tag gefahren werden. Es ist aber nicht die tägliche Strecke. Das würde sonst auch mit 60.000km im Jahr nicht hinkommen. Im Schnitt würde dort am Tag ca. 240km rum rauskommen.
    Dennoch ist die E-Mobilität im Außendienst aktuell nicht so einfach wie mit dem Verbrenner.
    Daher auch der Hinweis auf den Diesel Hybrid. Im 2 Jahren sieht die Welt durch Akku Technik und Ladenetz vermutlich schon ganz anders aus.

  • Hier wird jetzt wieder viel an maximal Werten fixiert…So wie ich ADM Tätigkeiten kenne und Ohnezahn verstehe, kommt es vor dass 800km an einem Tag gefahren werden. Es ist aber nicht die tägliche Strecke.

    Spielt ja keine Rolle. Für 600 km (Testfahrt für Urlaub) bin ich neulich 7:14h gefahren und habe 1:15h geladen. Die eine Stunde Laden ist bares Geld.

    Wenn ich beim Aufenthalt hätte laden können wäre das Laden unterwegs auf jeweils 10 Minuten (Pinkelpause) geschrumpft.


    Mit dem ID.3 und dem 77kWh-Akku könnte es besser aussehen - mit Ladung beim Kunden wären da 800km mit jeweils 15 Minuten Pause pro Weg drin.

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